Buddhismus ohne Lehrer?
geht Mahayana ohne Lehrer?
3 Antworten
Der Buddha selbst ist der Lehrer. Nach der Überlieferung hatte Siddhartha unzählige Geburten hinter sich, in denen er heilsames Karma ansammeln konnte. Das hat ihn zu der Person gemacht, die erwachen konnte. Die Erkenntnis darüber ist universell gültig und das Erwachen steht jedem Wesen offen. Doch ist es für mich eben so, als müsste ich einen Atomreaktor bedienen. Das ist mir schlicht zu hoch und alleine würde ich das nie schaffen. Vielleicht könnte ich das eine oder andere darüber herausfinden, aber mehr nicht.
Mit dem Dharma ist es ähnlich. Wenn ich in diesem Leben nach Erwachen strebe, tue ich gut daran, wenn mir jemand Wege und Fallstricke zeigt, die das ganze Unterfangen abkürzen. Der Buddha wollt ja, dass wir nicht mehr leiden. Warum also nicht die Medizin nehmen?
Es finden sich noch andere Hinweise, z.B. könnte alles unser Lehrer sein, selbst der ärgste Feind. Doch wie kann ich soetwas annehmen ohne wenigstens einen guten Freund?
Jain, es geht im Prinzip, aber sehr weit kommt man damit nicht. Schon die buddhistischen Schriften betonen immer wieder, dass noch nie jemand die Erleuchtung erlangt hat, der keinen Lehrer hatte. Texte & Videos können niemals ein erfahrenes Gegenüber ersetzten, was tiefe Erfahrungen gemacht hat.
Du musst unterschieden zwischen "bei der Meditation die zur Erleuchtung führt angeleitet" & generell geschult. Auch Buddha Shakyamuni hatte (zwei) Lehrer, aber die Erleuchtung selber schaffte er ohne deren Anleitung.
Das kommt darauf an, was Du erreichen möchtest. Wenn Du die buddhistischen Schriften studierst und die grundlegenden Regeln befolgst, wirst du sicher ein besserer Mensch werden. Wenn du die höchsten geistigen Zustände erreichen willst, dann wirst du um einen Lehrer nicht herum kommen. Aber das sind sehr hohe Ziele, die auch mit Lehrer nicht ohne weiteres zu erreichen sind. Fang doch mal an, dich mit den Lehren zu beschäftigen. Das wird dich sicher weiter bringen.
Du hast die Pratyekabuddhas vergessen 😉