"Beschneidung" - kann man das auch als ''Einschränkung" verstehen?

5 Antworten

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Hallo Aberachtsam,

stimmt, die körperliche Beschneidung ist heute für Christen nicht mehr erforderlich. Die Beschneidung für Israel seinerzeit war eine Vorschattung der größeren und wichtigeren Beschneidung die für uns Christen heute gilt:

  • 1 Wann ist die heutige körperliche Beschneidung sinnlos?

Römer 2:25-27 Beschneidung ist tatsächlich nur von Nutzen, wenn du [das] Gesetz hältst; wenn du aber ein Gesetzesübertreter bist, ist deine Beschneidung Unbeschnittenheit geworden. Wenn daher ein Unbeschnittener die gerechten Forderungen des GESETZES beobachtet, wird ihm seine Unbeschnittenheit nicht als Beschneidung angerechnet werden? Und der von Natur Unbeschnittene wird dadurch, daß er das GESETZ ausführt, dich richten, der du bei dessen geschriebenem Recht und der Beschneidung ein Gesetzesübertreter bist. 

Was nichts anderes bedeutet: Tieropfer, Trankopfer, Sündopfer, Gemeinschaftsschlachtopfer usw. muss alles dargebracht werden - wozu auch die Beschneidung gehört. Beschneidung für sich alleine ist sinnlos.

  • 2 Was ist die größere, bessere und wichtigere Beschneidung?

Römer 2:28, 29 Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, noch besteht [die] Beschneidung in dem, was äußerlich am Fleisch [vollzogen] worden ist; sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und [seine] Beschneidung ist die des Herzens durch Geist und nicht durch ein geschriebenes Recht. Das Lob eines solchen kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.

Die Titulierung "Jude" bedeutet "Zu dem gehöhrend, dem Lobpreis gebührt, also zum einzig wahren Gott der Bibel. Dies ist nur möglich wenn der heilige Geist Gottes das erlaubt.

Das Herz ist der Sitz der Beweggründe. Das eigene Handeln aus Liebe zu Gott und dem Nächsten freiwillig zu beschränken (also lieber für Gott oder dem Nächsten etwas zu tun) mit Hilfe des "Helfers" oder "heiligen Geistes" bringt Glück und Lob vom Höchsten.

Daher die Antwort also:

Ja, die Beschneidung des Herzens ist eine Beschränkung und ist damit verbunden gefühlloses, begieriges hinten an zu stellen zugunsten vom Schöpfer aller Dinge und dem Nächsten, kurz gesagt.

Beschnitten wurden seinerzeit nur Männer. Die Vorhaut ist gefühllos und wird daher mit rein "fleischlichen Dingen" in Verbindung gebracht.

So wie die buchstäbliche Beschneidung den Mann empfindlicher macht so ist ein beschnittenes Herz ebenfalls sehr viel empfindlicher für die Belange der Mitmenschen und führt schnell zu Zeugnisgeben (= Samen sähen) was immer mit Freude verbunden ist.

Die Beschneidung des Herzen ist möglich für Männer UND Frauen und unglaublich viel wertvoller als das einhalten des gesamten, durch Menschen kaum einzuhaltendes Gesetz (das Mose für Israel erhielt).

Schade das in verschiedenen Religionen das nicht gelehrt und daher nicht beachtet wird.

Beste Grüße

Jens


Aberachtsam2023 
Fragesteller
 16.03.2024, 10:33

Danke Jens, für diese wertvolle, umfassende Antwort. Jehovas Segen weiterhin

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JensPeter  16.03.2024, 15:22

Danke für den Stern. Freue mich immer wenn ich helfen konnte.

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Es war ein rein missionarischer Schachzug:

Die judenstämmigen frühen Christen trafen in ihrer Heidenmission bei der Durchsetzung von Gebot und Verbot auf Grund anderer kultureller Traditionen der zu Missionierenden teils auf heftigen Widerstand. Dieser machte sich insbesondere in der Abwehr des Beschneidungsrituals fest.
Disput auf einem Apostelkonvent
Die Entscheidungsfindung in der christlichen Gemeinde zum Umgang mit der Beschneidung im Bezug auf „Heidenchristen“ dokumentiert die Apostelgeschichte im Neuen Testament im Zusammenhang der Ersten Missionsreise des Paulus im Kapitel 15, Das Apostelkonzil beschließt über die Grundsätze der Heidenmission.: „Eines Tages kamen Leute aus Judäa nach Antiochien und behaupteten: ‚Wer nicht die Beschneidung nach mosaischem Gesetz vollzieht, kann nicht gerettet werden.‘ Paulus und Barnabas widersprachen und gerieten in heftigen Streit mit ihnen. Da beschloss die Gemeinde, dass Paulus und Barnabas und noch einige andere aus dem Kreis diese Streitfrage durch die Apostel und Ältesten in Jerusalem klären lassen sollten.“
„Dort angekommen, wurden sie von der Gemeinde, Aposteln und Ältesten formell empfangen. […] Pharisäer, die Christen geworden waren“, wiesen auf die Notwendigkeit hin, „das Gesetz des Mose zu halten“, woraufhin eine Versammlung abgehalten wurde und „nach hitzigem Streit“ ergriff Petrus das Wort, wobei er sich auf seine Ersterwählung durch Gott berief, um den Heiden zu predigen: Durch Gottes unterschiedslose Vergabe des Heiligen Geistes an alle Menschen, seien „alle Unterschiede zwischen ihnen und uns verschwunden.“ Daraus leitete Petrus ab: „Warum fordert ihr also Gott heraus, indem ihr den Heidenchristen das Joch des Gesetzes auferlegen wollt, das weder unsere Väter noch wir tragen konnten.“ Nach dem anfolgenden Bericht von Paulus und Barnabas über die allgemeinen Erfolge ihrer Mission argumentierte „Jakobus, der Herrenbruder“, – in Bezug auf Amos 9,11 f. LXX – mit Gottes ‚Wiederaufrichtung der verfallenen Hütte Davids‘ und [Gottes Gebot:] Dann sollen die anderen anfangen, den Herrn zu suchen, alle Heidenvölker, über denen mein Name ausgerufen ist und die dadurch schon immer mir gehören.‘ Jakobus: „Daher bin ich dafür, dass wir denen aus den Heidenvölkern, die sich zu Gott bekehrt haben, keine unnötige Last auferlegen sollten.“
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Brit_Mila

Ich denke, die Beschneidung ist aus historisch-kritischer Sicht nicht nötig. Aber warum sollte ich den Vorschlägen von grundlos selbsternannten "Wissenden" glauben, sollange sie nicht Jesus von Nazareth selbst gepredigt hat?

Die Beschneidung ist nichts anderes als eine körperliche Verstümmelung die im Grundrechtlichen Sinne ( Artikel 2GG ) eher als Körperverletzung denn als " Einschränkung " betrachtet werden muss.

Sie galt ursprünglich in einigen Teilen der Welt ( Wüstenregionen ) als Schutz vor Geschlechtskrankheiten auf Grund mangelnder Hygienebedingungen. In der Wüste ist Wasser bekanntlich sehr rar so dass damit auch entsprechend sparsam umgegangen wurde. Die körperliche Hygiene vor allem im Geschlechtsbereich hatte darunter zu leiden, so das man die Beschneidung vorgenommen hat um solchen Hygienebedingten Krankheiten vorzubeugen.

Den Zusammenhang mit dem göttlichen Willen zu sehen basiert letztlich gesehen auf einer Lüge.

Den Geschlechtstrieb zu beherrschen ist daher auf Grund der Überbevölkerung unseres Planeten eine Notwendige Beschränkung, die leider von zu wenigen Menschen so wahrgenommen wird. Da wird lieber der göttliche Wille proklamiert der vorgibt, das ungezügeltes Sexualverhalte Sünde ist, was man auf Grund meines oben angeführten Arguments mit der Überbevölkerung auch so sehen kann aber ursprünglich ja eine Forderung/Gebot Gottes war.

1. Mose 1.28 " Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht. "

Gott hätte bei diesem " Gebot " den Menschen auch den logischen Verstand mitgeben, bzw. ihnen die Beschränktheit des Lebensraumes auf der Erde mitteilen sollen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gal.5.14 " Liebe deinen Nächsten wie dich selbst "

Viktor1  10.02.2024, 13:09
1. Mose 1.28 " Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen.......Gott hätte bei diesem " Gebot "

Das ist doch Unsinn - das ist erstens kein "Gebot" , auch nicht im Sinne der Schrift, und zweitens keine Begebenheit sondern eine Phantasie/Vorstellung der Autoren der Genesis.

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berloff  10.02.2024, 13:13
@Viktor1

Ja, sehe ich eigentlich genauso, aber wenn man " Und Gott sprach " sagt, dann kann es auch genauso gut als Aufforderung, sprich Gebot gesehen werden.

Also Gott forderte sie auf, oder gebot ihnen sich zu vermehren. LG

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Viktor1  10.02.2024, 13:37
@berloff
" Und Gott sprach "

es werde Licht u.a, - so könnte man auch der "Vermehrung" des Lebens eine Seinsweise zudenken, welche wohl auch tatsächlich gegeben ist - ohne "Gebot". Und das passiert ja auch bei allen Menschen ohne Gebot.

Egal - ist ja nur eine Vorstellung der Autoren der Schrift "von Gottes Wirken".

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Aberachtsam2023 
Fragesteller
 16.03.2024, 10:38
@Viktor1

Wer bist du, berloff, daß du dir anmaßen könntest, den allmächtigen Schöpfergott JHWH zu kritisieren?

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Die Vorschau der Beschneidung Abrahams war keine Einschränkung, sondern im Gegenteil ein Bund mit dem wahren Gott. Heute gilt eine andere Beschneidung, die nicht von Menschen, sondern von Gott durchgeführt wird. - Römer 2:28,29


Aberachtsam2023 
Fragesteller
 03.03.2024, 16:50

heute sind wahre Christen im Bund mit dem wahren Gott, wenn sie ihre sexuellen Aktivitäten auf die Ehe mit der Ehefrau beschränken. Das ist schon eine Einschränkung, zu unserem Nutzen, weil wir uns viel Kummer und Krankheiten ersparen.

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Johannes17Vers3  03.03.2024, 16:57
@Aberachtsam2023

Sex nur innerhalb der Ehe bedeutet nicht automatisch einen Bund mit Gott. Ohne seinen Geist als Bestätigung läuft da nix.

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Aberachtsam2023 
Fragesteller
 03.03.2024, 17:23
@Johannes17Vers3

Da hast du völlig Recht. Aber es zeigt LIebe und Wertschätzung unserem Schöpfer gegenüber, aus Gehorsam seinen Geboten gegenüber auf egoistische sexuelle Triebausschweifung zu verzichten, weil JHWH unser Gott ist und nicht Sexus oder der heidnische Gott Eros, wie bei den meisten Menschen, der besonders heutzutage über andere Werte, wie Mitgefühl und Treue gestellt wird.

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Ich glaube nicht, dass die Beschneidung von Jungen etwas mit der Beeinflussung des Geschlechtstriebs zu tun hat. Vielmehr war das eine Hygienemaßnahme für den Orient. Bei Jungen und Männern sammeln sich Keime unter der Vorhaut, die bei dem im Orient und Afrika herrschenden Temperaturen zu Entzündungen und Krankheiten führen können. Ich bin Gefühlschrist, kein Bibelchrist und halte daher die Erhöhung des Aktes der Beschneidung für unverständlich. Klar, dass Jesus sich dem unterziehen musste, denn er war ja Jude.