Anzeigen für ADHS?

7 Antworten

Versuche mal mehr Interesse, Höflichkeit, nicht Stören oder Ablenken vom Unterricht, mehr Aufmerksamkeit und kenzentrierte Mitarbeit, im Unterricht, zu geben.

1en u 2en schaden dir auch nicht.

Versuche es, lerne es und verschon dich von ner Diagnose, die dir eventuell bei der späteren Berufswahl im Weg stehen könnte. Denn Diagnosen bleiben noch 10 Jahre nem Patienten erhalten, auch die, die sich später als Fehldiagnosen erweisen.

Tritt vergleichbares auch in einem anderem Umfeld auf?

Wenn du den Verdacht hast, ADHS zu haben, dann lass das von einem Experten abklären. Die Diagnose ist nicht gerade einfach, selbst für einen Experten nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Laie mit Interesse an Psychologie

Mein Rat an dich : wenn du auch nur den Verdacht hast möglicherweise an ADHS zu leiden, lass das bitte Fachärztlich abklären. Meine Eltern haben sich damals ähnlich verhalten wie die deinen : das sei normal in dem Alter , eventuell spielt da die Pubertät mit rein , etc. Grundsätzlich wollen Eltern ihren Kinder auch nicht vermitteln, dass etwas mit ihnen "nicht stimmen könnte ". Nicht falsch verstehen , ich mache meinen und ergo auch deinen Eltern diesbezüglich keinerlei Vorwürfe, ADHS ist nicht immer leicht zu erkennen. Grade wenn die Eltern nicht zufällig Ärzte sind oder medizinische Ausbildungen absolviert haben.

Ich würde dir dringend raten dich an eine ADHS Diagnostikambulanz zu wenden. ADHS wird häufig nicht, vorschnell oder Falsch diagnostiziert und in derartigen Spezialambulanzen kann mit Hilfe verschiedener Verfahren so genau abgeklärt werden ob die Erkrankung vorliegt , wie es nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand nur irgendwie möglich ist.

Wird ADHS nicht diagnostiziert und behandelt, werden sich die Beschwerden langfristig weiter verschlechtern, was verschiedene soziale und berufliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.

Im schlimmsten Fall manifestieren sich so zusätzliche , komorbide Erkrankungen ( häufig affektive Störungen) , was die Behandlung erschwert und die Gesamtprognose verschlechtert.

Deswegen würde ich dir dringend empfehlen das ganze zeitnah abklären zu lassen. Im schlimmsten Fall verschwendest du ein wenig Zeit , aber vielleicht ersparst du dir so auch eine Menge Probleme und Leid in der Zukunft.

Liebe Grüße,

Sevven

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

MarmeladenTo975 
Beitragsersteller
 27.08.2021, 16:13

Stimmt es, dass man mit einer ADHS Diagnose Probleme bei der Jobsuche später bekommt/bekommen kann?

Sevven  27.08.2021, 16:26
@MarmeladenTo975

Jain. Das ist durchaus möglich, abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Vorliegen einer Diagnose , dem Zeitpunkt der Diagnose , dem Vorliegen einer wirksamen Behandlung, Begleiterkrankungen , etc.

Aber wahrscheinlich auf andere Weise als du meinst, glaube ich.

Bei mir zumindest ist es bisher noch nicht vorgekommen , dass ich bei der Bewerbung für einem Job oder einen Ausbildungsplatz abgelehnt wurde , nur weil ich ADHS habe. Bei meinem derzeitigen Job habe ich die Erkrankung auch gleich im Bewerbungsschreiben angegeben , und es hat geklappt.

ADHS bringt ja nicht nur negative Aspekte mit sich :-) ! Von der ADHS assoziierten Kreativität und Hyperempathie z.B. profitiere ich beruflich im Kultur-/ Sozialwissenschaftlichen Bereich immens, vor allem in Forschungsangelegenheiten.

Nach dem Abitur , im Übergang zum Berufsleben hatte ich durch das ADHS nur insofern Probleme , als dass ich nicht wusste wo meine Stärken und Talente liegen , und was ich damit anfangen soll. Hauptsächlich aber eben weil ich meine ADHS Diagnose erst nach dem Abi mit 22 Jahren erhalten habe. So habe ich nach dem Abitur eine Ausbildung und ein Studium angefangen , was nicht passte. Daher musste ich 2x abbrechen und wechseln , bis ich genau das richtige für mich gefunden hatte.

Möglicherweise wäre mir das erspart geblieben , wäre ich früher behandelt worden. Eben deswegen würde ich dazu raten , das frühstmöglichst abklären zu lassen. Zur Sicherheit. Um solche Komplikationen zu vermeiden.

Sevven  27.08.2021, 16:32
@MarmeladenTo975

Also ganz allgemein würde ich sagen, dass man durchaus ein normales Leben führen kann mit ADHS , auch im Berufsleben. Darüber solltest du dir keine Gedanken machen. Wenn du tatsächlich ADHS haben solltest, bedarf es lediglich einiger Anpassungen und vielleicht Neuorientierung.

Vorausgesetzt man wird behandelt natürlich. Ansonsten wirds wie gesagt immer übler.

Alles Gute dir & viel Glück jedenfalls!

Sevven  27.08.2021, 16:41
@MarmeladenTo975

Also. Da gibt es hauptsächlich zwei 2 Behandlungsbestandteile : Psychotherapie, die häufig begleitend eingesetzt wird , aber nicht immer zwingend erforderlich ist, und die Psychopharmakotherapie. Da werden typischerweise Stimulanzien wie Methylphenidat eingesetzt , oder auch andere Substanzgruppen wie beispielsweise Strattera.

Ergänzend gibt es auch diverse Selbsthilfegruppen die hilfreich sein können, oder sogenannte ADHS Coaches. Wichtig sind aber insbesondere Aspekte wie Ressourcenmanagement und Lernen die eigene Andersartigkeit gewinnbringend einzusetzen.

Das H in ADHS steht nicht für körperliche Hyperaktivität sondern für gedankliche Hyperaktivität, sprunghafte Gedanken, keine Konzentrationfähigkeit.


MarmeladenTo975 
Beitragsersteller
 31.08.2021, 17:14

Habe ich auch teilweise.

  • Konzentrationsprobleme, Ablenkbarkeit
  • „Aufschieberitis“
  • Fehlende Tagesplanung (Arbeit ohne To-Do-Liste)
  • „Verzetteln“, Unfähigkeit, Prioritäten zu setzen
  • Chaos im Kopf
  • Innere Unruhe und Getriebensein
  • Ständig in Bewegung (z. B. mit Fingern auf Tisch trommeln oder mit Füßen wippen), häufige Änderung der Körperhaltung
  • Sich schnell angegriffen fühlen
  • Sehr schnell und sehr heftig emotional aufgewühlt sein (emotional „überreagieren“);
  • Handeln, ohne über die Folgen nachzudenken (z. B. riskante Fahrweise im Straßenverkehr)
  • Schnelle und starke Gefühls- und Stimmungsschwankungen;
  • Depressive Stimmungs-Einbrüche mit Gefühlen von Minderwertigkeit, Aussichtslosigkeit und Resignation
  • Sich schnell gelangweilt und antriebslos fühlen
  • Mangelnde emotionale Abgrenzung von anderen Menschen
  • Schlechte Wahrnehmung für eigene Stimmungen, Gefühle und Bedürfnisse
  • Gefühle als „Knäuel“ wahrnehmen und nicht differenzieren und beschreiben können
  • Unregelmäßige Essenszeiten, Essen „vergessen“
  • Haltestelle verpassen, Zug, Bus verpassen
  • Dinge verlegen, vergessen
  • Häufiges Zuspätkommen
  • Vergessen von Terminen/ Verabredungen
  • Spontane, unüberlegte Einkäufe (ohne Überblick über das Konto)
  • Unordnung im Haushalt
  • Sammelwut
  • Wenige Freunde („Keine Zeit für Freunde“)

Das könnten alles Anzeichen sein. Müssen sie aber nicht.


MarmeladenTo975 
Beitragsersteller
 27.08.2021, 15:27

Das habe ich auch schon gefunden. Habe auch so gut wie jedes von den Anzeichen, allerdings sagen meine Eltern "das hat jeder in deinem Alter".

JDAC2016  27.08.2021, 16:02
@MarmeladenTo975

Das kann natürlich auch gut möglich sein. Vielleicht mal mit dem Kinderarzt darüber sprechen?

Akka2323  27.08.2021, 15:33

Klingt eher nach Pubertät.