Angst vor hohen Sprüngen. Was tun?

6 Antworten

Ich weiß einfach nicht wie ich diese Angst weg bekommen kann. Kann mir da jemand weiterhelfen?

Nein. Kann ich leider nicht. Ich bin damals, als ich noch Schulpferde ritt, für immer für´s Springen verdorben worden. Die HIndernisse wurden vom Bereiter zu hoch für Anfänger gestellt, ohne Fänge, und die meisten Schulpferde gingen im "Parcour" durch.

Ich habe zwar Jahre später das Bronz. Reitabzeichen in der Landesreitschule bestanden und hatte auch einen braven Selbstläufer unter mir, aber immer wenn ich auf einen Sprung - A Höhe - zuritt, musste ich die Augen schließen, weil ich sozusagen auf das offene Grab zu galoppierte. Und das, obwohl ich eigentlich keine ängstliche Reiterin bin.

Ich habe dann Jahre später noch mal einen Versuch gemacht und einen Kurs mit Rolf Becher mitgemacht. Das war der erste Kurs, der einem Springanfänger - sei es Pferd oder Mensch - wirklich gründlich die Grundlagen des Springens beibrachte in einem Parcour, der für Springanfänger - sei es Pferd oder Reiter - sachgerecht aufgebaut war .

Aber für mich kam er zu spät. Die immanente Angst vor dem Springen habe ich nicht verloren. Ich springe seitdem mit meinem Pferd nie. Ich vermisse es auch nicht.

Wenn du Angst vor dem Springen hast, hilft dir nur allerbester Unterricht. Allerbester. Und den sieht man SELTENST. Springlehrer sind von Natur aus, denke ich mir, wagemutige Reiter, die dasselbe von ihren Schülern auch annehmen. Begegnen sie aber Reitern, die Angst vor dem Springen haben, obwohl sie es lernen wollen, sind sie hilflos und ihnen fallen dann keine Rezepte ein, den Reitern die Angst zu nehmen. (außer sie zu verhöhnen. Leider oft genug erlebt).

Wenn du ein eigenes Pferd oder eine RB hättest, mit der du das darfst, würde ich dir immer empfehlen, Kurse der Reitergruppe Chiron (Rolf Becher, der allerdings verstorben ist, hat sie gegründet.) zu besuchen.

Springen im Chiron-System - Reitkurse/Chiron-Spring-Kurse/TT.E.A.M.-Bodenarbeits-Kurse/Reiten/Fahren im Reitzentrum Hohenvolkfien (reiten-fahren-pferde.de)

pony  23.12.2021, 13:07
Springlehrer sind von Natur aus, denke ich mir, wagemutige Reiter, die dasselbe von ihren Schülern auch annehmen. 

von vielen reitern geht die erwartungshaltung aus, dass sofort parcours gesprungen werden - und sie sind enttäuscht, wenn es fast ausschliesslich ums feine reiten, um die dosierung der distanzen, um die harmonie mit dem pferd und das gegenseitige miteinander arbeiten geht.

also gehts sofort mit höhe los, damit die reitschüler nicht weglaufen.

30cm muss jeder reiter springen können und jedes kleinpferd oder pferd, das in der lage ist, zu traben. 30cm sind unter umständen im gelände überlebenswichtig.

alles über 30cm gehört zur kür.

bis das erste mal mehr als ein 40cm kreuz gesprungen wird, vergehen bei den springanfängern bei uns in der regel 1 1/2 bis 2 jahre. die ponys und pferde kommen zufrieden aus den springstunden und die reiter auch.

aber es muss unglaublich viele schlechte springlehrer geben...

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Grauling0605  23.12.2021, 13:48
@pony

Bei uns am Verein gibt's zwei verschiedene Springstunden - eine bei einem etwas älteren Trainer, der immer als etwas übervorsichtig gilt, eher auf Gymnastik ausgelegt, und eine bei so einem Draufgänger, eher aufs Turnier ausgerichtet.

Mit meiner RB damals war ich regelmäßig in dieser Stangenstunde, hatte super viel Spaß, und an einem guten Tag legte der Trainer mir einfach mal ein Cavaletti etwas höher - ich hab meinen ersten Sprung quasi gar nicht gemerkt. Einmal war ich dann in der anderen, in einer Gruppe mit einer anderen Anfängerin. Der Trainer erwartete direkt so unglaublich viel von uns "joa Galoppiert mal drauf zu und guck, dass dir Distanz passt, aber ja im richtigen Galopp landen", dass es unglaublich frustrierend war und ich nie wieder mit dem Pferd gesprungen bin.

Mit meinem eigenen will ich, wenn wir so weit sind, nochmal so einen vorsichtigen Versuch wagen, und wenn es bei Cavaletti bleibt, dann ist das halt so.

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Ich versuche immer hart zu trainieren, wenn ich ihn reite. 

das harte training steht nicht im vordergrund, sondern die freude am reiten. und die hast du scheinbar verloren.

geniesse es einfach, wenn du dein lieblingspferd zugeteilt bekommst und gestalte die stunde mit ihm möglichst so, dass ihr beide was davon habt.

beim springen kommt es nicht auf die höhe an, sondern auf das gefühl und darauf, schön zu reiten. bei uns springen nur die reiter höher als 60cm, die konkret in der turniervorbereitung sind.

dafür werden aber auch schon mal die galoppstangen durch 6 cavalettis ersetzt, die in reihe zu springen sind oder hinter 4 galoppstangen steht nur ein kleines kreuz - und in der nächsten aufgabe wird das lediglich mit einer distanzstange von der andern seite gesprungen.

schön reiten ist alles, dosierung des galoppsprungs, sauberes umspringen beim handwechsel etc. schön reiten ist der einzige weg, pferd und reiter nicht sauer zu springen.

je verbissener du bist, desto schlechter reitest du. das merkst du selber und deswegen hast du angst, dass die sprünge nicht gutgehen.

auf dem pferd wird gefälligst gelächelt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Hallo leni1624,

Fühle dich nicht gezwungen zu springen, Dressur macht dich auch Spaß, Aber wenn du unbedingt wieder springen möchtest, dann kann ich dir vielleicht auch helfen:

ich kenne diese Angst, wenn du es wirklich möchtest, dann solltest du immer weiter versuchen diese Angst zu brechen, auch nach Verletzungen, ich hatte früher ein ähnliches Problem, Aber jetzt liebe ich das Springen, übe immer weiter, denn es Lohn sich wirklich Vielleicht helfen dir auch diese Tipps/Übungen:

Fange am Anfang klein an, also im Trab über Stangen, im leichten Sitz. Wenn du das dann schon kannst mache es im Galopp

Dann Taste dich langsam voran, mit ganz kleinen Kavaletties, Mach diese immer höher, bis du dich ganz sicher fühlst.

Und ERST DANN solltest du es mit richtigen Sprüngen probieren, bei denen nimmst du am besten(wenn es geht) das dir am vertrautesten und das braveste Pferd

Ich hoffe ich konnte dir helfen

LG Fillipa

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Von Experte Sallyvita bestätigt

Dringends erst mal aufhören, dich so unter Stress zu setzen! So klappt das ganz sicher nicht, ein Pferd ist keine Maschine - und du auch nicht.

Erstens muss man sich zu dieser ganzen Sache verdeutlichen, dass Springen nun mal nicht jedermanns/fraus Sache ist. Ich kenne sehr viele Reiter, die springen ganz gerne, der ein oder andere hat sogar wirklich Spaß dran - u. trauen sich aber trotzdem nicht so wirklich. Ist ok! Der zweite Punkt ist, wenn dir schon E-Sprünge hoch vorkommen, dann solltest du auf jeden Fall nochmal überlegen, ob das wirklich das richtige für dich ist. Wenn nicht - ist ok! Niemand muss. Es gibt soviel was man mit Pferden machen kann, muss nicht unbedingt Springen sein.

Du solltest weder dich noch das Pferd zu etwas zwingen, hart trainieren heißt nicht unbedingt, auf Biegen und Brechen, schon gar nicht im Reitsport mit einem sensiblen Tier, das genau merkt, wie es dir geht. Lass das Springen doch erstmal für eine Weile sein oder wirklich nur kleine Sachen wie Kreuze, Cavaletti, bis du wieder etwas mehr Selbstvertrauen entwickelt hast. Auch ein Gespräch mit der RL würde sich anbieten, sie sieht dich ja vor Ort und kann dir am besten Hilfestellung geben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
Salomchen  23.12.2021, 11:28

Ja das kenne ich. Meien Eltern habe mir als es Richtung M ging ein Springpferd gekauft, meine Mutter reitet ihn zwr mit und kümmert sich nach wie vor drum, weil ich mit Kind nicht so zum reiten komme 😅. Aber sie ist der Dressur Fraktion treu, wenn dann mal ein Cavaletti bzw einmal ich glaube sogar A? War aber eher mehr ein, ich halt mich fest und das Pferd macht das schon.

Als ich dann von M auf S wollte, hat sie erstmal einen halben Herzinfarkt bekommen, als sie die Höhe gesehen hat 😂.

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Setz dich nicht so unter Druck. Vergiß den „Erfolg“, und was du schon alles gemacht und erlebt hast, und fang in aller Ruhe von vorne an mit Stangen und Cavaletti. Mit der Sicherheit, die du dabei gewinnst, hüpfst du dann irgendwann auch mal über einen „richtigen“ Sprung.