beim +Verb, am + Verb, zum+ Verb?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

"beim + Verb" verwendet man als Umstands-Adverbial. Man könnte auch "während ich + Verb" verwenden.

"am + Verb" funktioniert nur mit der Kopula sein. Diese (umstrittene) rheinische Verlaufsform bedeutet:
a) "im Begriff sein zu + Verb": "Ich bin am Verhungern/Verdursten/Verzweifeln/Ausrasten/Gehen/Einschlafen"
b) "eigentlich + Verb, aber...": "Ruf in einer Stunde nochmal an. Ich bin gerade am Arbeiten/Aufräumen/Kochen/..." — "ich koche" wäre da gelogen, weil man ja telefoniert und nicht kocht. Trotzdem wird "am Kochen" oft als Dialekt/falsch/böse klassifiziert.

"zum + Verb" verwendet man adverbial. Das Verb ist dann der Zweck, der Grund oder das Ziel des Hauptsatzes. Mann könnte auch "damit ich + Verb", "weil ich + Verb + will" oder "um zu + Verb" sagen. Der Hauptsatz passiert dabei in der Regel vor dem Verb.

Vergleiche:

  • Beim Baden kann ich mich gut entspannen. (Während ich bade, ...)
  • Zum Entspannen nehme ich ein heißes Bad. (Damit ich mich entspanne, ...)
  • Beim Joggen trage ich bequeme Schuhe. (Während ich jogge, ....)
  • Zum Joggen ziehe ich bequeme Schuhe an. (Um zu joggen, ....)

Beim =Abkürzung für "bei dem"

Zum =Abkürzung von"zu dem"

Am =Abkürzung von "an dem"

Am: Dieses Wort verwendet man, wenn sich ein Gegenstand an einem anderen befindet oder wenn man eine Tageszeit angibt. Beispiele: Am Tisch befinden sich 4 Beine. Am Abend gehe ich ins Bett. Nach "am" wird immer groß geschrieben, weil dann immer ein Nomen folgt.

Beim: Dieses Wort verwendet man, wenn sich ein Gegenstand in unmittelbarer Nähe eines Anderen befindet. Man kann auch dieses Wort verwenden, wenn man zwei Tätigkeiten parallel zueinander macht. Beispiele: Beim Fernsehen esse ich immer Schokolade. Beim Bäcker befindet sich ein Lebensmittelgeschäft.

Zum: Dieses Wort verwendet man, wenn man zu einem Ort hingeht oder wenn man auf eine bestimmte Tätigkeit hinweisen möchte. Beispiele: Zum Essen benötige ich immer ein Glas Wasser. Morgen gehe ich zum Eislaufen.

Auch nach beim und zum folgen Nomen oder nominalisierte Wörter, weil der in den ersten 3 Zeilen beschriebene Artikel auf diese hinweist.

Beim Verb "schwänzeln" muss ich immer lächeln. Am Verb "sitzen" ist nichts auszusetzen. Zum Verb "rekognoszieren" fällt den meisten Leuten nichts ein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ehem. Lehrer für Deutsch, Mathematik, Kunst, Sachkunde
ralphdieter  01.05.2020, 19:50

Scherzkeks! Beim Lesen deiner Antwort war ich am Verzweifeln. Sie ist einfach zum Heulen!

1