Befürwortet ihr eine Euthanasie?

6 Antworten

Schwierige Frage. Ich bin aber dafür, wenn dafür eine Bestätigung von einem Psychologen notwendig ist. Also das geprüft wurde, dass die Person das aus freien Willen möchte, psychisch gesund ist, es nicht nur eine kurzzeitige Phase ist, etc. Wenn sich das Thema interessiert, schau dir den Film "Gott" von Ferdinand von Schirach an. Das Thema haben wir letztens in Reli besprochen und dazu den Film angeschaut, der handelt genau von dieser Frage.

emyness 
Fragesteller
 05.03.2023, 21:42

Danke, das werde ich bei Gelegenheit mal machen.

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Ich finde das jeder Mensch der bei klarem

Verstand ist das Recht hat selbst zu entscheiden wann er geht.

Und auch das Recht auf Hilfe diese Entscheidung durchzusetzen

emyness 
Fragesteller
 05.03.2023, 21:17

Ich glaube, sowas wird aber einem gesunden Menschen wahrscheinlich erschwert, da er ja nicht Todkrank ist.

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Halbammi  05.03.2023, 21:20
@emyness

Ein gesunder Mensch fragt auch nicht sondern hilft sich in diesem Fall selbst über den Jordan.

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emyness 
Fragesteller
 05.03.2023, 21:22
@Halbammi

Ich meine mit Gesund, dass er körperlich Gesund (und psychisch) ist. Also eben nicht Todkrank ist, was das ja rechtfertigen würde. Aber in diesem Beispiel eben den Lebenswillen verloren hat.

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Man könnte darüber nachdenken, wenn da nicht dieser Schmarrn stehen würde:

"I mean, ich könnte es schon verstehen, bei der ganzen Gewalt und dem ganzen Hass auf dieser Erde".

emyness 
Fragesteller
 05.03.2023, 21:28

Was soll das jetzt bitte heissen? Was ist daran verkehrt, dass ich verstehen könnte, warum die Person wahrscheinlich den Lebenswillen verloren hat?

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Was du beschreibst ist Sterbehilfe. Bei ihr entscheidet sich eine Person dafür, sterben zu wollen.

Die heute als Euthanasie verstandenen Form ist das Entscheiden von Anderen zum Töten eines Menschen, dessen Leben aufgrund von Krankheit oder Behinderung als nicht lebenswert angesehen wird.

emyness 
Fragesteller
 05.03.2023, 21:14

Eigentlich nicht. Der Begriff ist nur negativ konnotiert.

Aus der ursprünglichen Bedeutung des Wortes "Euthanasie" vom "guten" oder "schönen Tod" wurde im NS-Regime die Pflicht des Staates abgeleitet, sich der von den Nationalsozialisten als "Defektmenschen" und "Ballastexistenzen" titulierten Behinderten zu entledigen.
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Ich befürworte Euthanasie (du meinst aktive Sterbehilfe?) nur, wenn es um einen körperlich leidenden Menschen geht und auch nur bei den sehr krassen Fällen.

Bei psychisch leidenden Menschen tendiere ich zu nein, weil es ja genau die Krankheit sein kann, die Herr über die Gedanken wird. Und ich denke, gegen die meisten psychischen Krankheiten, die zu Selbstmordgedanken führen, kann man, wenn schon nicht therapeutisch, dann zumindest mit Pillen dagegen ankämpfen.

Bei vollkommen gesunden Menschen kann ich mir nicht vorstellen, weshalb sie sich umbringen wollen.

Unterm Strich kommt es darauf an, ob die Chance besteht, ein Leben zu führen, in denen es Glücksmomente gibt.
Gerade bei psychisch kranken Menschen bin ich überzeugt, dass sie in einer Box denken, eine kleine, düstere Welt und natürlich verspürt der eine oder andere in dieser Box den Wunsch, sich das Leben zu nehmen.
Als jemand, der außerhalb dieser Box steht möchte man allerdings lieber nach einem Weg suchen, die Box, die die Gedanken bindet, zu sprengen.

Vielleicht gibt es ganz, ganz wenige Ausnahmen, wo diese Argumentation keinen Sinn ergibt, aber bei sehr, sehr vielen ist es besser, die Hand zu reichen und den Menschen zu versuchen, aus dem Gefängnis zu ziehen als einen Becher mit Gift hinzustellen, weil das kann jeder. Das ist keine Kunst. Und dann haben wir ganz viele Teenies, die sich für zu dick halten und sich das Leben nehmen wollen oder weil sie nicht mit ihrem Serienstar zusammen sein können und dann sagt man "Alles klar, kein Problem. Hier, trink das. Tschüss."
Finde ich ein bisschen herzlos.

emyness 
Fragesteller
 05.03.2023, 21:41
Und dann haben wir ganz viele Teenies, die sich für zu dick halten und sich das Leben nehmen wollen oder weil sie nicht mit ihrem Serienstar zusammen sein können und dann sagt man "Alles klar, kein Problem. Hier, trink das. Tschüss." 

Haha, sorry, dass ich lache, aber das klingt gerade so übertrieben, dass es fast schon wieder lustig ist. Auch wenn es das natürlich nicht ist.

Und wie würdest du das anstellen um so eine Person (wie im Beispiel) aus dem Gefängnis/der Box zu befreien?

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Suboptimierer  05.03.2023, 21:47
@emyness

Ich arbeite gerne mit Übertreibungen, um etwas zu verdeutlichen, nämlich dass klare Grenzen gezogen werden müssten.

Es war nicht lustig gemeint. Das ist so meine Art.

Ich bin kein Fachmann für so etwas. So einer sollte in jedem Fall konsultiert werden. Kommt er nicht weiter, auch mal andere Fachleute konsultieren. Freunde sollten sich mit ihrem Freund / ihrer Freundin beschäftigen und (genau wie die Familie) sollten der Person zeigen, dass sie geliebt und geschätzt wird.

Das ist natürlich sehr pauschal. Jeder hat seine eigene Geschichte und seine eigenen Gedanken, die ihn bedrücken.

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