Bartagame einschläfern auf „Wunsch“ des Besitzers?

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Das kommt etwas auf den TA an ob er auf Lebensqualität/ Alter geht wo laut Google in Gefangenschaft 10-15 Jahre was ich nach deiner Beschreibung als Lebensqualität zu gering für mit Gewalt am Leben halten und hoffen das wieder besser wird wäre. So das Alter gesammt Umstand spielt da eine große rolle

oder ob der TA den quasi auf gut verdienst schmerzfrei noch am Leben halten kann

hat man also einen TA wo man das Gefühl hat das der die 2. Möglichkeit ist sollte man sich eine 2. Meinung holen. Ich kenn mich mit dieser Tierart hald nicht aus so kann ich als leie das nicht einschätzen wie diese Diagnose auf Lebensqualität geht wie das Leben beeinträchtigt ist und wie es mit Schmerzen aussieht

aber zu deiner direkten Frage zu kommen ein TA muss und darf nicht auf Besitzer Wunsch einschläfern. Aber es gilt immer wenn man selbst völlig anderer Meinung im Gefühl ist als der TA soll man sich eine 2. Meinung von anderen TA einholen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 1 Aussi 4 Coons, Eigenwurf

Blinkibling 
Beitragsersteller
 11.04.2025, 17:46

Hallo,

vielen Dank für deine Antwort.
Ich glaube diese Formulierung „auf Wunsch“ klingt tatsächlich etwas komisch weil es absolut nicht das ist wonach es im ersten Moment klingt.

Für mich steht im Vordergrund das Wohl des Tieres und demnach auch eine humane und moralisch vertretbare Haltung ein Tier in Würde gehen zu lassen.
Zum Glück ist es mittlerweile Möglich dem Tier genau das zu ermöglichen.

Der Tierarzt den ich konsultiere ist der bekannteste hier im Weiten Umkreis. Weil er eben auf Wildtiere und Exoten spezialisiert ist und ich bin seit 8 Jahren dort.

Seine neue Kollegin die in die Praxis mit eingestiegen ist, ist noch sehr jung und überaus engagiert. Wirklich auch sympathisch… Ich glaube jedoch dass sie von ihrer Einstellung her erst alles versuchen möchte bis sie das Tier erlöst,

Grundsätzlich teile ich diese Einstellung, doch unter diesen Umständen in denen sich meine Barti nun befindet kann ich das moralisch mit mir nicht mehr vereinbaren.
Ich möchte ihr auch keine weiteren Untersuchungen mehr zumuten…

Heute Morgen habe ich ihr wieder das Antibiotikum gespritzt.
Gerade war sie wieder voller Schleim. Wenn ich leicht auf ihren Bauch drücke, quillt der zähe Schleim nach oben.
Ein wenig konnte ich ihr entfernen…Fressen rührt sie nicht an… sie atmet teilweise sehr tief und schließt immer wieder die Augen… kurzzeitig dachte ich, sie schafft es nun und geht von selbst über die Regenbogenbrücke…

Gerade läuft sie taumelnd im Terrarium umher…. Der Schwanz ist am unteren Ende tief schwarz…

Es ist einfach nur grausam und ich kann nichts tun…

Beccs2590  11.04.2025, 18:21
@Blinkibling

Das auf Wunsch kam war auch nicht negativ gemeint.
eben weil wir ja mit den Tieren leben erkennen wir Lebensqualität anders

deshalb war mein Gefühl auch eben wie von dir beschrieben Alter Gesundheit diese Kombi auf erlösen

da man es ja vermeiden will das man von der schlimmen im sterben Qual erlöst sondern bevor dieser Moment kommt

Blinkibling 
Beitragsersteller
 11.04.2025, 19:18
@Beccs2590

Ja das stimmt absolut….
Reptilien sterben tatsächlich sehr langsam… ob und in wie fern sie noch Schnerzen empfinden weiß halt keiner so genau…

Sie hat sich nun in eine dunkle Ecke zurück gezogen und da das Licht nun auch aus ist, fährt der Stoffwechsel auch runter…

hab sie gerade kurz mal vorsichtig berührt… sie zuckt auch… allen Anschein nach schafft sie es aktuell nicht von selbst….

Ich denke das Entfernen des Schleimes war schon auch nicht ohne für sie… demnach bin ich wirklich ratlos, ob ich das morgen überhaupt nochmal machen soll…

Ich hatte schon nach dem letzten Tierarztbesuch ein etwas ambivalentes Gefühl… natürlich wollte ich ihr noch eine Chance geben, aber wahrscheinlich lag ich vom Bauchgefühl her richtig…

Nun weiß ich eben nicht wie ich das am Dienstag moralisch so formuliere, dass die Ärztin mir glaubt und nicht denkt, dass ich meine Barti nur einschläfern lassen will weil ich sie los haben möchte?

Beccs2590  11.04.2025, 22:34
@Blinkibling

Ich würde in ner notllinik anrufen morgen gleich und denen die Sache schildern. Fach wissen ist das eine aber aufs grobe sollten auch die helfen können und möglich auch erlösen können. Wenn ein Tier so leidet sind 2 Tage schon verflucht lange

Blinkibling 
Beitragsersteller
 11.04.2025, 22:48
@Beccs2590

Würde man meinen, aber an ein Reptil traut sich kein Tierarzt ran, der das nicht annähernd irgendwie mit behandelt…

noch dazu mischen sich die einen Tierärzte nicht notfallmäßig beim anderen Tierarzt ein.
hab ich tatsächlich bei meinem Kater erlebt und da ging es darum dass er Blut erbrochen hat, er gezwungenermaßen auf mein Drängen hin stationär aufgenommen wurde und ich ihn am nächsten Tag wieder abholen musste da er nicht kooperativ sei… kein Scherz….
von daher muss ich hoffen sie schafft es von alleine, oder auf ihren Tierarzt der dem Ganzen ein Ende setzt…

andere Methoden scheiden tatsächlich für mich aus… nen Waffenschein hab ich nicht und zudem wäre es auch illegal…

wenngleich auch wahrscheinlich die schnellste und schonenste Methode…

Tierärzte dürfen nur dann einschläfern, wenn der Gesamtzustand des Tieres so aussieht, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr geheilt werden kann und somit der Tod zeitnah ohnehin bevorsteht.

Nachdem ich gerade kurz gegoogelt habe, scheint aber das, was deine Bartagame da hat, keineswegs zwingend tödlich verlaufen zu müssen, sondern recht gut medikamentös behandelbar zu sein, in Verbindung mit einer Überprüfung und Optimierung der Haltungsbedingungen, wo wohl oft die Ursachen für diese Problematik zu finden sind.

Es ist somit auf jeden Fall sinnvoll, noch mal zum Tierarzt zu gehen und dort zu schildern, wieso du Probleme hast, die Behandlung wie vorgesehen durchzuführen. Dann kann dir das noch mal gezeigt werden, inklusive Tipps und Tricks, wie du die Medikamente eventuell besser ins Tier bekommst. Und du kannst dich auch noch mal beraten lassen, was denn nun die Ursache sein könnte und wie du die angehen kannst.

Sollte sich natürlich bei diesem erneuten Besuch herausstellen, dass der Gesamtzustand so schlecht ist, dass die Behandlung herzlich wenig Aussicht auf Erfolg bietet, dann wird sicherlich auch dann die Tierärztin zur Euthanasie raten. Aber eben nur dann, nicht, wenn die korrekte Verabreichung von ein paar Medikamenten für ein paar Tage das Tier wieder gut herstellen können....

Der Tierarzt kann das verweigern, wenn er noch Hoffnung sieht. Dann darf er auch gar nicht einschläfern.

Dann müsstest du dir einen anderen Tierarzt suchen, der eine andere Diagnose stellt.

Ich würde auf den Tierarzt hören, die haben ihr Fach nicht umsonst viele Jahre studiert.

Ich dachte auch mal eine von meinen Katzen würde es nicht schaffen, ich hatte ähnliche Gedanken, aber der Tierarzt hat Recht behalten und ich hätte das Tier umsonst eingeschläfert

Ich gebe jedem von euch Recht, jedoch muss ich ggf. Noch ein paar Dinge ergänzen…

Ich bin mittlerweile tatsächlich erfahren im Umgang und der Haltung von Bartis. Sie ist eine von ursprünglich drei Bartis. Alle leben in Einzelhaltung mit wirklich professionell ausgestattetem Licht etc…

Letztes Jahr musste ich bereits einen der dreien einschläfern lassen da er einen bösartigen Tumor am Gaumen hatte, der verursacht hat, dass ihm Sekret aus Nase und Augen gequollen ist… hab ihn sogar noch operieren lassen, da man von einem Abszess aus ging…

letztendlich war der Tumor in 3 Monaten wieder da und dann hat auch der Tierarzt eingesehen ihn zu erlösen….

Versteht mich also bitte nicht falsch… ich werde ihr selbstverständlich die nächsten Tage die Medikamente verabreichen die ich erhalten habe. Das Antibiotikum muss ich subcutan unter die Haut spritzen… den Magenschutz oral, den sie ja gar nicht mehr schluckt…

Ich muss sie täglich kopfüber drehen um den Schleim aus dem Maul her aus zu bekommen…

Das war beim letzten Mal wirklich nicht so dramatisch… ich befürchte jedoch dass es hier nichts mehr bringt… und sollte dem so sein wollte ich mich einfach mal umhören ob ich eben darauf bestehen kann da ich ihr unnötiges Leid einfach ersparen möchte…

Aber dennoch mit der Gewissheit, dass ich doch alles für Sie getan habe…


Blinkibling 
Beitragsersteller
 13.04.2025, 02:50

Hallo liebe Community,

ich liege leider nun seit einigen Stunden wach und grüble wegen meiner Barti.
Ihr Zustand verschlechtert sich zusehends und ich hatte kurzzeitig auch die Hoffnung, dass sie es selbst über die Regenbogenbrücke schafft… leider ist dem bis jetzt nicht so …

Das Antibiotikum wirkt nicht, sie rührt weiterhin kein Fressen an, taumelt phasenweise durchs Terrarium oder liegt mit geschlossenen Augen auf Ihrer Korkrolle.
Es bildet sich weiterhin massiver Schleim im Mund.
Vorgestern hab ich ihr den Schleim etwas entfernen können indem ich sie kopfüber über die Kloschüssel gehalten habe… dann konnte ich noch ein wenig mit der Pinzette heraus ziehen… ich denke jedoch dass das sehr unangenehm und schmerzhaft / qualvoll für sie war…

Reptilien leiden stumm und lange… sie empfinden jedoch Schmerzen genauso wie ein Säugetier und dieses Wissen zerreißt mich innerlich…

Man kann mittlerweile auch schon den körperlichen Abbau erkennen… bei Bartis sieht man das an der Wirbelsäule und an den Hüftknochen… diese beginnen sich nun schon etwas hervor zu heben, was ein deutliches Anzeichen für einen schlechten Gesundheitszustand ist…

Ich zerbreche mir nun die ganze Zeit den Kopf warum die Tierärztin sie tatsächlich nochmal mit Antibiotika behandeln wollte… Ich hatte schon ein schlechtes Bauchgefühl, aber wollte es nicht zulassen, weil ich dachte sonst würde man von mir denken ich wolle sie los werden…

Ich werde nun versuchen ggf. Schon Montag einen Termin beim Tierarzt zu bekommen und ihm deutlich machen dass dieser Zustand für mich in keinster Weise akzeptabel ist und er sie doch bitte erlösen möge…

Aber wenn er nicht meiner Meinung sein sollte? Wie steh ich dann da? Was soll man der Barti denn in diesem Alter noch alles zumuten?