Beziehung wegen (hormonell bedingter, krankhafter) Phasen von Hypersexualität unmöglich?
Hi. Ich bin verzweifelt und weiß nicht so richtig, wohin mit mir. Vielleicht kann ich durch Meinungen von Außenstehenden einen klareren Blick bekommen.
Zusammenfassung: ich leide unter einer bipolaren Störung und die verursacht teilweise auch heftige hormonelle Schwankungen, die zu hypersexuellen Phasen führen, in denen ich quasi die Kontrolle über mich verliere. Ich habe schon meine ersten beiden Beziehungen dadurch zerstört und befürchte gerade, dass es das dritte Mal passiert.
Mein aktueller Freund wusste von Anfang an um das Problem und hat gesagt dass er damit leben kann, dass ich in diesen Phasen nicht ich selbst bin und er das nicht als Betrug wertet. Anfangs hat das auch gut geklappt und ich habe noch nie eine so gute Beziehung geführt.
Inzwischen habe ich aber das Gefühl dass er immer weniger Verständnis hat und eigentlich nicht möchte, dass ich mit anderen Jungs intim werde, obwohl er weiß dass ich es nicht kontrollieren kann.
Ich weiß, dass das dumm klingt und die meisten Leute die das hören denken, ich müsste mich "einfach nur zusammenreißen". Bitte spart euch solche Kommentare. Wer es nicht glaubt, kann sich gern informieren und belesen. Es ist eine Störung, die höchstens medizinisch (aber mit starken Nebenwirkungen) behandelt werden kann.
Ich kann es nicht einfach steuern oder so. In diesen Phasen (meist ein paar Tage), bin ich nicht ich selbst und verliere mich in einer suchtartigen Abenteuerlust und kann nicht verhindern, dass ich es auslebe.
Ich verstehe meinen Freund und es ist sicher auch nicht leicht für ihn, aber er weiß auch dass ich es nicht ändern kann. Ich will ihn einfach nur nicht verlieren.
Dieses Thema hat schon viel in meinem Leben zerstört und ich hatte gehofft dass es jetzt endlich bergauf geht.
Wie alt bist du jetzt und wann hat es angefangen?
Ich bin jetzt 19 und angefangen hat das mit dem Einsetzen der Pubertät
Wieviel Tage kommt das im Monat vor, dass du sehr aktiv bist?
Nicht jeden Monat. Aber dafür in manchen auch zweimal
Ich weiss, das klingt dumm, aber hilt es, wenn Du (öfter) masturbierst?
Nein, leider nicht wirklich oder dauerhaft.
Es geht in den Phasen viel auch um die Sucht nach Abenteuer und so. Schwer zu beschreiben
4 Antworten
Bist du in Therapie? Icb glaube schon, dass das helfen kann und nicht nur Medikamente. Ich denke es ist vor allem wichtig darüber zu reden und dass er es versteht und dann könnt ihr vlt zusammen eine lösung finden
Danke für die Antwort.
Ich bin schon seit Jahren in Therapie und wir haben auch versucht das unter Kontrolle zu bekommen, aber es ist nicht so leicht leider
Ich nehme an, das ist dann Ausdruck einer manischen Phase? Ich denke, es wird Zeit, mal über Medikamente nachzudenken. Und die Nebenwirkungen abzuwägen.
Nimmst du die Pille? Also natürlich erstmal um schlimme Folgen zu begrenzen. Aber ich hab auch schon von einigen Frauen gehört, dass bei manchen Präparaten ihre Libido gedämpft ist. Vielleicht wäre das mal ein Ansatz, gezielt eine Marke zu wählen, die bei anderen eben mehr diesen unerwünschten Nebeneffekt hat.
Danke!
Den Ansatz haben wir tatsächlich schon versucht. Das Problem ist aber, dass es ein anderer Wirkmechanismus ist und dadurch dann quasi zwei Ebenen gegeneinander kämpfen, was zu einem Mix aus depressiven Episoden und trotzdem (kürzeren) hypersexuellen Phasen führt
Ich denke das so ein Beziehung funktionieren kann allerdings unter anderen umständen. Meine Gedanken gehen Richtung „offene“ Beziehung. Wenn du deinem partner (egal wer das mal sein wird) erlauben kannst (physisch und psychisch) das er die selben Freiheiten hat wie du dann wäre es durchaus denkbar das das längerfristig gut geht. Oder das er dann bei deinen Abenteuern teilhaben kann. Ich hoffe du weisst was ich meine.