Wie kann ich Buddhist werden?

3 Antworten

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und möchte mich dazu äußern.

Vorarbeit

Zunächst einmal sollte man sich natürlich ausführlich mit dem Buddhismus befasst haben, denn schließlich gibt es die unterschiedlichen Traditionsschulen von Theravada, Mahayana, Vajrayana, die sehr voneinander abweichende Lehren haben.

Wenn also jemand sagt "Ich will Buddhist werden", wäre meine Frage "Welcher denn?"

Außerdem sollte man nicht nur die Grundkonzepte wie Dharma, Karma, Dukkha usw. verstanden haben, denn oft werden da westliche Denkmuster, wie etwa das christliche Konzept der Sünde einfach in einen buddhistischen Begriff gegossen.

Außerdem sollte man sich auch mit den Schattenseiten des Buddhismus befassen und sich z.B. fragen, welche Dinge einen davon abhalten würden, Buddhist zu werden

Allgemein sollte die eigene Motivation hinterfragt werden: Warum will ich das? Was verspreche ich mir davon? Welchem Irrtum könnte ich unterliegen?

Zufluchtnahme

Grundsätzlich ist nur die eigene Zufluchtnahme zu Buddha, Dharma und Sangha, verbunden mit dem Befolgen der fünf Grundgelübde (Panchasila) erforderlich.

Grundsätzlich kann sich also jeder Buddhist nennen, der nun den Erwachten als Lehrer annimmt, seiner Lehre folgt und sich als Teil seiner Gemeinschaft sieht.

Da zumindest in Deutschland der Buddhismus ohnehin nicht als Religionsgemeinschaft im Sinne einer KdöR anerkann ist, braucht es eigentlich nicht mehr.

Zeremonielle Zufluchtnahme

Natürlich gibt es viele Lifestyle-Buddhisten, die sich "Buddhist" nennen, weil sie es cool finden, oder weil Lisa Simpson, Sting oder andere Stars Buddhisten sind.

Deshalb hat es meiner Meinung nach schon eine eigene Qualität, wenn man beschließt, sich einer traditionellen Zufluchtnahme-Zeremonie zu unterziehen.

Bei uns im Soto-Zen läuft das etwa so ab:

Man schult sich mindestens zwei Jahre unter einem Lehrer und näht derzeit unter Anleitung sein Rakusu, eine Art Stofflatz, der das Gewand Buddhas symbolisiert.

Wenn der Lehre es für angemessen hält, erfolgt die Zeremonie - man erhält dann das Rakusu, einen buddhistischen Dharma-Namen und das Kechimyaku.

Letzeres ist eine Art symbolische "Blutlinie" bzw. Stammbaum, der die ununterbrochene Linie der Weitergabe der Lehre über mehr als 2.000 Jahre vom Buddha bis zum eigenen Lehrer zeigt.

Andere buddhistische Traditionslinien haben natürlich andere Gebräuche und Sitten, die häufig von der Kultur eines bestimmten Landes geprägt sind.

So ist etwa das oben beschriebene Prozedere aus Japan stammend, während andere Buddhisten entsprechend tibetische, koreanische, vietnamesische etc Bräuche pflegen

Fazit

Wenn du eine Zufluchtnahme willst, informiere dich erst einmal sehr gründlich über den Buddhismus, seine Geschichte, die verschiedenen Formen, Licht und Schatten.

Wenn du dann womöglich eine Zeremonie wünscht, musst du dich vermutlich erst einmal unter einem Lehrer schulen, bevor du an einer Teilnehmen kannst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Du zündest ein paar Räucherstäbchen an und sagst dann allen das du Buddha Rauchopfer dargebracht hast und jetzt ein Buddhist bist, ganz einfach. So machen es jedenfalls viele " Buddhisten " . Ich kenne sogar welche die auf eine ähnliche Art zu " Christen " wurden. Die gehen in die Kirche, zahlen brav ihre Kirchensteuer, zünden eine Kerze an, beträufeln sich mit Weihwasser und schon sind sie Christen.

Ich war als junger Mensch über einen Zeitraum von ca. 31/2 Jahren Buddhist. Da habe ich viel und regelmäßig meditiert, Gefastet, nicht geraucht, keinen Alkohol und keine Drogen konsumiert, mich von weltlichen Dingen wie in die Disco/Kneipe gehen oder Konzerte besuchen, ferngehalten, mein Leben unter Kontrolle gehabt und habe dadurch nach und nach alle meine Freunde und Bekannten verloren, weil ich denen zu perfekt war. ( Mein geistiger Lehrer war Shri Aurobindo )

Inzwischen bin seit ca. 35 Jahren, Dank der Gnade Gottes Christ, und habe diesen Schritt nie bereut. Jetzt bete ich regelmäßig und auch dann wenn mir danach ist, schränke mich aber sonst in nichts ein was ich kontrolliert genießen darf, und habe christliche Geschwister, Freunde und jede Menge Bekannte, und darf ein erfülltes und sinnvolles Leben leben, ohne mir irgendwelche äußerliche Zwänge auferlegen zu lassen. Ich lebe in der Gegenwart wie ich auch als Buddhist gelebt habe, nur habe ich als Christ eine Gewissheit, die ich als Buddhist nie hatte.

Unsere moderne Welt ist auch nicht so auf Buddhismus ausgelegt, weil alles immer schneller wird. Als Buddhist ist man, wenn man diesen Weg des Verzichts und der Meditation ernsthaft gehen will, wie ein Einsiedler. Alles andere hat mit Buddhismus nichts zu tun, sondern ist nur ein oberflächliches Bekenntnis und man lebt genauso wie es viele Namenschristen tun, die meinen ein paar Kerzen anzünden, Kirchensteuer zahlen und Sonntags in die Kirche gehen genügt um sich Christ nennen zu können.

Da könntest du genauso zum jüdischen oder islamischen Glauben konvertieren, es wäre alles das selbe, weil du selbst dich nicht erlösen kannst und deshalb macht alles keinen Sinn.

Mit Gott, durch den Glauben an die Vergebung in Jesus Christus zu leben, ist für mich das einzige sinnvolle Leben, das ich für mich erkennen durfte.

Alles Gute bei der Sinnfrage.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gal.5.14 " Liebe deinen Nächsten wie dich selbst "

Hey,

Im Buddhsimus gibt es nicht, wie z.B. im Christentum eine Taufe, um der Religion offiziell Beizutreten. Du kannst dem Buddhsimus also nicht formell beitreten.

Wenn du Buddhist werden möchtest, dann kannst du es ,,einfach so sein". Wichtig ist es aber, buddhistische Lehren oder Konzepte praktizieren zu können und dies auch aus eigenem Wille zu tun.

Im Buddhismus ist nämlich hauptsächlich die Ausführung der Praxen.

Informiere dich also vor allem über grundlegende Regeln (die 5 Regeln), Traditionen, Lehren, Rituale und wie sie praktiziert werden. Also die allgemeine Lebensweise.

Ich hoffe du findest den für dich richtigen Weg.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg!