Arbeiten mit 50% Schwerbehinderung?
Hallo.Ich (50) habe hier ein Problem,bei dem ich nicht mehr weiter weiß.Wie oben beschrieben bin ich Schwerstbehindert,und sehe mich nicht mehr in der Lage Vollzeit arbeiten zu gehen.Die Frage ist nun, reduziere ich die Stunden,oder gehe ich auf Teilerwerbsrente?Und noch viel wichtiger...wer bescheinigt einem das,bzw stockt in beiden Fällen das Geld auf,da ich das jetzige Gehalt aufgrund von Verpflichtungen(Unterhalt etc) auf jeden Fall haben muss.Ich gehe bald das 2.Mal innerhalb von 3 Jahren in Reha,aber ich weiß jetzt schon,das die dabei nicht helfen können.Auch der medizinische Dienst hat mir einen Pflegegrad verweigert,da ich in deren Augen noch zu viel kann.Wobei die von der Krankheit keinen blassen Schimmer haben,und was diese bedeutet für einen Menschen.Es kann doch nicht sein,das man als Behinderter arbeiten geht,und nach Hause kommt wie ein geprügelter Hund und seine Freizeit lediglich damit verbringt sich für den nächsten Tag zu regenerieren bzw für Arzttermine oder ähnliches aufzubringen.So ist das definitiv kein Leben mehr.Ich hoffe Ihr wisst was ich sagen will,und wisst evtl Rat.
Danke und viele Grüße
3 Antworten
Man kann nicht einfach auf Teil EM Rente gehen. Man kann nur einen Antrag auf EM Rente stellen. Was dabei rauskommt, ist offen. (Man kann zwar eine Selbsteinschätzung abgeben, das muss aber nichts bedeuten) Dabei zählt das Restleistungsvermögen auf dem gesamten Arbeitsmarkt. Der erlernte und/oder aktuelle Job spielt keine Rolle. Ich bin selbst z.B. seit 2020 in Teil EM Rente, aktuell das dritte Mal einen Weiterbewilligungsantrag gestellt. (Befristungen jmmer zwischen 1,5-2 Jahre). Obwohl sowohl die Reha als auch das BFW in dem ich in Teilzeit aus gesundheitlichen Gründen meine Umschulung gemacht habe, das Restleistungsvermögen auf 3- unter 6h auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eingeschätzt haben...wurde der erste Antrag damals abgelehnt. Ich könnte 6+ Stunden arbeiten. Ich könnte ja umschulen. Das war übrigens der O-Ton 8 Wochen nachdem ich meine Umschulung in Teilzeit bestanden hatte... 😂
Der GdB spielt bei der EM Rente keine Rolle. Du kannst keinen GdB haben aber in voller EM Rente sein und man kann eine. GdB von 100 mit diversen Merkzeichen haben, aber Vollzeit erwerbsfähig sein. Auch ein eventueller Pflegegrad spielt bei der Beurteilung keine Rolle.
Eine Teil EM Rente ist immer die Hälfte einer vollen EM Rente. Was das wiederum finanziell bedeutet, das ist bei jedem unterschiedlich und abhängig von den Rentenpunkten. Ich persönlich habe z.b. mit Teilzeit und Teil EM Rente tatsächlich mehr als vorher in Vollzeit. Ich habe aber auch den Job gewechselt und ein deutlich höheres Gehalt als früher. Ich bin aber deutlich unter Kollegen die VZ arbeiten.
Vielleicht schätzt Du oder der MdK Deine Situation / Deinen Zustand nicht realistisch ein? Ein GdB von 50 ohne Merkzeichen klingt nicht nach Schwerstbehinderung. Vorher schon zu wissen dass eine Reha nichts bringen wird spricht auch nicht gerade für Dich. Mit solcher Einstellung bin da nie hin. Gegen die Ablehnung eines Pflegegrades kann man Einspruch einlegen. Dass die Ärzte die dafür begutachten keine Ahnung haben wird von den Meisten Antragstellern so gesehen. Objektiv ist das oft nicht. Aber auch dem kann man widersprechen. Man kann sich auch eine RA nehmen. Fakt ist aber dass eine Erwerbsunfähigkeitsrente erheblich unter Deinem jetzigem Einkommen läge und das niemand ausgleicht. Es gäbe zwar Pflegegeld von der KV wenn ein Pflegegrad vorläge, die Höhe richtet sich nach dem Pflegegrad, aber das braucht man ja für die Pflege. Wenn nicht weil man alles selber kann braucht man ja auch keins. Such Dir einen RA der sich auf Sozialrecht spezialisiert hat, der kennt sich aus und weiß was zu machen ist. Das ganze zieht sich leider für gewöhnlich über Jahre hin.
Hallo,
also erstmal zu der Geschichte mit dem Unterhalt. Wenn du weniger verdienst, musst du anteilig auch weniger Unterhalt zahlen. Aufgestockt wird nur, wenn du unter die Bedarfsgrenze rutscht.
Was die Problematik mit der Arbeit angeht, gibt es verschiedene Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben. Am einfachsten wäre es für dich, wenn du dich bei deiner Agentur für Arbeit meldest und dort angibst einen Termin bei einem Rehaberater haben zu wollen. Die Reha, die dort stattfindet, ist keine medizinische Reha, sondern umfasst eben verschiedene Hilfeleistungen bezogen auf das Arbeitsleben. Dort würde bei Bedarf ein medizinisches und ein psychologisches Gutachten gemacht werden. Kommt dabei raus, dass du teilweise erwerbsgemindert bist, müsstest du einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente bei der DRV stellen. Je nachdem wie lange du eingezahlt hast, könntest du dann damit aufstocken.
LG