Ausbildung zum Notfallsanitäter hilfreich für Medizinstudium?

3 Antworten

Hi,

Ist eine Ausbildung zum Notfallsanitäter wirklich so hilfreich bzw. fast schon notwendig um ein Medizinstudium trotz guter Schulnoten beginnen zu können?

Zunächst einmal: fachnahe Berufsausbildungen werden tatsächlich im Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH) und in der zusätzlichen Eignungsquote (ZEQ) berücksichtigt. Das muss nicht zwingend die Ausbildung zum Notfallsanitäter sein.

In welchen Umfang das der Fall ist, entscheidet allerdings jede Uni selbst (siehe hier).

Dass es in irgendeinerform eine "Garantie" auf einen Studienplatz ist? Nein, dass kann man getrost verneinen. Es bringt Punkte im Auswahlverfahren, ist aber selten kriegsentscheidend.

Es ist durchaus eine Option, wenn es nicht unmittelbar mit einem Studienplatz klappt - als "Plan A" würde ich es nicht sehen, wenn das Ziel ohnehin das Medizinstudium ist.

Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass es Ausbildungsplätze zum Notfallsanitäter nicht wie Sand am Meer gibt, genügend Konkurrenz besteht (im Schnitt zehn Bewerbungen pro Ausbildungsplatz) und Bewerber, die mit einem Studium liebäugeln genauso gerne aussortiert werden wie Bewerber ohne Vorerfahrung im Rettungsdienst, sollte man sich diesen Weg zweimal überlegen...

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent
Meine Sorge ist, dass falls er diese Ausbildung macht, er 3 Jahre verliert und es sicher auch besser ist direkt nach dem Abi mit dem Lernen weiterzumachen statt jahrelang zu unterbrechen.

In all den Jahren, mit all den Freunden und Brüdern, die studiert haben, kann ich sicher sagen, dass es vielen Leuten sehr gut tut, vor dem Studium eine Pause zu haben und etwas praktisches zu machen.

Mein Bruder z.B. wollte Medizin studieren, hatte aber mehrere Wartesemester, daher hat er in der Zeit eine Ausbildung in der Pflege gemacht, was ihm viel Spaß gemacht hat und wo er neben dem Studium noch Geld verdienen konnte mit paar wenigen Nachtschichten im Monat.

Er hat oft betont, dass er das Medizinstudium sicher nicht durchgezogen hätte, wenn er nicht mal etwas anderes als Lernen gemacht hätte. Vielen meiner Freunde ging es genauso, nur haben sie direkt nach der Schule angefangen zu studieren und haben dann nach ein paar Semestern abgebrochen und eine Ausbildung angefangen.

Die Schwierigkeit wird sein, dass er nach dem Abi nicht sofort einen Studienplatz bekommt, sofern er da nicht mit einem Schnitt von 1,0 rausgeht.

Auf Wartesemester sollte man sich bei solch einem Vorhaben durchaus einstellen. Da wäre es doch besser, die Zeit mit einer spannenden und lehrreichen Ausbildung zu verbringen, anstatt mit Dingen, die ihn (zumindest fachlich) nicht weiterbringen.

[...] direkt nach dem Abi mit dem Lernen weiterzumachen statt jahrelang zu unterbrechen.

Der Notfallsänitäter ist eine anspruchsvolle Ausbildung (klar, trotzdem was anderes als ein Uni-Studium). Die Zeit wird definitv keine ausgedehnte Lernunterbrechung. Wenn er für das Thema brennt, dann wird er hier schon richtig durchstarten können und wichtige Vorarbeit fürs Studium leisten können.

Rubezahl2000  10.03.2024, 19:01
Auf Wartesemester sollte man sich bei solch einem Vorhaben durchaus einstellen.

Das gibt es nicht mehr!
Die Studienplatzvergabe nach Wartezeitquote (Wartesemester) wurde bereits vor ein paar Jahren abgeschafft bei medizinischen Studiengängen.

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SeifenkistenBOB  10.03.2024, 19:06
@Rubezahl2000

Oh ok, danke für die Aufklärung.

Das heißt, es ist jetzt beim Auswahlverfahren völlig egal, wie lange jemand schon "wartet"? Geht es nur noch rein nach den Abi-Noten, Eignungstest und Vorerfahrung?

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Rubezahl2000  10.03.2024, 19:13
@SeifenkistenBOB

Ja. Wie lange man wartet, spielt überhaupt keine Rolle mehr.

Es geht nach Abi-Noten, TMS und Auswahlverfahren der einzelnen Hochschulen.

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