Beruf Tierpfleger/-in?

5 Antworten

Ich empfehle dir wirklich sehr vorab ein Praktikum zu machen um zu schauen ob dir die Tierpflege wirklich liegt und zu schauen in welche Richtung es denn später mal gehen wird. Willst du ins Tierheim/-pension, im Zoo, in eine Tierklinik oder gar in die Forschung gehen?Darüber solltest du dir vor Ausbildungsanfang aufjedenfall im Klaren sein. Ich empfehle dir so viele Praktikas oder ein freiwilliges Jahr zu machen wie möglich. Das steigert deine Chancen in ein Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden schonmal immens. Der Beruf des Tierpflegers ist nämlich heiß begehrt und aufgrund der fehlenden Ausbildungsplätze schwierig zu ergattern. Ein Führerschein ist oftmals auch vom Vorteil.

Die Ausbildung als Tierpfleger dauert im Grunde immer 3 Jahre, nach Möglichkeit kann man sie auch auf 2 Jahre verkürzen lassen.

In einem Tierheim/Pension wird dein Alltag daraus bestehen am frühen Morgen erstmal alle Tiere zu füttern, zu schauen ob alle Tiere in Ordnung sind, ob sie verletzt, krank oder im schlimmstenfall tot sind. Medikamente musst du auch verabreichen. Danach geht's zum reinigen der Zimmer/Gehege/Zwinger. Je nach Betrieb musst du mit den Hunden auch kurz Gassi gehen. Du musst den Kot von den Hunden aufsammeln und die Katzenklos mit einer Katzenschaufel sauber machen. Du musst alles sauber abwischen (auch Wände, Türen, Fensterbretter,..), pfegen, wischen und je nachdem ob krank oder gesund; desinfizieren. Desinfektionsmittel zu mischen wirst du auch noch lernen. Wenn alles erledigt ist musst du beispielsweise bei den Kitten oder Welpen nochmal füttern. Zwischendurch steht natürlich auch die Wäsche an die gewaschen werden muss. Du musst die ganzen Katzenklos und Schaufeln sauber machen und natürlich auch die Gänge sauber machen. Du musst Tiere einfangen, auf Einsätze (manchmal auch in der Nacht) mitfahren, beim Tierarzt assistieren Vermittlungsgespräche wirst du auch führen müssen. Kurz vorm Feierabend musst du nochmals alle Tiere füttern und nochmal alles kurz kontrollieren.

Die Arbeit als Tierpfleger wird als leicht angesehen, das ist sie aber nicht. Allerdings macht sie dennoch Spaß wenn man genügend Interesse dafür übrig hat. Du musst aber auch ein hartes Fell haben oder dir eines anlegen. Es werden auch Tiere sterben und es wird auch tragische Dinge geben die du nicht ändern kannst. In einem Zoo oder in der Forschung musst du auch damit umgehen müssen können die Tiere selbst zu töten.

Solltest du dir wirklich die Ausbildung zur Tierpflegerin zutrauen drücke ich dir aufjedenfall die Daumen und lege dir aber ans Herz dich vor dem Vorstellungsgespräch auf ein möglichen Einstellungstest vorzubereiten. Ich würde mich nicht nur auf eine Stelle bewerben, sondern auf mehrere.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ich kann dir leider keine persönlichen Erfahrungen mitgeben, aber vielleicht hilft dir die Seite BERUFENET weiter. Dort erhältst du alle wichtigen Infos zur Ausbildung und zum Beruf, z. B. welche persönlichen Anforderungen (Interessen, gesundheitliche Aspekte) du mitbringen solltest oder wie hoch die Ausbildungsvergütung ist: https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/532#ueberblick

Unter "Berufsperspektiven" findest du z. B. Weiterbildungsberufe, wie "Tierpflegemeister/in".

Auf der Seite BERUFECHECK kannst du nochmal mithilfe von Online-Tests checken, ob der Beruf zu dir passt: https://web.arbeitsagentur.de/berufecheck/TierpflegerinZoo-527/berufsbeschreibung

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Weißt du denn welche Fachrichtung dich interessieren würde? Tierheim,Zoo,Forschung? Ich bin gelernte Tierpflegerin für Forschung und Klinik, falls es dich interessiert kann ich dir etwas drüber erzählen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Secretyo 
Beitragsersteller
 27.03.2025, 20:39

Mich interessiert tatsächlich soweit jeder Bereich. Ich würde gerne was von dier hören :)

Sunflower828  31.03.2025, 20:01
@Secretyo

Die Ausbildung dauert 3 Jahre und kann bis auf 2 verkürzt werden. In der Forschung hat man meist den Luxus, dass man nach Tvöd oder TVl bezahlt wird und somit für den Staat arbeitet. Demnach hat man aktuell bereits im ersten Lehrjahr ein Gehalt von ca. 940 Euro Netto. Nach der Ausbildung erfolgt die Eingruppierung mindestens in die Stufe 5 mögliche jedoch bis Stufe 7. Somit kann das Einstiegsgehalt durchaus bei 2000 Euro netto liegen :)

Je nach Tierart unterscheiden sich die Aufgaben etwas. In der Regel arbeitet man mit Mäusen. Grundversorgung, Gewinnung von genetischem Material, Blutentnahmen, Verpaarungen, Absetzen von Jungtieren, aber auch Tötung gehört dazu ( das muss einem bewusst sein )

Ich persönlich finde die Arbeit entspannt und körperlich definitiv machbar. Man hat mehr oder weniger seine Ruhe und kümmert sich um die Tiere.

außerdem arbeitet man im öffentlichen Dienst in der Regel nur von Mo-Fr ( Ab und zu mal Wochenende ) und hat Gleitzeit. So kann man meist zwischen 6-8 erscheinen und dementsprechend nach 8 Stunden wieder nachhause. Schichtarbeit habe ich keine. Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen:)

Secretyo 
Beitragsersteller
 31.03.2025, 20:27
@Sunflower828

Hey, danke für die ausführliche Beschreibung :) . Ist das ein job der sehr gefragt ist, oder habt ihr viele "freie Plätze "?

Sunflower828  31.03.2025, 20:38
@Secretyo

Aus welchem Bundesland kommst du wenn ich fragen darf? Es ist halt ein "Nischenberuf" natürlich kannst du danach auch in einem Tierheim, beim Tierarzt etc arbeiten. Wenn die Bezahlung aber ein wichtiger Punkt für dich ist dann ist Forschung die beste Wahl. Je nachdem wo du herkommst kann ich dir einen kleinen Überblick über die Institute geben.

Bekannte von mir sind Tierpfleger.

Ohne Praktika sind die Chancen eher gering, der Beruf ist sehr beliebt.

Sie arbeiten 10 Tage am Stück, haben dann 4 Tage frei.

Du musst flexibel sein bezüglich deines Wohn- und Arbeitsortes.

Du musst auch bereit sein, Tiere zu töten, insbesondere solche, die verfüttert werden.

Meine Bekannten haben ihre Berufswahl nie bereut.