Bruder benimmt sich unmöglich was tun?

3 Antworten

Das hört sich nach, Aufmerksamkeit holen, an. Er bekommt zu wenig davon, und dreht dann völlig ab. Kenne ich auch von anderen jungen Jungs. Wenn man sich mit denen beschäftigt, ohne darauf zu sprechen, daß er Scheisse baut, sondern einfach "NORMAL" unterhält, sie ins Gespräch mit einbezieht, (so ist meine Erfahrung), geschehen recht viele Wunder. Aber, wenn alle vorbelastet sind, und den Bruder, Quasi abgestempelt haben, dann ist das für ihn keine Hilfe. Und Bestrafen, bringt nichts.

Denk mal darüber nach, wenn du so wärst wie er, was könnte der Auslöser sein? Ich glaube, da kommst du selbst drauf. Aber, ich sehe auch, daß ihr alle Hilfe braucht, nicht nur der "kleine Bruder". Denn, so wie ich das lese, seid ihr alle EXTREMST belastet mit der Situation, wenn nicht sogar überlastet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Leonarda85469 
Fragesteller
 03.11.2021, 18:15

ich glaube du hast komplett recht,ich versuche mal das ins gespräch miteinzubeziehen und ich danke dir natürlich auch für deine Antwort.Ich habe ihn mal gesagt dass ich glaube dass er Aufmerksamkeit sucht und er hat es direkt so schlecht angenommen und ich denke ihn fehlt eine Vaterrolle,aber sowohl meine mutter als auch ich können diese Rolle nicht übernehmen..

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Es könnte sein das er gerade in der Pubertät ist, doch ich würde trotzdem vorschlagen ihn mit einem Sozialpädagogen reden zu lassem

Leonarda85469 
Fragesteller
 02.11.2021, 22:44

Er ist auch in der Pupertät,aber ich glaube nicht,dass die Pupertät so einen schlechten und respektlosen menschen aus ihn macht beziehungsweise ich will es nicht glauben,und wie soll ich das mit dem Sozialpädagogen machen,er möchte sich ja keine hilfe suchen..

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Ich würde deiner Mutter raten, mal in mehreren Erziehungsforen zu lesen. Dort bekommt man oft sehr guten Rat und ähnliche Probleme werden auch hin und wieder besprochen.

Grundsätzlich: Es wäre besser für euch, wenn dein Bruder Erziehung nicht als Machtkampf erlebt.

Ich würde an Stelle deiner Mutter sofort offen und ehrlich dem Lehrer schreiben, was zu Hause passiert und ihn bitten, wenn möglich, größere Versäumnisse oder Vorfälle in der Schule ihr sofort zu melden.

Grundsätzlich ist es NICHT gut, wenn man als Geschwisterkind erlebt, dass sich Elternteil und anderes Geschwisterkind quasi gegen einen verbünden. Dass die Schwester mit der Mutter gemeinsam überlegt, wie man am besten zu „händeln“ sei. Das führt eher zu mehr Renitenz.

Also: Deine Mutter soll sich professionelle oder erfahrene Hilfe suchen: Lehrer, Erziehungsforen, Erziehungsratgeber (Bücherei), Erziehungshilfe (Anlaufstelle).

Und dann soll sie Regeln aufstellen und durchsetzen. Bei der Durchsetzung kann sie sich Anregungen bzw. Hilfe holen.

Wichtig ist dabei, dass der Sohn die Erziehung nicht als Kampf gegen seine Mutter erlebt. 

Ein Ansatzpunkt sind Konsequenzen statt Strafen. Hausaufgaben nicht gemacht? Dann müssen wir am Samstag diese nachholen. Dafür fällt dann das Treffen mit den Freunden kürzer aus. 

Es kann durchaus sein, dass dein Bruder sich überfordert fühlt oder unverstanden in einem Haushalt „voller Frauen“ und daher die Zeit mit dem Kumpel draußen verbringt. Hier müsste man sich fragen, was er zu Hause hat, was das Zuhausesein attraktiv macht, welche positiven Aspekte er beim Zusammensein mit der Mutter erlebt. Also: Wie die Mutter sich etwas interessanter machen kann. Oder positive, männliche Vorbildfiguren wie z.B. Trainer in sein Leben bringen kann.

Ihr sollt ihm Essen machen oder aufräumen?

Wie reagiert „ihr“? Also wie reagiert deine Mutter? Wenn er 11 ist, wäre sie mMn fürs Mittagsessenmachen bzw. Kochen durchaus noch zuständig, während er sich selbst ein Brot machen könnte. Erlebt er vielleicht zu viel Druck, zu schnell selbstständig zu werden? Kann man das entschärfen, z.B: am WE vorkochen und ihm sagen, was er sich davon wie aufwärmen kann?

Aufräumen: Viele (auch Erwachsene) wissen nicht, wie sie aufräumen sollen. Eine Hilfe kann sein, erst mal alles in einen großen Wäschekorb zu legen, von dort in Kategorien zu sortieren (Schulsachen, Wäsche, Stifte etc.) und diese dann an vorgesehene Orte zu stellen. Fehlen Orte, weiß man, was man machen muss, nämlich erst mal für alles einen Platz finden.

So eine Anleitung ist einfacher als „räum auf!“ Also: Lege alles in den Korb. Sauge Staub. Suche die Wäsche heraus, lege sie auf einen Haufen. Sortiere Schmutzwäsche aus. Falte die restliche Wäsche. Sortiere sie in den Schrank. Suche jetzt alle Stifte heraus, stelle sie in den Becher auf dem Schreibtisch. Usw. Das fällt wesentlich leichter als „aufzuräumen“. Man kann auch mit Zeitvorgaben arbeiten: Stelle einen Timer auf 5 min, räume alles vom Boden in den Wäschekorb. Stelle einen Timer auf 5 min, suche alle Schulsachen vom Schreibtisch zusammen. Usw.

Eine Regel, die man aufstellen könnte, wäre: Wenn du jemanden in der Familie beleidigst, anschreist etc. (einzelne Respektlosigkeiten aufzählen), darfst du erst 5 min später zu deinem Freund gehen. Das muss dann aber auch durchgesetzt werden. Man kann gleichzeitig mit ihm reden, er ist ja immerhin SCHON 11, und fragen: Warum beleidigst du uns? Bist du wütend? Worüber? Können wir das ändern? Kannst du deine Wut anders loswerden, im Keller schreien, auf ein Kissen schlagen, joggen gehen oder so? Oder dir alles von der Seele schreiben und den Zettel dann zerreißen und wegwerfen? Wut ist ja legitim, nur seine Umgangsweise damit nicht.

Ich würde mich als Schwester komplett raushalten, nur meine Privatsphäre wahren (Zimmer abschließen, Provokationen der Mutter melden). Je mehr er das Gefühl hat, dass du „Mama spielst“, desto respektloser wird er vermutlich aus reiner Frustration heraus, dass du als Schwester zum Helfer-Elternteil erhoben wirst, werden.

Leonarda85469 
Fragesteller
 03.11.2021, 18:10

Also erstmal bedanke ich mich sehr für diese Antwort,ich denke da ist sehr vieles hilfreiches dabei.Bei „strafen“ antwortet er noch aggresiver und meine mutter gibt dann irgendwannmal nach aber ich denke ich halte mich irgendwie in zukunft raus.Wenn mein bruder etwas zu essen möchte,zum beispiel nachdem wir mittagessen gegessen haben,dann sage ich ihn immer er soll es selber machen weil er alt genug ist und er kann es auch,er hat einfach nur keine Lust.Sonst macht meine Mutter es ihn,weil sie gibt bei sowas auch schnell nach.Sie möchte grundsätzlich stress vermeiden.

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Tasha  03.11.2021, 18:37
@Leonarda85469

Ich würde immer mit minimal konfrontativen Methoden arbeiten. Also: Schale mit Nüssen aufstellen, an der sich jeder bedienen kann oder ein paar Bananen in die Küche legen.

Bezüglich der Strafen sollte deine Mutter sich wirklich mal Anregungen holen in Erziehungsforen.

Bei Strafen bzw. Konsequenzen gilt: Was angekündigt wird, muss auch durchgesetzt werden (können). Also droht man nichts an, das man nicht durchsetzen kann. Man darf auch als Elternteil überlegen, welche Kämpfe sich lohnen und welche nicht. Wenn man weiß, dass eine Regel nicht eingehalten wird, man aber auch nicht 100%ig wert darauf legt, stellt man sie besser gar nicht erst auf.

Sage deiner Mutter aber unbedingt mal, dass sie sich ein Erziehungsforum suchen soll, in dem sie fragt, wie sie Konsequenzen durchsetzen kann und dass sie das ggf. auch seinen Lehrer mal fragen soll.

Minimal konfrontativ bedeutet aber auch, Regeln so aufzustellen und solche Regeln aufzustellen, dass keiner sich in die Ecke gedrängt oder herausgepickt vorkommt. Wenn man bspw.im Winter friert und nicht sofort sein Fahrrad wegstellen möchte, ist es sinnlos, das einzufordern, dann kann man als Elternteil - wenn das Rad irgendwo sicher steht und nicht gestohlen werden kann - auch zulassen, dass das Kind erst mal reinkommt, sich aufwärmt, etwas isst, sich umzieht - und dann das Rad wegstellt, wenn es nicht mehr friert.

So etwas sollte man sich als Elternteil überlegen: Was will ich, was ist mir wichtig, auf was könnte ich verzichten, welche Regel stelle ich vielleicht nur auf, weil das alle tun, während ich selbst gar keinen Wert darauf lege. Beispiel wäre "Hausaufgaben nach der Schule machen". Wenn das Kind erst mal ausruhen möchte und nachmittags seine Freunde treffen oder außerschulische Aktivitäten machen möchte, dann wäre es sinnvoller, spätnachmittags oder abends eine Zeit für die Hausaufgaben freizuräumen, statt jeden Tag zu streiten. Also Regeln aufstellen, aber so, dass der Betroffene sich möglichst nicht gegängelt fühlt.

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