Antennenbau frage zu Lamda CB Funk?

3 Antworten

Leider scheinen Dir ein paar Grundlagen zu fehlen. Das ist nicht schlimm. Du kannst diese HIER nachlesen: HOBBYFUNK.DE - Alles rund um's Hobby 'Funk'

1 Lambda ist die WELLENLÄNGE einer bestimmten Frequenz.

Die Frequenzen im CB-Funk gehen von 27,405 bis 26,565 MHz. Lass uns mal als Mittenfrequenz den Kanal 4 mit 27,005 MHz annehmen.

Mittels der folgenden Formel rechnet man die Wellenlänge zu dieser Frequenz aus:

lambda = Lichtgeschwindigkeit in m/s / frequenz in Hertz

lambda = 299792458 m/s / 27005000 Hz

lambda = 11,101 Meter

Die "Meter" kommen daher, dass man in der Formel die Einheiten rauskürzt. 1 Hz ist nämlich 1 Schwingung pro Sekunde. Also kann man die Sekunden rausstreichen und erhält Meter.

Der CB-Funk-Frequenzbereich erstreckt sich also von 10,939 Meter (27,405 MHz) bis 11,285 Meter (26,565 MHz). Der Mittelwert liegt bei lambda = 11,101 Meter

Somit ist erst einmal das Rätsel geklärt, warum der CB-Funk-Bereich 11 Meter-Band heisst.

Und wozu das Ganze?

Mit der Angabe einer Frequenz kann man keine Antenne bauen, weil nur eine Zeiteinheit vorhanden ist. Man benötigt aber eine Längeneinheit. Daher rechnet man das um.

1 lambda = 11,101 Meter

1/2 lambda = 5,551 Meter

1/4 lambda = 2,775 Meter

5/8 lambda = 6,938 Meter

Somit hast Du die theoretischen Längen jeder Antenne schon berechnet.

Nun ist es aber so, dass Antennen in der Regel immer aus einem "Strahler" und einem "Gegengewicht" entstehen. Das klassische Beispiel einer Antenne ist der "DIPOL". Dipole werden in der Regel (aus tiefergreifenden technischen Gründen) als "Halbwellen-Dipol" gebaut.

Sprich: Der Dipol sollte für 27,005 MHz eine theoretische Länge von INSGESAMT 5,551 Meter aufweisen - also die Länge der GESAMTEN Antenne. Hieraus ergibt sich, dass beide Antennendrähte für den Habwellendipol jeweils 2,28 Meter lang sein müssen - wenn man eben alle 80 CB-Kanäle in Deutschland benutzen will.

Wenn man sich z.B. nur auf die Kanäle 1-40 beschränken will, weisst der Dipol schon die Drahtlänge von 2* 2,26 Metern auf - also 2 cm weniger. Beim Antennenbau ist das schon eine "Hausnummer" und nicht zu vernachlässigen.

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Alle anderen Antennenlängen, welche Du gesehen hast und welche Du gekauft hast, entstehen aus der elektrischen Verlängerung des aktiven Antennenstrahlers durch eine Spule - seltener aus der Verkürzung durch einen Kondensator.

Die beste Antennenform für Rundstrahlantennen, welche für den Kurzwellenbereich existiert ist übrigens ein 5/8 lambda Vertikal-Strahler mit einem verkürzten Gegengewicht (eben durch Spulen verkürzt).

Und jede Verkürzung durch eine Spule macht die Antenne tatsächlich schlechter!

Deswegen ist zum Beispiel ein ungekürzter Dipol mit ca. 5,50 Meter besser, als ein verkürzter 5/8 Strahler mit 5 Metern Länge.

Ich vermische hier allerdings immer ein wenig was, da man noch ein paar weitere Grundlagen benötigen würde, welche jetzt aber zur Beantwortung Deiner Frage irrelevant sind.

Man kann sich das viel einfacher merken:

Eine 5/8 Antenne wäre am besten - ist aber zu lange. Eine viertelwellen-Antenne wäre am kürzesten - ist aber am schlechtesten.

Denn im Endeffekt verhält es sich mit elektromagnetischen Funk-Wellen wie mit dem Licht (ebenfalls elektromagnetische Wellen): Je mehr FLÄCHE da ist, um die Well aus der "Luft zu fischen", desto besser. Und je weniger Fläche der Antenne mechanisch vorhanden ist, desto weniger kann man empfangen.

Verwirrend? Ja, kann sein - aber so schwer nun auch wieder nicht.

Unter https://hobbyfunk.de ist das alles recht einfach noch einmal erklärt.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit meinem 8. Lebensjahr habe ich Funkgeräte in der Hand!
unweiss 
Fragesteller
 18.07.2022, 20:51

Borr war die Erklärung geil. Das hats gebracht. Merci

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Das 11m- Band heißt so weil eine Vollwelle eine Länge von ca. 11m besitzt. Die Formel hierzu lautet Lambda = c / f (c ist die Lichtgeschwindigkeit).

Bei einer Antenne hat man bei 5/8 Lambda die besten Strahlungseigenschaften. Also rechnest Du die 11m / 8 und dann x 5 und kommst auf 6,875. Das wäre jetzt erst einmal die Halbwelle, die ihren Strombauch in der Mitte hat und weswegen Du in der Mitte auch einspeist. Also hast Du den Einspeisepunkt und damit die Länge der Antenne schon mal bei 3,43m. Und jetzt kommt noch der Verkürzungsfaktor von 0,95 für Drahtantennen dazu: Damit ergibt sich eine Strahlerlänge von 3,266m. Und genau diese Länge wäre die Dipollänge bzw. die Strahlerlänge wenn Du nur mit 11m rechnest. Jetzt hat man aber versucht, keine großen Komma- Zahlen zu nehmen sondern runde Werte zu haben. Und wenn Du zurück rechnest stellst Du fest, dass eine Wellenlänge von 11m eine Frequenz von 27,272 MHz zugrunde liegt. Hier wäre dieser Wert anzupassen und die genaue Wellenlänge der Mitte Deines gewünschten Frequenzbereichs zu nehmen. Aber ganz ehrlich: Die paar Millimeter reißen es nicht raus und das frisst die Einstellung der Stehwelle am späteren Standort sowieso auf.

Du merkst spätestens jetzt, dass Deine Antennenlänge von der Errechneten abweicht. Das ist so weil Deine Antenne mit einer Spule künstlich verlängert wird, um auf die 3,266m zu kommen. Damit kann man die Strahlerlänge reduzieren und sie wird handlicher. Das geht allerdings auf Kosten der Leistung denn die Spule strahlt halt sehr viel weniger als der Stab. Sie wird quasi baulich beding schon vorab "angematcht".

Du kannst Dir auch aus RG58 eine Dipol- Antenne bauen denn wenn Du Seele und Schirm separierst hast Du ja nichts anderes als wie einen Stab plus Erde. Aber: Dein Kabel vom Gerät bis zu dem Punkt an dem Du separierst sollte immer ganzzahlige Vielfache von Lambda / 2 lang sein... darauf achten. Und auch bedenken: Das RG58 hat eine nicht unerhebliche Dämpfung. Nach etwa 25m hast Du bereits die Hälfte der Deiner Ausgangsleistung alleine durch die Kabeldämpfung verloren. Hier wäre ein Aircell7- Kabel oder ein RG220 deutlich besser... die Dinger haben halt einen anderen Durchmesser und sind in CB- Kreisen wahrscheinlich nicht ganz so gebräuchlich.

Wenn Du die Antenne fertig hast dann die Stehwelle messen: Das ist das Verhältnis von vorlaufender zu rücklaufender Leistung. Das macht man üblicherweise in der Mitte des zu nutzenden Frequenzbereichs. Passt die Stehwelle nicht, dann bei der Stabantenne die Stablänge so verändern, dass der Rücklauf minimiert wird. Beim Dipol hieße das: Verlängern oder verkürzen. Daher den Dipol entweder von vorne herein etwas länger lassen und dann dadurch kürzen als dass man an den Enden Leitung umknickt und fest mit Isolierband oder Kabelbinder zusammen macht bis die Stehwelle passt... dann erst kürzen! Oder man nimmt eine Matchbox die die Antenne dann zwar exakt anpasst aber halt auch Leistung frisst.

Viel Erfolg.

unweiss 
Fragesteller
 18.07.2022, 12:47

schon mal eine sehr erhellende Antwort von ihnen. Danke

Wollte die hier nachbauen

https://www.youtube.com/watch?v=pUa7HBPnq8s

Es gibt noch eine andere T2LT wo die Spule 110mm Durchmesser hat, aber die hier soll wohl besser sein mit 50mm

Was mich jetzt noch etwas traurig stimmt ist die besagte Dämpfung die sie angeschnitten haben. Ich habe von meinem Dad 40m RG58 U cable CPR bekommen.

Die Funke wollt ich eingentlich im Auto einbauen mit einer Santiago Super 1200 und nur wenn ich bock habe, wollt ich sie gelegendlich zuhause nutzen.

Wollte diese T2LT Antenne sagen wir mal zum Spass mal nachbauen. Die T2LT sollte aber auch zu 90% gut, sauber, günstig funktionieren. Wie soll das gehen, wenn ich nach der Luftspule, ohne Lötstelle dazwischen, das Kabel weiter ins Haus rein führen will? Das werden dann bestimmt 12-15m sein bis dann am Ende ein PL Stecker mit der Funke verschraubt wird. Will die Kabelantenne vor meinem Spubenfenster in eine Tanne hochziehen. Kommen da meine 4Watt nicht mehr an?

hmmmmm :-(

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Gluglu  18.07.2022, 13:05
@unweiss

Sehr sehr vorsichtig mit Youtube sein denn die übernehmen keinerlei Haftung dafür, wenn's schief läuft. Im Großen und Ganzen entspricht das dem, was ich geschrieben habe... die Spule auf dem HT- Rohr brauchst Du nicht... ist für umsonst und sorgt für zusätzliche Dämpfung.

Die Sache mit der Kabeldämpfung ist aber ein alter Hut und den gab es schon immer. In CB- Kreisen hat sich halt das RG58 etabliert weil es billig war und dünn genug ist, dass man damit als Laie ein Stück weit klar kommt. Das RG213 ist da zum Löten bzw. auch zum Aufdrehen der Stecker schon eine etwas andere Nummer... ist aber etwas teurer und hat weniger Dämpfung. Leitung, die man nicht benötigt, sollte soweit entfernt werden, dass man vor dem Speisepunkt eben ein ganzzahliges Vielfaches vom Lambda/2 hat.

Zum Thema "auf eine Tanne ziehen": Natürlich nicht zwischen den Ästen! Aber: Ein guter erhöhter Antennenstandort, der ggf. durch seine Leitung auch HF frisst, ist immer vorzuziehen denn an einem schlechten Standort kommst Du selbst mit fünffacher Leistung oft nicht so gut raus wie an einem guten Standort mit nur halber Leistung.

Was leider im CB- Funk sehr tief verankert ist: Hauptsache Leistung. Aber das stimmt hat nicht! Sicherlich sind 4W auf KW nicht besonders viel aber im QRP- Betrieb liegt man oft noch darunter und schafft wirklich ansehnliche Distanzen... rein nur dadurch, dass man einen guten Standort hat. Ich habe beispielsweise auf UHF mit 0,1W schon verlustfrei (weil hindernisfrei) 40km geschafft. Das geht problemlos... alles nur eine Frage des Standorts, weniger der Leistung. Beachte bitte beim Betrieb eines Diopls auch das Strahlungsdiagramm: Das Ding geht nach vorne und nach hinten gut, zur Seite aber sehr schlecht. Darum werden Dipole, wenn sie in einem Beam arbeiten, auch drehbar ausgeführt!

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unweiss 
Fragesteller
 18.07.2022, 13:20
@Gluglu

jetzt bin ich etwas irritiert. "Das Ding geht nach vorne und nach hinten gut, zur Seite aber sehr schlecht." hää wo an der T2LT Antenne sieht man da eine Richtungszuweisung. Die hat doch einen symetrischen aufbau. Die ist doch ein Rundabstrahler oder? Oben mit der Schlaufe wird die Stehwelle eingestellt und an der Schlaufe würd ich sie dann hochziehen und hängen lassen. Quer wollt ich sie nicht hängen!

Oder was meinten sie damit?

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unweiss 
Fragesteller
 18.07.2022, 13:22
@unweiss

ich glaub sie haben sehr gute Peilung über das Thema. Währe schön wenn wir mal tele könnten. So würde ich ein gewisses Grundverständniss besser aufbauen was hier im Text nicht immer gut rüber kommt.

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Gluglu  18.07.2022, 13:23
@unweiss

Ich sprach von einem Dipol, nicht von einem Rundstrahler. Und ich versuche allgemeines Verständnis für Antennentechnik zu vermitteln.

einen Rundstrahler in einem Baum hochzuziehen macht genauso wenig Sinn denn der Baum ist logischerweise geerdet und der zieht Dir große Teile der HF durch seine Feuchtigkeit weg... weiterhin beeinflusst er jahreszeitabhängig auch sehr stark die Stehwelle!

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Gluglu  18.07.2022, 13:24
@unweiss

Naja... ich bilde bei uns im Ortsverband für die Amateurfunklizenz aus; da sollte man wenigstens ein paar Dinge drüber wissen :-)

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unweiss 
Fragesteller
 18.07.2022, 20:50
@Gluglu

ok. Da sieht man mal wieder was passiert wenn man Youtube schaut. Da zieht einer eine Antenne in einem Baum hoch und man denkt das funst.

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Gluglu  18.07.2022, 21:25
@unweiss

Es funktioniert schon... aber wie halt! Daher rate ich zu sehr großer Vorsicht bei Youtube in technischen Dingen!

Wenn Du eine Antenne betreibst, um die im Abstand von mehreren Metern sich Bäume befinden, dann verändert sich die Stehwelle bereits markant, wenn die Bäume im Saft stehen bzw. im Winter "schlafen". Eine Antenne in einen Baum hängen geht bei einem Horizontalstrahler, wenn man ein Abspannseil nimmt. Aber ein Vertikalstrahler hat da nichts verloren... der sollte nach Möglichkeit frei stehen.

Wir haben für solche Dinge GFK- Tarnnetzstangen oder aber auch Teleskop- Schiebemasten... beispielsweise sowas hier

https://www.mwf-service.com/shop/alu-teleskopmast-6m-15m-20-40mm.html

oder aber auch was auf dem Dreibein

https://www.ebay.de/itm/275346906134?hash=item401bf45c16:g:ImEAAOSwnE

... und die Dinger gibt es eben, damit die Antennen frei stehen. Vor allem haben die den Vorteil, dass wenn Du dieses Hobby intensivierst und ihr mal einen Fieldday machen wollt, nimmst Du das Ding mit und baust es auf der grünen Wiese auf. Das machen wir auch wenn wir irgendwo mal an einem guten Standort einen kleinen Fieldday veranstalten: Wir haben dann beide Varianten im Einsatz: Masten mit Richtfunk- Antennen (Yagi) oder aber nur den Mast, der als oberer Punkt einer Inverted V dient (ein Dipol dessen Mitte oben hängt und die beiden Äste beidseitig nach unten abgespannt sind. Das geht für CB- Funk auch.

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