Ausbildung Pilot sinnvoll/ Übernahme garantiert/ Risiko/ Marktsituation?

2 Antworten

Hallo, 

wer von uns kann schon in die Zukunft schauen? Meine Glaskugel jedenfalls ist eingetrübt. LH (die Lieblingsairline aller jugendlichen Himmelsstürmer) stellt bis mindestens 2017 keine Bewerber ein und auch sonst kommen rund 100 Bewerber auf einen Copilotensitz. 

Die Ausbildung kostet auch nicht 60.000 €, sondern der Eigenanteil ist mittlerweile bei vielen Airlines gestiegen, 70.000 € bei LH und SWISS, rund 85.000 € bei British Airways, über 100.000 € bei Emirates. 

Und auch an einer "privaten" Flugschule lagen und liegen die Kosten immer schon im Bereich von über 100.000 € für den Berufspilotenschein. 

Da hilft nur, sich bei verschiedenen Airlines zu erkundigen, was aber kein Problem ist. Einzhiger Lichtblick ist, dass bei einer Ausbildung nach MPL fast jede Airline eine Übernahme ermöglicht, denn bei MPL wird nach den Procedures der Airline ausgebildet und Du musst mindestens 2 Jahre bei der betreffenden Airline arbeiten; das ist von der EU so vorgeschrieben. 

Bei einer modularen Ausbildung (z. B. über eine "freie" Flugschule) gibt es diese Einschränkung nicht. Aber da ist das Risiko, einen Job zu bekommen, sehr viel höher - und damit keine wirkliche Alternative. Das Hauptproblem ist nämlich der Erhalt des Typeratings, das ja immer nur für 12 Monate gültig ist. Woher bekommst Du die Flugstunden? Kannst Du das Rating selbst bezahlen? 

Also was sollen wir GF-Hobby-Karriereberater Dir raten? Willst Du Dich wirklich auf unsere Aussagen verlassen? Dann wäre der Job aber nichts für Dich. Für Berufsentscheidungen - JA oder NEIN zu einer Ausbildung - ist eher Eigeninitiative und -recherche gefragt. So etwas kann Dir niemand abnehmen; macht ja auch keinen Sinn. 

Einzige Empfehlung von mir wäre, sich bei einem der neun Aero Medical Center zur Untersuchung für ein Klasse 1-Medical anzumelden (kostete mal vor 2 oder 3 Jahren so um die 500 €). Vielleicht bist Du ja medizinisch gar nicht geeignet und 500 € zu investieren ist besser als über 50.000. 

Lisle1998 
Fragesteller
 06.01.2016, 19:48

Danke! Ich hab auch noch über 2 Jahre Zeit bis ich mein Abi hab! Die gewollte Information besitze ich jetzt! :)

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Die ausbildung zum pilot finanziert normalerweise die fluggesellschaft, nicht du selbst. 60.000€ alleine zu finanzieren wäre auch sehr happig, überlege mal, für den preis könntest du dir schon eine eigentumswohnung kaufen, oder fast ein kleines haus. 

Die übernahme-chancen sind sehr gut. Keine fluggesellschaft investiert so viel geld, um jemanden zum piloten auszubilden, und danach keinen piloten zu haben. Ich glaube es ist oft sogar verpflichtend, eine bestimmte zeit für diese fluggesellschaft nach der ausbildung zu arbeiten, um nicht sofort danach abzuspringen.

Ist ja auch logisch und verständlich, ich hätte auch keine lust jemandem eine 60.000€ ausbildung zu finanzieren, und danach springt der mir gleich zu einer anderen fluggesellschaft ab und ich hätte wieder keinen piloten. 

IchbinPilotAB  06.01.2016, 18:43

Ich weis nicht wo du deine Infos her hast aber die sind fast alle FALSCH 

1. Jeder muss die Ausbildung SELBST bezahlen

2. Die Übernahme Chancen sind gut wenn du deine Ausbildung über eine Airline machst, was zur Zeit aber schwer ist. Wenn du dann bei einer privaten Flugschule deine Ausbildung machst musst du dich bei den Airlines ganz normal bewerben 

3. Piloten gibt es wie Sand am Meer 

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Pilotflying  07.01.2016, 06:37

Noch falscher geht es nicht! Warum beglückst Du hier die User mit solchen Antworten, wenn Du selbst keine Ahnung hast? 

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Kathyli88  07.01.2016, 08:14
@Pilotflying

Sorry ich teile nur mit, was ich aus eigener erfahrung eines bekannten weiß. Dieser hat seine ausbildung vor 14 jahren von der fluggesellschaft übernommen bekommen, lediglich einen kleinen teil musste er selbst finanzieren, dieser betrag wurde ihm von seinem gehalt abgezogen. Ob diese info richtig ist, wage ich nun zu bezweifeln, oder ob sich dieses mit der zeit geändert hat, dass es früher noch anders war ist gut möglich. 

Ich denke auch, dass kosten sehr variieren können, je nach unternehmen und flugschulen. auch die schönste und informativste Homepage oder der umfangreichste Prospekt können eine persönliche Beratung für angehende Piloten meiner meinung nach sowieso nicht ersetzen.

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Pilotflying  07.01.2016, 14:48
@Kathyli88

Ja.. vor 15 Jahren war die Welt noch in Ordnung und als Pilot konnte man sich seimen Arbeitsplatz noch aussuchen. 

Heute ist alles - aber wirklich alles -komplett anders und die Dinge, die vor 15 oder 20 Jahren noch Gültigkeit hatten, sind heute komplett überholt.

Hohe Kosten der Ausbildung, keine Arbeitsplätze als Pilot, mieses Einkommen und miese Arbeitsbedingungen sind heute an der Tagesordnung.  Verschuldung nach selbst finanzierter Ausbildung und keinen Arbeitsvertrag ist leider gang und gäbe..

So ändern sich die Zeiten.😢 Also vorsicht, bevor Du einem jungen Menschen irgendwelche falschen Hoffnungen machst.

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Kathyli88  08.01.2016, 09:37
@Pilotflying

Das ist natürlich nicht gut :/ ich dachte bis heute noch, dass pilot ein recht angesehener beruf von hohem wert sei mit guter bezahlung. Abgesehen von den arbeitszeiten die in anderen berufen aber auch ähnlich miserabel sein können. Auf selbstfinanzierung hätte ich keine lust. 60.000€ ist ein hohes sümmchen und wenn man nach beendigung dieser ausbildung eventuell keine anstellung findet, dann kann man kucken wie man es abbezahlt, wenn die raten fällig werden. Von hartz-4 jedenfalls nicht. Ich kannte es nur von ihm so, seine ausbildung wurde fast komplett übernommen und danach war er für einige jahre verständlicherweise verpflichtet für diese fluggesellschaft zu arbeiten. Wie lange das war, weiß ich nicht und das gehalt war auch bahnbrechend..da kommt man in einem "normalen" beruf gar nicht dran an solche summen. Die anfoerdungen an einen piloten sind ja schon sehr hoch, er hatte mir damals von der umfangreichen eignungsprüfung erzählt. Schade dass anscheinend alles was mal gut war ins schlechte geht :/ mit solchen voraussetzungen würde ich keine ausbildung zum piloten beginnen.

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Pilotflying  08.01.2016, 12:03
@Kathyli88

Heute würde ich die selbstfinanzierte Ausbildung auch niemandem mehr empfehlen. 

Die Jobchancen auf dem freien Arbeitsmarkt sind so schlecht geworden, dass selbst gestandene Kapitäne mit vielen tausend Flugstunden im Flugbuch in Deutschland / Europa kaum eine Anstellung finden.

Die Newbees dürfen froh sein, wenn sie irgendwo in der General Aviation einen Job finden, der ihr Logbuch mit Stunden füllt. Viele jobben oft nur als Freelancer ohne festen Anstellungvertrag und wiederum einige müssen der Airline noch Kohle mitbringen, um fliegen zu dürfen! Nein - das ist kein Scherz - das ist wirklich wahr.

Viele Jugendliche, die den Pilotentraum heute träumen, träumen fernab jeglicher Realität, sind unwissend und uninformiert. Sie träumen vom tollen Leben in schicken Uniformen, dem großen Geld und tolle Reisen in alle Teile dieser Erde und wollen die Nachteile oft gar nicht wissen. 

Die Realität sieht oft ganz anders aus. Natürlich gibt es noch viele Piloten renommierter Airlines mit alten Arbeitsverträgen, bei denen auch die Kohle noch stimmt. Aber 30 Jahre Pilotendarsein mit Einsatz auf der Langstrecke im Widebody mit Jetlag und Übermüdung gehen an keinen spurlos vorbei. Aber diese Arbeitsverträge sind History und der Weg auf den linken Sitz eines A340, B777 oder B747 sind weit und anstrengend. Abstriche von Freizeit,  Freunde und Familie durchziehen das ganze Pilotenleben wie ein roter Faden. 

Dazu kommt die hohe Verschuldung während der Ausbildung ohne Aussicht auf einen festen Job (von einer Anstellungsgarantie will ich gar nicht reden). LH bildet aktuell nicht mehr aus, 900 Bewerber mit erfolgreich durchlaufenem Eignungstest stehen noch Schlange und warten auf ihre Ausbildung -und jeder darf 70.000 EUR Eigenbeteiligung beisteuern, die er über Jahre hinweg abstottert. 

Ja -das ist aus dem Traumjob Pilot heute geworden. Einige Jahre an der Uni sind besser investierte Zeit. Mit dem richtigen Studium steht der Arbeitsmarkt in aller Welt offen und früher oder später stimmt auch die Kohle und man hat einen Abschluss in der Tasche. So ist das -leider!

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Kathyli88  08.01.2016, 13:09
@Pilotflying

Ja das stimmt gerade bei der freizeit macht man große abstriche, aber das wäre noch zu verkraften, wenn man wenigstens eine sehr gute bezahlung als ausgleich dafür bekommen würde und einen sicheren arbeitsplatz hat. Bei ihm ist es so, aber sein arbeitsvertrag ist schon alt und beinhaltet noch gute konditionen. Der lebt schon weit über dem durchschnitt, hat 3 kinder, die frau muss gar nicht arbeiten, deren haus ist recht groß und luxuriös. Also die leben gut von seinem gehalt alleine, der papa ist zwar oft nicht zuhause, aber immer noch besser als andere die von hartz-4 leben und jeden cent umdrehen müssen, da haben die kinder auch nicht viel davon.ich interessierte mich vor etwa 7 jahren für das berufsbild einer stewardess, wäre auch von der LH eingestellt worden. Ich kann recht gut mit Stress und hoher Belastung umgehen. Allerdings war das gehalt nicht besser als in anderen anstellungen, bei denen man abends nach hause kommt. zudem bekommt man als frau irgendwann meistens kinder, was momentan auch der fall ist bei mir mit 27 jahren, deshalb bin ich ganz froh, dass ich damals ablehnte und den vertrag in den müll schmiss. Wüsste gar nicht wie ich diesen beruf mit einem neugeborenem nachgehen sollte. In meinem derzeitigen job habe ich wenigstens mit ein wenig glück die möglichkeit nach den 12 monaten elternzeit in teilzeit wieder einzusteigen. Vollzeit dürfte mit einem 12 monate altem windelpupsi noch nicht so leicht gehen, muss auch nicht sein. Aber wie will man schon als stewardesse in teilzeit arbeiten...geht meiner meinung nach nicht. Stewardessen waren früher auch einmal sehr angesehen, heute nennt man diese ja nur noch recht respektlos "saftschuppsen" 

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