Angst jemanden nicht vergeben zu haben?
Es steht ja geschrieben wenn du jemanden nicht vergibt s so wird der Herr dir auch nicht vergeben und ich hab Angst das ich jemanden nicht richtig vergeben habe woher soll ich das wissen
7 Antworten
Es geht da darum nicht vergeben zu wollen. Wer systematisch nicht bereit ist anderen zu vergeben, braucht auch nicht zu erwarten, dass ihm vergeben wird. Wenn du grundsätzlich gerne vergibst und es mal aus irgendwelchen Gründen vergisst (wobei ich nicht wüsste, wie man versehentlich nicht vergeben können soll), bist du deswegen nicht von Gottes Vergebung getrennt. - Deine Herzenseinstellung ist ja klar eine andere.
Also keine Sorge :)
lg
In der MacArthur-Studienbibel steht dazu:
- "wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. Das soll nicht heißen, dass Gott denen die Rechtfertigung entzieht, die bereits die freie Vergebung empfangen haben, die er allen Gläubigen gibt. Vergebung in diesem Sinne - die bleibende und vollständige Tilgung der Schuld und Sündenstrafe - gehört allen, die in Christus sind (vgl. Joh 5,24; Röm 8,1; Eph 1,7). Doch die Bibel lehrt auch, dass Gott seine Kinder züchtigt, wenn sie ungehorsam sind (Hebr 12,5-7). Der Gläubige soll seine Sünden bekennen, um so die tägliche Reinigung zu empfangen (1Joh 1,9). Diese Vergebung ist keine Wiederholung der gesamten Reinigung vom Verderben der Sünde, die sich bei der Rechtfertigung vollzieht, sondern ein schlichtes Waschen von den weltlichen Verunreinigungen der Sünde. Sie ist nicht wie ein Ganzkörperbad, sondern wie eine Fußwaschung (vgl. Joh 13,10). Es ist diese Art Vergebung, die Gott dem Christen nicht gewährt, wenn er anderen nicht vergibt (vgl. 18,23-35)."
Diese Erklärung ist m. E. recht gut und passt zu 1. Johannes 1,9:
- "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit."
Eine Pflicht zum Vergeben gibt es nicht. Wenn derjenige bereut, mich um Vergebung bittet und den Schaden wieder gut macht, dann muss ich tatsächlich vergeben, wenn ich selber von Gott Vergebung will. Aber nur dann! Ist dies nicht der Fall, gibt es keine Pflicht. Es ist aber trotzdem besser zu vergeben. Eben weil Gott uns in der Regel auch nur unter den genannten Bedingungen vergibt, nicht einfach so. Die Überzeugung, vergeben zu haben, mit dem entsprechenden Willen, reicht.
Menschen, die tiefe Verletzungen erfahren haben, neigen oft dazu, an ihrem Groll festzuhalten, da dies als eine Art Schutzmechanismus fungieren kann. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass Vergebung nicht bedeutet, die Taten des anderen zu billigen oder zu vergessen. Stattdessen ist es ein Akt der Selbstliebe und Selbstbefreiung. Indem wir vergeben, entscheiden wir uns aktiv, unser eigenes Leben nicht von den Fehlern anderer bestimmen zu lassen. Wir können vergeben, auch wenn wir weiterhin Schmerz empfinden – Vergebung kann ein Weg sein, um unsere eigene Heilung zu fördern.
LG aus Tel Aviv
In der Regel ist es so das man einem nur vergeben kann so das es auch Sinn hat, wenn einem jemand um Vergebung bittet, wo das nicht geschieht kannst du ihm ja auch so vergeben nur er/sie weiß es dann halt nicht. Ist schon wirklich blöd mit welchen Gewissensfragen sich manche Christen herumplagen müssen obwohl sie es gar nicht müssen aber was soll man hier schon sinnvolles fragen, wenn eh kaum jemand in der Lage ist eine Frage richtig zu verstehen geschweige denn dann hilfreich zu beantworten, das verstehe ich, irgendwie muss man seine überschüssige Zeit ja füllen.
LG