Arbeitslosigkeit Widerspruch?

5 Antworten

Wegen diesen benachteiligten Menschen regt sich keiner auf, Firmen profitieren Staatlich sogar von Benachteiligten oder Behinderten durch Förderungen.

Die Gesellschaft regt sich über die Leute auf, die arbeiten könnten, wenn auch nur bei Netto an der Kasse, aber dies einfach nicht tun, da sie zu faul sind oder es sich nicht rentiert.

Spätestens wenn man als Bürger einmal durch das Arbeiten Steuern bezahlt hat, ist man dazu fähig, Bürgergeld zu beziehen „solange bis man eine neue Arbeitsstelle gefunden hat“.

Dies nutzen besagte faule Menschen gnadenlos aus. Sie tun alles damit sie das Geld weiter beziehen können und bloß nichts dafür, wieder eingestellt zu werden.

Das Problem liegt an der Linken Regierung, nach dem Motto: Ihr könnt arbeiten, und wenn nicht, dann halt auch in Ordnung🤷‍♂️.

Woher ich das weiß:Recherche

Familiengerd  02.06.2025, 17:04

Dass es sich bei den "Totalverweigern" nur um eine verschwindend kleine Minderheit handelt, das Problem also völlig aufgebauscht wird, spielt keine Rolle?

Das Problem liegt an der Linken Regierung, nach dem Motto: Ihr könnt arbeiten, und wenn nicht, dann halt auch in Ordnung🤷‍♂️.

Das ist ganz einfach nur geistlose Polemik, die mit der Realität überhaupt ncihts zu tun hat!

Familiengerd  02.06.2025, 17:14

Nachtrag:

In den ersten elf Monaten des Jahres 2023 entzogen sich insgesamt 13.838 „Totalverweigerer“  Arbeit oder Ausbildung. Das entspricht 0,9 % der erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfänger.

( https://www.lbbw.de/artikel/klartext/buergergeld-faktencheck_ajkgn1tu8p_d.html )

ElfterSeptembrr  03.06.2025, 14:31
@Familiengerd

Vorab: Der Fakt, dass „Totalverweigerer“ überhaupt Bürgergeld empfangen dürfen ist absurd. Einfach pur weigern und dennoch Steuern kassieren, Wahnsinn. 

Dein Nachtrag soll wahrscheinlich beweisen, dass 99,1% (1.371.345 Menschen) der Bürgergeldempfänger in 2023 gerechtfertigt Bürgergeld bezogen haben, aber das stimmt so überhaupt nicht.

Dies Faktisch zu beweisen ist schwierig. Die Dunkelziffer ist hierbei das Entscheidende.

Grundsätzlich ist es so, dass jeder Bürger in einem Sozialstaat arbeiten MUSS (mindestens solange bis er die Rente, Volle Arbeitsunfähigkeit oder Finanzielle-Unabhängigkeit erreicht hat), sonst würde der Sozialstaat nicht funktionieren. Er ist das Auffangnetz der Bürger mit Schicksalsschlägen, die das Berufsleben betreffen.

Die Sicherheit des Bürgergeldes sollte KEIN Anreiz dazu sein, nicht Arbeiten zu müssen, bei Stellenangeboten besonders wählerisch zu sein, sich beim Arbeitsuchen besonders viel Zeit zu nehmen oder die Dringlichkeit zu verlieren wieder auf eigenen Beinen zu stehen.

Leider machen es die losen/lockeren Gesetze in Deutschland möglich, ohne einen wirklich triftigen Grund, zu den 99,1% der Bürgern mit gerechtfertigter Begründung zu gehören.

Wenn du jetzt zum Beispiel deinen Job kündigst, bekommst du Bürgergeld, bis du einen neuen Job gefunden hast. Aber wenn du absichtlich keinen findest oder dich bei unrealistischen Berufskreisen bewirbst, musst du früher oder später zwar Bewerbungsabsagen einreichen, aber Druck macht dir auch keiner und das Geld fliest weiter.

Kenne ein reales Beispiel, Kaffeefleck auf der hand-geschmierten Collegeblock-Bewerbung mit unterschwelliger "Bitte stellen Sie mich nicht ein." Artikulation.

Mit der Arbeitsunfähigkeits-Geschichte fange ich gar nicht erst an. Als arbeitsunfähig deklarierter Bürger hat man diesen Stress (Bewerbungen) schon gar nicht. Es reicht eine vorgefertigte Phrase beim Hausarzt und man zählt nicht mehr zu den "Totalverweigerern".

Nun ist es zwar nicht mehr polemisch, aber findest zu meine Kritik an den aktuellen Gesetzen immer noch geist- und haltlos?. Durch diese losen Regelungen werden "Wenig-Verdiener" förmlich dazu verführt, Bürgergeld zu beziehen.

BONUS: Kleine Analogie anhand dieses Bildes.

https://media04.lokalkompass.de/imagepost/2010/09/18/8/39498_XL.jpg?1541132036

Das Tor sind deutsche Gesetze, die vor dem Missbrauch des Sozialstaats schützen sollen.

Totalverweigerer sind die 13.838 Menschen, die vor dem Tor stehen bleiben und hindurch wollen.

Die "Klugen" Harzer gehen einfach am Tor vorbei und zählen somit nicht mehr zu den gloriosen 0,9%.

Familiengerd  03.06.2025, 14:59
@ElfterSeptembrr

Verweigerungen, Verstöße gegen Regeln werden abgestuft sanktioniert.

Totalsanktionen sind - außer bei Straftaten - nicht vereinbar mit dem Schutz der Menschenwürde.

Deine Polemiken - und die Tatsache, dass es in allen Schichten und bei allen Gelegenheiten Missbrauch gibt - ändern nichts an der Tatsache, dass es sich bei Totalverweigern beim Bürgergeld um eine sehr kleine Minderheit handelt.

Betriebe sind nicht das Sozialamt und nicht die Wohlfahrt, sie brauchen Leute von denen anzunehmen ist, daß sie die geforderte Arbeit schaffen können und nicht den größten Teil der Zeit mit irgendwelchen gesundheitlichen Problemen ausfallen oder bald wieder kündigen, weil ihnen das alles zu stressig ist, denn auch ständiges Neuanlernen geht auf Kosten des Betriebs.

Aufregen tut man sich über Arbeitslose, die mühelos arbeiten könnten, aber nicht wollen und es dank der Großzügigkeit des Staates auch nicht für nötig finden. Es ist ein Unterschied ob jemand gern möchte aber nicht kann, weil er es nicht durchhält, oder ob jemand kann aber einfach nicht will. Für letztere hat die arbeitende und leistende Bevölkerung kein Verständnis, denn die wollen auch auf Kosten der Leistenden durchgefüttert werden, wo deren Belastungen für Abgaben, Versicherungen, Lebenshaltungskosten etc. ohnehin ständig steigen, weil der Staat/die Politik unfähig ist, mit Steuergeldern hauszuhalten oder die Wirtschaft zu fördern statt zu vertreiben.

Widerspruch*

Du musst etwas differenzieren. Gewisse Berufsgruppen bedarfen frische Köpfe.

Wenn wir als Beispiel die IT nehmen, dann sind Menschen, die bereits als "älter" zählen immer ein gewisses Risiko. Mit dem Alter sinkt die Lernbereitschaft und in extrem wandelnden Berufen, wie sie in der IT üblich sind, ist das durchaus ein Handicap.

Du kannst kaum jemand, der gesundheitliche Probleme mit sich bringt und keine 20kg heben darf, in die Logistik stecken.

Jemanden mit psychen Problemen kannst du keinem hohen Druck aussetzen. Du musst Berufe finden, in denen es nicht dramatisch wird, wenn sowieso schon kranke und angeschlagene Menschen häufiger fehlen.

Und dann fängt es an, dass die Leute, die sowieso Probleme bei der Jobsuche haben, wählerisch bei der Arbeit werden und aktiv Dinge ablehnen.

Ein Freund beschreibt sich als Neurodivers und hat psychische Probleme. Seiner Aussage nach, kann er nicht mit Menschen arbeiten, ein 9 to 5 Job geht absolut nicht Frage und schwer heben würde auch nicht gehen. Welchen Job bietet man hier an?

Man müsste "niedrigere" Jobs (wie sehr ich diesen Begriff hasse) attraktiver gestalten, ohne, dass man geldtechnisch den Markt über den Haufen wirft.

Aus der Sicht eines Arbeitgebers betrachtet ist es verständlich, dass man vorsichtig bei der Wahl der Mitarbeiter ist und gewisse Risikogruppen meidet, auch wenn es schade ist.


MichaelSAL74  02.06.2025, 14:02

hinsichtlich IT: das kann durchaus sein, ABER die alten Hasen können Dinge, die die Jungspunde nicht können oder noch nie von gehört haben und wenn die alten Hasen hier weg sind, wirds kritisch, denn nicht jede Firma leistet sich alle fünf Jahre für 100t€ nen neues BackUp-System

nur mal so als beispiel

uyynn  02.06.2025, 14:13
@MichaelSAL74

Das habe ich nicht ausgeschlossen, aber alte Hasen werden sich nicht mehr mit den neuen Technologien so auseinandersetzen, dass es sinnvoll wäre ihnen Jobs zu geben, die sie noch nicht beherrschen :)

Natürlich gibt es Ausnahmen, auch das schließe ich nicht aus, aber wir verallgemeinern hier deutlich mit "ältere Menschen".

Es liegt dann am Arbeitgeber rechtzeitig neue Kräfte zu finden, die eingelernt werden ODER sie müssen Geld in die Hand nehmen.

Der Betrieb zahlt den Preis, früher oder später.

Ja ich finde dass du da vollkommen Recht hast. Das ist irgendwie ein Tabuthema. Es wird immer suggeriert, dass die Arbeitslosen gar nicht arbeiten wollen. Aber gerade für die psychisch kranken Menschen, da ist die Rede von weit mehr als 100.000 in Deutschland, und die älteren ü 50, ü 55, ist es fast unmöglich, einen Job aus der Arbeitslosigkeit heraus zu bekommen. Auch sind Umschulungen für diese Gruppen gar nicht mehr vorgesehen wenn sie ihren ursprünglichen Beruf nicht mehr ausüben können. Das ist ein Widerspruch. Viele Menschen in der Arbeitslosigkeit wollen gerne arbeiten, bekommen aber keine Chance. Ein Onkel von mir war selbstständiger Friseurmeister, er kann seinen Beruf aber nicht mehr ausüben da er MS hat. Geistig ist er voll da, aber der Körper will halt nicht mehr so recht. Er ist Mitte 50 und bekommt kaum Unterstützung vom Staat. Ich meine jetzt nicht in Form von Sozialleistungen sondern in Form von Umschulung etc. Da heißt es immer "zu alt für Umschulung". Wenn du aber als Handwerker nicht mehr lange stehen kannst, dann brauchst du dich da nirgends zu bewerben. Im Büro zum Beispiel könnte er arbeiten aber er hat halt keine kaufmännische Ausbildung. Die will man ihm nicht finanzieren. Aber auf die Arbeitslosen schimpfen das geht...