Ballett im 19.Jhd?
Wer konnte im 19.Jahrhundert überhaupt Ballett lernen/tanzen und auf Bühnen tanzen? Also in welcher Schicht musste man im Prinzip sein um auf der Bühne tanzen zu können und gab es da noch irgendwelche 'Regeln'?
3 Antworten
Also die höheren Töchter haben oft Ballett gelernt, um eine perfekte Haltung zu lernen!
Ballett wurde damals nicht wie Heute zb an Tanzschulen unterrichtet , sondern an den Opern unterrichtet, und diese Schulen waren wie Internate aufgebaut...
Meistens traten die Kinder in die Fußstapfen ihrer Eltern!
Eltern der Untersicht waren froh Kinder in den Ballettschulen unter zu bringen, dass bedeute ein Esser weniger am Tisch, und den Kindern wurde auch noch Bildung vermittelt...
Wer es geschafft hat , ist denn auch wenn die Kariere vorbei war an dem Theater behalten ,zb als Garderobiere, oder Logen Schliesser ect
Der Spitzentanz wurde von Marie Tagloni erfunden im Jahr 1832 , und wurde das erste mal in La Sylphide gezeigt
Natürlich gab es Männer die Ballett getanzt haben!
Ich bin schon lange aus dem Beruf raus...
Darf ich erfahren warum du so ein Interesse am klasischen Ballett hast?
Schreibe gerade an einem Buch mit dem Thema das im 19.Jhd spielt und hab auch so schon immer Interesse an Ballett gehabt und früher auch selbst ein bisschen getanzt:)
Sehr schön!
Ich habe zwar im 19ten Jahrhundert nicht gelebt (eigentlich schade, ich würde toll in so einem Kleid aussehen) aber ich war bis zur Geburt meines ersten Kindes Solistin (keine Prima Ballerina ) im Opernballett von Barcelona
Ja die Kleider im 19.Jhd find ich auch richtig schön, mich würde es eig auch interessieren was für Kostüme damals beim Ballett getragen wurden, war ja bestimmt schwer mit den Korsetts, kennst du dich da auch aus?🤔 Wobei ich gar nicht weiß ob man heutzutage beim Ballett vielleicht sogar auch noch Korsetts trägt?😂
Heute trägt man beim Ballett ja das kurze Tütü , was man damals nicht tat, man trug das Degars (Maler der Ballerinen gemalt hat) Tütü welches etwas über Knie ging!
Frau trug zwar zum Sport Korsett , aber beim Ballett trug man ein leichtes Mieder ohne Stäbe aus steifen Leinen!
Ich hatte mal vor einigen Jahren ein kurzes Tütü an welches an welches von 1910 war , und da waren Ringe eingearbeitet , damit es richtig stand, dass macht man Heute nicht mehr so, da es Stoffe gibt die diesen stand haben
Also in dieser 'Mieder' sind keine Stäbe drin? Bestehen die dann nur aus Stoff und hat man die auch so wie die Korsetts zugeschnürrt? Und heißt das beim Üben hat man Korsetts getragen und bei Auftritten dann nicht oder wie ist das mit dem Sport gemeint?😅
Das stimmt nicht! Auch heute gibt es noch Tutus, die auf Reifen gearbeitet sind. Überhaupt sind in deinen Erklärungen einige Fehler drin. Es war nicht überall und nicht explizit so, wie du es beschreibst. Die hauseigene Ballettschule der Wiener Staatsoper, die europaweit sehr angesehen war, wurde zum Beispiel nie als Internat geführt und hatte bis in die späten 1980er Jahre (!) weder eine korrespondierende Schule, noch gab es eine Verköstigung der Eleven. So war es auch an etlichen deutschen und nordischen Opernhäusern. Nur in Großbritannien wurde die Royal Ballet School als Internat geführt, was aber an der generellen Internatskultur in GB lag. Selbst die Pariser Oper begann nicht sofort mit einem Internatsbetrieb, sondern zog erst später nach.
Umgekehrt: Zum Training wurden die weichen Mieder getragen. Die Bühnenkostüme wurden damals und werden bis heute sehr raffiniert verstärkt. Früher wurde nur geschnürt, weich und verstärkt, heute werden die Kostüme zumeist mit Häkchen geschlossen. Es gibt aber durchaus auch heute noch manchmal Kostüme, besonders fürs Corps de ballet, die geschnürt werden. Es werden auch heute noch Tutus auf Ringe gearbeitet, je nachdem, was sich der Kostümbildner wünscht und womit die oberste Schicht eventuell bestickt oder belegt werden muss. Wird das zu schwer, muss auf Ringe gearbeitet werden, da hilft die beste Schneidertechnik und die tollste Tüll- und Seidenstärke nicht. Wir hatten einmal Tutus, die mit unzähligen Swarovski steinen beklebt und bestickt waren. Obwohl die Steine an sich leicht sind, war die Menge zu schwer, als dass der Stoff dem Gewicht hätte standhalten können. Diese Tutus waren übrigens für den Schneeflockenwalzer im Nussknacker und es soll von unten sensationell ausgesehen haben. 😉
Also gab es im 19.Jahrhundert Schulen und Internate? Oder war eins davon üblicher als das andere?
Ah ok, aber früher wurden dann wahrscheinlich nur die Tütüs mit Ringen getragen, oder? (hoffe ich habs richtig verstanden, dass ihr damit Reifröcke die man unterm Tütü trägt meint)
Aber bestanden Korsetts damals nicht schon vorne aus Häckchen und hinten aus den Schnüren? Oder hab ich da was falsch verstanden?
(Sorry für die vielen Fragen😅)
Im 19. Jahrhundert waren Internate noch sehr selten. Es gab sie in Russland und England, vielleicht auch in Spanien, das entzieht sich meiner Kenntnis. Frankreich hat gerade erst damit begonnen, in Deutschland, in der riesigen k.u.k. Monarchie und in den nordischen Ländern, war man noch meilenweit davon entfernt. Übrigens ist es da bis heute noch nicht zwingend nötig, das Internat zu besuchen, wenn man in derselben Stadt lebt. Es ist lediglich ein Angebot für Schüler, die von auswärts kommen. Wer zum Beispiel an der königlichen Akademie in Kopenhagen studiert und keinen weiten Anfahrtsweg hat, kann durchaus nur Schule und Ballettschule besuchen, aber zuhause wohnen. Das gilt auch für Stuttgart, München, Berlin, Hamburg, Wien, Budapest, etc., etc.
Nein, vorne werden Kostümkorsetts oder Mieder nur verschlossen, wenn es der Kostümbildner aus irgendeinem Grund wünscht. Die Vorderteile der Kostüme sind oft sehr kunstvoll bestickt und verschiedenen Materialien benäht oder beklebt (Federn z.B.). Der Verschluss befindet sich immer hinten.
Kein Problem, das sind ja Fragen, auf die Du sonst eher keine Antworten finden wirst. 😉
Stimmt, früher mussten auch leichte Tutus auf Reifen genäht werden. Du darfst dir das aber nicht wie einen Unterrock vorstellen, den man extra angezogen hat. Die Reifen wurden und werden immer direkt in das Tutu eingenäht. Man zieht also nur ein Teil an. Unterröcke und Reifröcke zieht man nur bei langen bzw. wadenlangen Kostümen extra an.
War das dann auch schon früher so mit den Korsetts? Weil die Leute die ja nur unter der eigentlichen Kleidung getragen haben oder war das im Ballett anders?
Das ist vielleicht ein bisschen missverständlich. Die Oberteile von Tutus als Bühnenkostüme sind Mieder. Da zieht man nichts mehr drunter an. Die Mieder sind mit dünnem Leinen oder - eher selten - mit Baumwolle gefüttert, der Oberstoff besteht aus dem Material, das der Kostümbildner haben möchte oder was die Chefschneider vorschlagen, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Fürs Training werden heutzutage halbe Tutus, also ohne Oberteil dran, getragen, die man einfach übers Trikot ziehen kann. Sie haben einen festen Bund, der gut auf der Hüfte sitzt und entsprechen ungefähr der Größe, die man später auf der Bühne tragen wird. Man verwendet sie aber nur für Proben, wenn sie später auch im Stück erforderlich sind, um sich daran zu gewöhnen. Im normalen Training haben Tutus nichts verloren. Es sind reine Bühnenkostüme.
Hallo Jessi,
ui, da ist Dir aber jetzt einiges durcheinander geraten. Möchtest Du denn nun etwas zur Tanzgeschichte im Mittelalter erfahren? Das beträfe etwa die Zeit zwischen dem 9. und dem 15. Jahrhundert. Oder hast du eine Frage zur Geschichte des Balletts im 19. Jahrhundert? Das wäre die Zeit von 1800 bis 1899. Das ist schon ein großer Unterschied.
Zudem ist die Frage, ob du etwas zur Geschichte des Tanzes allgemein oder zur Geschichte des Bühnentanzes und des klassischen Balletts erfahren möchtest?
Alles zusammen sind sehr umfangreiche Kapitel und ich kann dir nur raten, dich einmal z.B. auf den Seiten unter
https://www.tanz-info.de/ballett-0
schlau zu machen. Wenn du dann noch spezielle Fragen hast, stelle sie bitte sehr genau, dann werde ich sie gerne beantworten. Alles andere würde den Rahmen hier bei weitem sprengen.
Einen sehr gute Arbeit findest du auch hier:
https://m.grin.com/document/107573
Du kannst sie lesen ohne den Artikel kaufen zu müssen.
Liebe Grüße
Lilly "Tanzistleben"
Ja das mit der Überschrift hat jetzt glaube ich viele durcheinander gebracht sorry 😅 Ich meinte eigentlich das 19.Jahrhundert und habe vorher nur beim Ändern der Frage vergessen die Überschrift auch ändern. Es geht mir eigentlich auch hauptsächlich ums klassische Ballett und Bühnentanz. Und danke für die Links ich schaus mir mal an:))
Ich dachte mir schon, dass da ein Irrtum passiert ist. Schaue dir die Links bitte an oder recherchiere selbst noch ein bisschen. Es gibt einige sehr informative Seiten. Wenn sich daraus noch weitere Fragen ergeben, melde dich bitte wieder. Ich antworte dir dann gerne, nur eine komplette Abhandlung zur Ballettgeschichte, wäre einfach viel zu umfangreich und zeitaufwändig, um sie hier einzustellen.
LG Lilly
Man musste ein ganz normaler Bürger sein und das Geld für eine Ausbildung haben, nicht anders als heute auch; Arbeiterkinder landeten meistens nicht beim Theater
Manchmal tanzten sogar adelige Damen Ballett
https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Camargo
Und hier eine der berühmtesten Tänzerinnen ihrer Zeit, Fanny Elßler,Tochter eines Kammerdieners
Wobei ich bitte noch Klugscheißen möchte, dass das 19.Jahrhundert auf gar keinen Fall mehr Mittelalter war 🙈
Okay danke für die Antwort:)) Also haben dann im Prinzip Bürger die genug Geld hatten auf Bühnen getanzt? Haben Adelige hauptsächlich nicht auf Bühnen getanzt? Und das mit der Überschrift war aus Versehen hab ich ganz vergessen zu ändern sry haha
"Also haben dann im Prinzip Bürger die genug Geld hatten auf Bühnen getanzt?"
genau.
Adlige eher selten, die hatten zuviele Pflichten.
Guck mal hier, schon vor 32.000 Jahren hat man so eine Art Ballett getanzt, zumindest glaubt man, dass diese Figur eine Tänzerin darstellt
Ganz stimmt das nicht. Das erste professionelle Ballettensemble hat Ludwig XIV. in Frankreich gebildet. Bereits damals waren auch begabte Töchter und Söhne einfacher Angestellter, Diener, Lakaien, ja sogar "Putzmenscher" in den Reihen seiner rasch wachsenden Truppe gern gesehen. Obwohl er selbst Standesdünkel par excellence hatte, erkannte er schnell, dass er das innerhalb seiner Truppe energisch unterbinden muss, um eine Einheit erreichen zu können. Nur kurz darauf kam es auch in Italien zur ersten Gründung einer Kompanie, in der Söhne und Töchter reicher Bürger ebenso zu finden waren, wie auch Kinder aus,armen Familien. Für sie wurden sogar einige Hilfsmaßnahmen getroffen, damit sie sich ausreichend ernähren konnten. Auch Schuhe und,Tanzkleidung erhielten sie, wenn nötig, völlig frei. Heute würde man sagen, die Ausgaben dafür wurden nach dem Einkommen der Eltern gedeckelt. 😉
Auch hier ein Einwand: Die professionelle Ausbildung für künftige Berufstänzer ist an allen Opernhäusern und staatlichen Ballettakademien kostenlos! Es ist für Kinder aus allen Einkommensschichten möglich, die Ausbildung zu absolvieren, sofern sie dafür geeignet sind. Je nach Einkommen der Eltern, müssen das Internat und die Verpflegung bezahlt werden. Für begabte Kinder aus einkommensschwachen Familien gibt es verschiedene Stipendien und Förderungen, die diese Kosten übernehmen. Kleidung und Schuhe werden von den Instituten gestellt.
Bezahlen muss man nur selbsternannte private "Akademien", von deren Besuch aber ohnedies abzuraten ist, da weder die Auswahl der Schüler, noch die Ausbildung qualitativ mit den staatlichen Hochschulen und Akademien mithalten können.
Töchter? Haben die Männer früher noch nicht im Ballett getanzt?🤔 Danke für die anderen Infos außerdem hilft mir auf jeden Fall weiter!:))