Biologie: Eizellen nach der Meiose?

3 Antworten

Eine Eizelle muss groß sein, denn sie bringt nicht nur das Zellplasma, sondern auch die notwenigen Zellorganellen mit.

Eizellen sind auch nicht in großer Anzahl notwendig.

Deshalb ist es sinnvoll, das nur eine Eizelle aus der Meiose hervorgeht.


Die Teilungen der Ursprungszellen erfolgen inäqual, d.h. es entstehen 2 ungleich große Tochterzellen. Die kleineren werden zu den "Polkörpern", die ein wichtige Funktion haben, aber Details habe ich vergessen.
Überhaupt ist die weibliche Meiose beim Menschen recht merkwürdig. Sie beginnt schon vor der Geburt und endet nach der Befruchtung.

Moin,

tja, so, wie du deinen Text formuliert hast, stimmt es nicht ganz.

Zunächst einmal haben die vier Tochterzellen gerade NICHT alle dieselbe DNA-Ausstattung. Rekombination und Crossing-over in der Meiose I verhindern das.

Und dann finden bei Eizellen (ein- bis) zweimal ungleiche Teilungen (inäquale Teilungen) statt.

Nach der Meiose I findet bei der primären Oocyte zunächst immer eine inäquale Teilung statt. Daraus resultieren eine sekundäre Oocyte und eine deutlich kleinere Tochterzelle, das sogenannte Polkörperchen.

Das Polkörperchen enthält wie die sekundäre Oocyte die Hälfte der Chromosomen (haploider Chromosomensatz) mit Chromosomen im Zwei-Chromatid-Stadium.

Bei manchen Lebewesen bleibt das Polkörperchen erhalten, bei anderen wird es abgebaut.

Wenn es erhalten bleibt, teilt es sich in der Meiose II gleichmäßig, so dass es dann in zwei (Tochter-)Polkörperchen aufgeht, die jeweils einen haploiden Chromosomensatz mit Ein-Chromatid-Chromosomen haben.
Aber egal ob das erste Polkörperchen erhalten bleibt oder nicht, auf jeden Fall teilt sich die sekundäre Oocyte noch einmal ungleichmäßig, so dass am Ende dieser Teilung erneut ein Polkörperchen entsteht sowie die reife Eizelle. Beide haben dann einen haploiden Chromosomensatz mit Chromosomen im Ein-Chromatid-Stadium. Die Ausstattungen der zwei bzw. vier Zellen sind dann allerdings nicht gleich.

Es entsteht also immer eine reife Eizelle und entweder ein oder drei Polkörperchen (je nachdem, ob das erste Polkörperchen erhalten bleibt oder nicht).
Die Polkörperchen legen bei manchen Tieren den animalen Pol fest. Oft sind sie allerdings funktionslos oder haben zumindest keine erkennbare Funktion.

Beim Menschen ist es nun so, dass 23 der 46 Chromosomen in der Meiose I zufällig auf die beiden Tochterzellen verteilt werden (Rekombination in der Reduktionsteilung). Da es bei der Tetradenbildung in der Prophase I auch zu Crossing-over-Ereignissen kommt, findet darüber hinaus auch noch eine Durchmischung des Erbgutes durch den Austausch einzelner Chromosomenabschnitte statt.
Am Ende der ersten meiotischen Teilung entstehen eine sekundäre Oocyte und ein Polkörperchen, das beim Menschen erhalten bleibt, aber nicht den animalen Pol bestimmt. Beide Zellen (sekundäre Oocyte und Polkörperchen) haben 23 Chromosomen im Zwei-Chromatid-Stadium.

Dann folgt eine zweite meiotische Teilung beider Tochterzellen. Das erste Polkörperchen teilt sich gleichmäßig in zwei Polkörperchen, die beide 23 Chromosomen im Ein-Chromatid-Stadium haben.
Außerdem teilt sich auch die sekundäre Oocyte erneut ungleichmäßig (inäqual) und bildet einmal ein weiteres Polkörperchen mit 23 Chromosomen im Ein-Chromatid-Stadium sowie eine große reife Eizelle, die ebenfalls über 23 Chromosomen im Ein-Chromatid-Stadium verfügt.
Die drei Polkörperchen degenerieren anschließend (das heißt, sie werden abgebaut).

Das alles passiert, weil eine Frau nicht so viele Eizellen benötigt. Es reicht, wenn sie am Ende der Meiose eine Eizelle herausbekommt. Von den Samen brauchst du dagegen seeehr viele, weshalb bei der Meiose eines Mannes am Ende vier Spermien stehen.
Die einzelne Eizelle ist groß, weil sie im Grunde das gesamte Zellplasma mit den Organellen (wie Mitochondrien) behält. Und natürlich einen haploiden Chromosomensatz.

Sorry, dass der Text so lang wurde, aber es ist halt ein etwas komplizierter Vorgang mit manchen Besonderheiten...

LG von der Waterkant