Arbeitskollegin bekommt mehr?
Huhu, ich mache seit einiger Zeit eine Ausbildung im medizinischen Bereich. Habe gleichzeitig mit einem anderen Mädchen die Ausbildung angefangen (Tochter vom Chef…), das heißt, wir beide sind aktuell im selben Lehrjahr und werden die Ausbildung auch gleichzeitig beenden. Jetzt ist die Situation schon seit fast von Anfang an so, dass ich so gut wie ALLES an Aufgaben bekomme und es natürlich Gemecker gibt, wenn eine von diesen Aufgaben nicht erledigt wurde. Die andere Azubine macht fast nichts anderes, als mir ganz abgehoben zu sagen, was ICH ja noch alles machen MUSS😂😂 Zudem liebt sie es gerne auch mal eine halbe bis ganze Stunde früher als ich zu gehen, obwohl sie sowie schon offiziell weniger Stunden arbeitet als ich.
Als ich vor einigen Monat beim Arzt war, hatte der mir sogar geraten dort zu kündigen, weil dieser Betrieb sich wohl sehr negativ auf meine Psyche ausgewirkt hat (Nervenzusammenbrüche, 10kg abgenommen ungewollt, Depressionen, und und und) Eine Kündigung kommt für mich nicht in Frage, den Grund kann ich hier leider aus privaten Gründen nicht erzählen.
Jedenfalls ist mir zu Ohren gekommen, von der Azubine selber, in einem stolzen und abgehoben Ton, dass sie fast das doppelte an Gehalt bekommt.
Ich weiß ganz genau, dass wenn ich zu meiner Ansprechperson auf der Arbeit gehe, um darüber zu reden, es dann ganz gekonnt erklärt wird, warum es doch eigentlich ganz fair ist, dass jemand, der weniger arbeitet, fast das doppelte an Gehalt verdient🤡
Meine Frage, soll ich das mal einer “Vertrauensperson” (Lehrer an der Schule etc.) erzählen? Bin eigentlich nicht gerne jemand, der sowas “petzt”, aber wenn meine eigene Gesundheit darunter leidet?
Freue mich auf euere Meinungen:)
7 Antworten
Ich glaube, es wäre ein segen für dich die Ausbildungsstätte zu wechseln.
Und sprich auf alle Fälle mit einem deiner Lehrer und wenn der keinen Plan hat, mit der Ärztekammer. Das hat nichts mehr mit „unfair“ zu tun, sondern mit struktureller Ungleichberechtigung.
Wichtig: Fange an alles an Benachteiligung schriftlich festzuhalten. Schreibe auf, wann du mehr arbeiten, länger bleiben musst usw.
Weiterhin kannst du dich an die Bundesagentur für Arbeit und die DGB-Jugend Ausbildungsberatung wenden.
Vielen Dank!!!
Natürlich kannst du deinem "Vertrauenslehrer" davon berichten, aber was glaubst du was das ändern wird?
Wenn der Chef der Meinung ist, seiner Tochter mehr zahlen zu wollen, so ist das seine Sache.
Solange du deine Mindestausbildungsvergütung bekommst, hast du da wenig Handlungsspielraum.
Und wenn du dich nun darüber beschwerst, dass die Tochter weniger arbeitet, was glaubst du was dann passiert?
Dass dein Chef mit seiner Tochter schimpft, und ihr sagt dass sie auch mal was machen soll? Bei einem Chef der seiner Tochter mehr bezahlt, wird das sicher nicht passieren.
Eher wird passieren, dass die Tochter vom Chef permanent auf dir herum hacken wird, dich bei deinem Chef schlecht macht, und du es noch schwerer haben wirst.
Das Beste ist, was dir dein Arzt sagte ... Dort kündigen.
Wenn du das nicht willst, kann man dir eigentlich nur sagen: "Hör auf zu heulen Mädchen. Du hast es dir ausgesucht."
Das ist doch klar, dass die Tochter des Chefs mehr bekommt.
Auszubildende bekommen noch kein Gehalt :)
Wende Dich an den Chef bzw. an die für den Berufszweig zuständige Kammer.
Das dürfte nur hinsichtlich eines anderen Ausbildungsbetriebs nützlich sein; an der unfairen Arbeitsverteilung hat die Kammer ebensowenig mitzureden wie beim Gehalt. Solange die Anforderungen an Arbeitszeit und Ausbildungsgehalt gesetzlich erfüllt werden, fällt alles andere unter das Weisungsrecht des AG, ebenso wie individuell zu verhandelnde Vergütungen.
Außer den Betrieb zu wechseln besteht hier keinerlei Einwirkungsmöglichkeit. Dann wirst du zwar auch nicht mehr bekommen, aber zumindest fairer behandelt.
Fast das doppelte, wenn sie auch noch weniger arbeitet? Noch nie gehört.