Gleichnis vom großen Abendmahl: Bedeutung? (Die Bibel Lukas 14, 16-24)

7 Antworten

„12Er sagte aber auch zu dem, der ihn eingeladen hatte: Wenn du ein Mittags- o-der Abendmahl machst, so lade nicht deine Freunde, noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn ein, damit nicht etwa auch sie dich wie-der einladen und dir vergolten wird; 13sondern wenn du ein Gastmahl machst, so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde ein, 14so wirst du glückselig sein; denn weil sie es dir nicht vergelten können, wird es dir vergolten werden bei der Auferste-hung der Gerechten.“

Du sollst allen Menschen mit offenen Armen empfangen, auch wenn sie sich nicht revanchieren können. Geteiltes Glück ist doppeltes Glück. Es wird dir vergolten bei der Auferstehung der Gerechten, weil du etwas gutes getan hast ohne etwas als Gegenleistung anzunehmen.

„15Als nun einer, der mit ihm zu Tisch saß, dies hörte, sprach er zu ihm: Glückselig ist, wer das Brot ißt im Reich Gottes! 16Er aber sprach zu ihm: Ein Mensch machte ein großes Mahl und lud viele dazu ein. 17Und er sandte seinen Knecht zur Stunde des Mahles, um den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist schon alles bereit! 18Und sie fingen alle einstimmig an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muß unbedingt hinausgehen und ihn ansehen; ich bitte dich, entschuldige mich! 19Und ein anderer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und gehe hin, um sie zu erproben; ich bitte dich, ent-schuldige mich! 20Wieder ein anderer sprach: Ich habe eine Frau geheiratet, dar-um kann ich nicht kommen! 21Und jener Knecht kam wieder und berichtete das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Gassen und Plätze der Stadt und führe die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden herein!“

Er hatte alle Menschen eingeladen, die irgendwie mit ihm befreundet waren oder wahrscheinlich in einer bestimmten Art und Weise zu ihm standen, einen bestimmten Status haben. Doch alle diese Menschen, wussten diese Einladung nicht zu schätzen. Also lud der Hausherr alle Menschen ein, die irgendwie benachteiligt sind. Er wollte wahrscheinlich nicht alles gekaufte vergeuden und den anderen, die nicht gekommen sind, zeigen, dass sie nichts besonderes im Gegensatz zu den benachteiligten Menschen sind.

„Und der Knecht sprach: 22Herr, es ist geschehen, wie du befohlen hast; es ist aber noch Raum da! 23Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hin-aus an die Landstraßen und Zäune und nötige sie hereinzukommen, damit mein Haus voll werde! 24Denn ich sage euch, daß keiner jener Männer, die eingeladen waren, mein Mahl schmecken wird!“ (Lukas 14,12–24)

Hört sich ein wenig nach Rache an die geladenen nicht gekommenen Gäste an. Er hat sie alle mit offenen Armen empfangen und ihnen ein großes Mahl spendieren wollen. Doch diese Menschen wussten wie gesagt, diese Einladung nicht zu schätzen. Also lud er alle ein, von denen er wusste, dass diese es brauchen können, obwohl sie sich nicht revanchieren können.

Ich weiß nicht ob das alles passt, aber das ist so das, was ich daraus filter. Vielleicht kannst du ja was davon gebrauchen.

CansuB 
Fragesteller
 13.05.2012, 01:05

Hey, danke dir auf jeden Fall für die ausführliche Antwort.. hatte mittlerweile herausgefunden, was damit gemeint war :-) hatte irgendwie nur nicht begriffen, warum die Armen nicht auch sofort eingeladen worden sind. Ich hatte es so verstanden gehabt, dass sie eingeladen wurden, weil niemand anderes gekommen ist und wenigstens ein paar "Gäste" da sein sollen.. was ja falsch ist :) wie auch immer.. Ich hätte aber mal noch eine Frage.. in meiner mündlichen Prüfung soll ich ein Gleichnis mit der heutigen Zeit vergleichen (was bedeutet es heute).. da hatte ich vor, dieses zu nehmen. Fällt dir vielleicht ein Beispiel dazu ein? oder evntl auch zu anderen Gleichnissen? ich hab mir gedacht, dass auch wir die Chance bekommen, in das Reich Gottes gelangen zu können, doch dass wir es selbst oft nicht zu schätzen wissen... nur fehlen dann wieder die Armen, die ich auch mit einbeziehen müsste :-)

liebe Grüße

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icecruiser  13.05.2012, 01:32
@CansuB

Für heute gilt es auf jeden Fall wie damals. Auch Juden müssen kommen, das mit den messianischen Juden ist Quatsch.

Vielleicht kann man daraus auch lernen, daß Arme, Kranke , Lahme (=sozial geächtete Menschen) sich nicht zu fein sind sich zu erniedrigen unter Gott. Auch bei uns gibt es feine MEnschen, die meinen, sie bräuchten keine Sündenvergebung.

Und die Ausreden sind furchtbar fadenscheinig: Welche Frau geht nicht gerne mit auf ein Fest? Welcher Geschäftsmann kauft ein Feld ohne vorherige Besichtigung? dto. bei den Ochsen...

Kennst Du übrigens Corrie ten Boom? Sie nennt sich selbst Landstreicherin an den Hecken und Zäunen, weil sie "dem Evangelium Fernstehende" eingeladen hat, Zigeuner, Schausteller usw.

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Du bist nahe daran.

Zuerst sollten die "heute berufenen" (Auserwählte - Mt.22,14) in das Reich Gottes Einlass finden.

(Nach dem Prinzip der "Erstgeburt" bei Jahwe (2.Mose 13,2) haben diese den größeren oder ersten Segen zu erwarten..

Doch leider haben viele "diese Welt" lieber gefunden als die Zukunft mit Jeshua (Lk.14,18).

Unser Heiland sucht Menschen mit der richtigen (gebenden) Einstellung (Lk.14,8-14) .

Du solltest aber daran denken, dass Jeshua zuerst die "Schwachen und Kranken" gerufen hat (Mt.10,8; 1.Kor.1,27) !

Es liegt also an uns, wie wir denken.

Alle Menschen haben somit die Chance, das Reich Gottes zu ererben (Lk.14,23).

ich interpretiere, dass die einladung an die priviligierten für diese eine prüfung darstellen sollte, von denen gott - oder die universelle kraftquelle - wußte, dass diese der prüfung aus eigennutz, selbstbezogenheit und weiteren menschlichen schwächen nicht folgen würden.

im übrigen waren alle menschlein eingeladen.

die folgende, erneute einladung der armen, kranken und schwachen zum festlichen abendmahl, die dieser ja glücklich gefolgt sind, sollte vielleicht ein signal an die hochmütigen sein.

ist sehr simpel interpretiert, weil ich nicht mehr bibelfest bin. aber menschlich verstehe ich dieses gleichnis ähnlich wie: hochmut kommt vor dem fall.

und: ich habe viele länder der erde bereist, und in der ärmsten hütte wurde mir noch immer eine handvoll reis und ein weißer tee gegeben.

ich meine, diese menschlichkeit ist insbesondere gemeint.

In dem Gleichnis geht es um das kommenden Reich Gottes. Gott lädt alle ein. Die eingeladenen Freunde stehen für Menschen, die in unserer Welt viel gelten, die sich selbst für besonders fromm und gottesdürchtig halten, die glauben, sie wüssten, was Gott will. Wenn es aber darauf ankommt, sind sie mit ihren eigenen Dingen beschäftigt. Die eingeladenen Armen und Krüppel stehen für Leute, die wirklich Gottes Hilfe brauchen und sie auch annehmen. Die Schwachen und in der Gesellschaft verachteten, denen nimmt sich Gott besonderns an. Viele der anderen Deutungen, die hier gegeben wurden sind aber auch richtig. Die Gleichnisse Jesu können oft auf verschiedenen Ebenen interpretiert werden.

Die Eingeladenen sind zuerst die Juden. Als die das Heil ablehnen, wird es auch zu den Heiden gebracht. Jesus sagt zu einer heidnischen Frau: Ich bin zuerst zu den Schafen des Hauses Israel gesandt. - Und später: Aber ihr habt nicht gewollt...