An Autisten: Wie ist das bei euch mit dem Masking?

4 Antworten

Ich maske sehr sehr stark in der Schule. Ich kann auch nicht kontrollieren, ob und wann ich maske, da ich damit schon im Kindergarten begonnen habe. Generell maske ich sowohl bei Freunden, als auch bei Bekannten, und in der Schule. In der Familie geht es eigentlich. Aber am stärksten ist es in der Schule.

Das Masking in der Schule kostet mir am meisten Kraft, weil es so viele verschiedene Menschen sind, so viele Geräusche, und für 20 Leute um mich herum eine andere Maske gleichzeitig aufrecht erhalten zu müssen, ist anstrengend.

Beim masking verstecke ich viele meiner Eigenschaften. Ich stimme weniger, und versuche mich in gesellschaftlich Normen hineinzudrücken. Augenkontakt kann ich nicht masken, der ist mir einfach viel zu unangenehm. Aber ich bin sehr aware was meine Körpersprache angeht, meine Tonlage, meine Lautstärke, meine Interessen etc.

Wenn ich mich unmasked zeigen würde, würde ich definitiv sehr viel mehr infodumpen. Kommt halt nicht so gut rüber, weil meine Special Interests sehr von der gesellschaftlichen Norm des weiblichen Teenagers abweichen (Ich interessiere mich sehr für Geographie, Neurologie, Paleontologie, Horror Games, und damalige Foltermethoden). Ich würde sehr viel offener darüber sein, was ich denke, wie ich mich fühle.

Und ja, ich kenne das Gefühl, mich selbst nicht mehr zu kennen. Nachdem ich in so einem jungen Alter mit dem Masking angefangen habe, und erst vor 2 Monaten diagnostiziert wurde, habe ich einen Teil meiner Identität einfach verloren.

Btw, Asperger-Autismus ist ein Begriff, der outdated ist. Wurde von nem Nazi erfunden, um die "lebenswerten" Autisten von den "unnützen Autisten, die getötet werden sollen" zu unterscheiden. Mittlerweile nutzt man einfach nur den Oberbegriff Autismus-Spektrum ^^

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Autist mit Erfahrung mit mentaler Krankheit

In der Schule.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe selbst eine emotionale Behinderung

Adhs here. Ich machs im Alltag bewusst nicht mehr und komme super klar, die meisten finden meine gelegentliche soziale Unbeholfenheit und Eigenheit ganz süß und ich habe dadurch deutlich mehr Lebensqualität. Schlimm wirds für mich in der Arbeit, wo man funktionieren und einen souveränen Eindruck machen muss. Da bin ich nach mehreren Stunden des Verstellens komplett ausgebrannt, ehrlich. Da verstehe ich auch, warum so viele Autisten nicht marktfähig sind.

Ich habe kein Autismus aber tue das auch gern. Meine Hauptschulzeit war der Horror. Bei versch. Personen verstellen und sogar "Mirroring" benutzen. Hat funktioniert. Wenn ich so war wie ich selbst wurde man oft blöd angeguckt oder sonstiges.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie man sich manchmal bei Menschen mit versch. Altersgruppen verhaltet. Ich beobachte zuerst und passe mich an denen an. Aber ich denke das machen die meisten Menschen