An Linke, seid ihr auch in der Migrationspolitik "links", oder anders eingestellt?
2 Antworten
Definiere linke Migrationspolitik.
Ich persönlich werde mich mit dem Thema Abschiebungen und Grenzen komplett zu nicht solidarisieren.
Dennoch trifft das Klischee „alle rein und macht was ihr wollt“ nicht zu. Ich kenne auch niemanden, der so denkt.
Aus meiner Sicht lösen Abschiebungen keine Probleme, die Eingewanderte oder Geflüchtete verursacht haben. Diese Probleme werden lediglich ins Ausland verschoben und anderen aufgedrückt oder sie sorgen dafür, dass diese Aktionen im Ausland legitimiert und unter Umständen gefördert werden. Ebenso verhindert es nicht, dass wiederholt eingereist wird.
Genauso glaube ich nicht, dass uns eine kompromisslose Grenzenpolitik wirtschaftlich und repräsentativ voranbringen wird. Deutschland ist rassistisch und wird international zunehmend unbeliebt. Dabei sind wir wirtschaftlich auf die Migration angewiesen.
Mein Vorschlag:
- Eine europäische Neuordnung, nach der Geflüchtete gleichmäßig verteilt werden und Sanktionen verhängt werden, wenn ein Land nicht mitzieht und das bockige Kind spielt. Somit entlasten wir Länder mit sehr hoher Migrationsquote und verpflichten jene, die meinen dass sie die „Festung Europa“ in ihrem eigenen Land aufbauen können.
- Die sofortige Arbeitserlaubnis von Flüchtlingen und die Entbürokratisierung der Flüchtlingsunterkünfte. So können Geflüchtete schneller auf dem Arbeitsmarkt integriert werden und sie gelangen schneller an sinnvolle Beschäftigung. Dadurch vermeiden wir auch Gruppenbildungen und Frustration sowie Überarbeitung in den Unterkünften. Ebenso könnte so die Kriminalitätsrate eingegrenzt werden, die nicht selten mit fehlender Perspektive und zu wenig Beschäftigung zusammenhängen.
- Flüchtlingsunterkünfte müssen in staatliche Hand übergeben werden und sollten nicht länger von privaten Unternehmen betrieben werden, die sich dicke Bruttomagen einstecken und die Unterkünfte verfallen lassen.
- Flüchtlinge und Eingewanderte sollten schneller und direkter in Kontakt zur deutschen Gesellschaft treten können, um nicht nur über die Sprache, sondern auch über Interaktion Beziehungen zu stärken. Aktuell lernen Massen an „Ausländern“ in viel zu großen Klassen deutsch, welches sie aber kaum anwenden können, da sie sich quasi ausschließlich unter ihresgleichen befinden, die teilweise nicht ein Mal die gleiche Sprache sprechen.
Integration beruht IMMER auf Gegenseitigkeit. Was die etablierten Parteien aber tun, ist mehrheitlich eine Schuldzuweisung und weniger Kooperation. Anstatt die Probleme auch im Hinblick auf sich selbst zu hinterfragen, fordert man lieber den Entzug der Staatsbürgerschaft, die Errichtung von Lagern an der EU-Außengrenze oder die Abschiebung, sobald das Herkunftsland aus unserer Wohlstandsblase als „sicher“ erscheinen.
Wir fordern immer nur, was „die Ausländer“ tun sollen um anerkannt zu werden, aber denken nicht darüber nach, was wir bieten können, um diesen Weg der Integration so effektiv wie möglich zu machen.
Wann ist man in der Hinsicht denn links eingestellt?!
Ich meine, dass Menschen (egal, woher sie kommen), die sich hier an Gesetze halten und sich nach Möglichkeit in diese Gesellschaft einbringen (z.B. durch ihre Arbeitskraft die Wirtschaft stärken), das Recht auf Dauer hierzubleiben, durchaus verdient haben.