Bibelstelle Bedeutung (Lukas 16)?

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In der Übersetzung GuteNachrichtBibel heißt die Stelle erklärend so:

" »Ich sage euch«, forderte Jesus seine Jünger auf, »nutzt das leidige Geld[4] dazu, durch Wohltaten Freunde zu gewinnen. Wenn es mit euch und eurem Geld zu Ende geht, werden sie euch in der neuen Welt Gottes in ihre Wohnungen aufnehmen.«"

stefanbluemchen  17.03.2020, 23:11

Klingt logisch, doch Jesus meinte was anderes damit. Es geht um geistigen Reichtum.

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Zicke52  18.03.2020, 09:55

Also kann man sich das Paradies erkaufen?

Dann war der Ablasshandel der katholischen Kirche ja biblisch legitimiert?

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Wichtig ist immer der Zusammenhang.

Jesus erzählt hier ein Gleichnis, in dem ein Angestellter seinen Herrn ziemlich übel betrügt. Er fälscht (als die Kündigung droht) die Schuldscheine der Schuldner seines Herrn zu deren Gunsten, damit die ihm später zu Dank verpflichtet sind. Und es geht in dem Gleichnis um riesige Summen. Das ist ja schon ziemlich raffiniert, und genauso, wie heute manche Leute raffinierte Gauner und Betrüger bewundern, so gab es das damals sicher auch. Jesus schlägt genau ind iese Kerbe (er "lobt" den ungerechten Haushalter).

Ich weiß nicht, ob dir die CumEx-Geschäfte was sagen. Das ist gerade vor Gericht, und die Leute, die da bei diesen Geschäften mit gemacht haben, fanden sich auch noch ganz besonders toll und raffiniert, weil sie eine Gesetzeslücke ausgenutzt haben, also rein rechtlich gar kein Verbrechen begangen haben (aber tatsächlich haben sie vom Staat mehr Steuer zurückgefordert, als sie vorher gezahlt hatten. Ob das nicht doch Steuerbetrug war, muss jetzt das Gericht entscheiden.)

Zurück zum Text. Nach diesem Lob kommt von Jesus der Satz: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.

Ich halte das Wort ewig für wichtig. Da werden die Zuhörer aufgehorcht haben, denn auch ihnen war klar, dass man sich mit egal für wieviel Geld, die Ewigkeit nicht erkaufen kann (insbesondere, da Jesus ja betont, dass dieses Geld "ungerecht" ist - also geradezu im Widerspruch zu Gott steht). Diese "gekauften Freunde" können einen also gar nicht in die ewigen Hütten aufnehmen. Für mich ist das also ironisch gemeint. Denn dann fährt er sehr klar fort:

Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten unrecht ist, der ist auch im Großen unrecht.11 So ihr nun in dem ungerechten Mammon nicht treu seid, wer will euch das Wahrhaftige vertrauen?

Also: wenn du schon beim Geld betrügst, wie willst du irgendwelche andere moralische Regeln aufstellen können? Wer soll dir das noch abnehmen? Wie soll Gott dir die Verantwortung für sein "Reich" anvertrauen können? Und nur ein paar Sätze später macht er es ganz klar: "Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen."

Das ist zumindest meine Interpretation. Lies mal das ganze Kapitel im Zusammenhang und schau, ob du das auch so nachvollziehen kannst.

Gleich wie der Zöllner, der die Hälfte erlässt und sich damit erhöht. Denn der jenigen steht in soetwas wie einer Schuld, man wird es mit Anerkennung und Achtung danken. Es ist keine Schuld die man einfordern könnte. Es heißt soviel wie gebe, damit dir geben wird. Höher ist noch derjenige der dir entgegenkommt, obwohl du jahrelang das doppelte gefordert hast. Seine Tat ist noch größer, weil er dir mehr gibt, als er bekommt. Aber dar Mommon symbolisiert den Fluch, er ist schlecht und schmutzig und Schuld an das Leid. Darum ist der jenige Groß, der es dennoch sinnvoll nutzt, weil er es muss in der Gesellschaft, als der, der gierig dannach her ist und nur haben und haben will, die Schuld, die an den Mammon hängt.