Autismus, verständnislose Familie?

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War Deine Familie mal mit bei Deinem Therapeuten?

Also klar, die formelle Diagnose hast Du noch nicht, doch allgemein wissen Autisten schon gut um ihre Selbsteinschätzung, sobald sie sich mit dem Thema beschäftigt haben und der Therapeut wird dahingehend bestimmt auch schon seine Vermutung haben. Er kann Deinen Eltern doch erklären, daß die Dinge für Dich ein reales Problem darstellen, auch wenn sie es anders sehen. Du erfährst die Welt auf Deine Weise, nimmst Reize anders auf und hast eigene Bewältigungsstrategien, die sie mit ihrem Handeln leider stören oder nicht zulassen.

Das Wissen um psychologische Merkmale ist in der Allgemeinheit leider noch nicht gut ausgeprägt, daher glaube ich, wird eine vernünftige Aufklärung am besten helfen. Wenn dies von einer Fachperson kommt, verleiht es dem mehr Nachdruck und dadurch sollte es auch sinnvolle Hinweise geben, wie im Familienkreis damit am besten umgegangen werden kann.

PS: Falls Ihr Apple TV+ habt (gibt glaube auch eine kostenlose Probewoche), dort mal in die Dokuserie „Home“ reinschauen. In Folge 1, mit dem Haus im Gewächshaus in Schweden, hat die Familie extra für ihren autistischen Sohn die Räumlichkeiten angepasst. (https://tv.apple.com/us/episode/sweden/umc.cmc.24yc5dix6n0p0j0cm44anul2b)

Hinter dem verständnislosen Reagieren kann auch Angst stecken.

Angst, nicht mit dem Autismus des eigenen Kindes zurechtzukommen.
Einsehen zu müssen, dass es - wenn die Diagnose es bestätigt - nun mal behindert ist.

Noch schwieriger ist es bei Autismus, dass vieles als "stellt sich nur an" gesehen wird.
Wärst du hättest du eine gravierende Sehschwäche oder auf einen Rollstuhl angewiesen bzw. gehörlos, wären die Reaktionen sehr wahrscheinlich anders.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema
Asueece  28.05.2022, 23:15

Nananaanan, Autismus ist nicht zwingend eine Behinderung.

Häufig wird Autismus als geistige Behinderung gewertet, was jedoch nicht richtig ist.
drweiglundpartner.de
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Du kannst mit dem Psychologen zusammen das Gespräch mit deinen Eltern suchen. Alleine erreichst du da offensichtlich nichts. Außenstehende haben da oft besser Chancen.