Alkoholkranken papa aufnehmen?
Hallo... wir mal wieder...
Entschuldigung für den langen Text...
Folgende Situation: Vater Kündigung zum 29.09 Bekommen. Sollte nicht freiwillig geräumt werden, würde Klage erhoben werden. Er ist nicht alleine an der Situation schuld, allerdings ziehen sich die Termine weiter wie der 29. Nun hatten wir den Plan, in der Wohnung zu bleiben und parallel zur kommenden Klage eine vom Amt finanzierte kleine Wohnung zu finden. ( ja ist kein toller Weg aber wir hatten keinen anderen Ausweg )
Nun kam ebend eine Nachricht von unserem Vater wo sich dann auf Nachfrage rausstellte das er seit gestern draußen schläft/aufhält etc.
Ich lebe mit zwei Kindern und Mann in einer kleinen 70 qm 3 Zimmer Wohnung.
Meine Schwester in einem kleinen Apartment.
Vater ist Alkoholiker, trinkt nicht immer bis ins betrunken sein, jedoch muss er untertags mindestens 4 kleine (glaube 500 ml?) Schnappes trinken ( diese Doppelkorn Fläschchen die man an den Kassen bekommt ) abends ist dann natürlich schon ein Pegel erreicht der schon übers Telefon sehr.. sehr anstrengend ist. Er ist zwar absolut nicht böse aber... ja... schon sehr unangenehm dann.
Wir wissen nicht ob ich anbieten soll das er zu mir kann... was würdet ihr denn machen ? ... wir wissen einfach nicht was wir machen sollen.
Achso das "obdachlos" sein ist nichts neues für ihn.. Er lebte schon oft einige Jahre auf der Straße. Die letzten neun Jahre jedoch in der Wohnung... ach mensch
Ich hoffe hier hat vielleicht jemand einen guten Rat für uns. Danle fürs lesen
5 Antworten
Wenn dein Vater obdachlos geworden ist, muss er sich in der Gemeinde melden, wo die Obdachlosigkeit aufgetreten ist, also vermutlich da, wo er zuletzt gewohnt hat.
Die Gemeinde ist gesetzlich zur Unterbringung ihrer Obdachlosen verpflichtet. Luxuriös wird das nicht, aber ein Dach über dem Kopf und ein Bett zum Drauflegen gibt es zumindest. Wenn dein Vater noch eigene Geldmittel oder Vermögen hat, muss er sich halt eine Pension suchen, in der er unterkommt.
Eine Unterbringung bei dir zuhause halte ich für keine gute Idee, denn das wird unweigerlich zu Konflikten mit einem kranken Menschen auf viel zu engem Raum führen. Deine Ehe und deine Familie solltest du dieser Belastung nicht aussetzen.
P.S.: In diesen Fläschchen sind jeweils 5 cl, also 50 ml. Vier mal 500 Milliliter wären zwei Liter Schnaps am Tag. Da könnte er nicht mehr telefonieren.
Ja ich hatte mich mot 500 ml verschrieben. Entschuldige. Danke für die Infos.
Denke an deine Kinder. Es ist nicht gut, wenn sie tagtäglich einen Menschen um sich haben, der Alkoholprobleme hat, selbst dann nicht, wenn es der Opa ist.
Dein Vater ist alt genug, er ist für sich, sein Tun und Handeln eigenverantwortlich. Es ist hart, aber so ist es leider nun mal.
Ganz ehrlich:
erster Gedanke bei Anfangen zu lesen: oha
Zweiter vor Weiterlesen: okay, vorübergehend, wenn Vater pflegeleicht? (Freund von meinem Dad war Alki, sehr nett, wenn auf gewohntem Pegel.. tüdelig-nett-verwirrt, wenn drunter).
ABER: Du schreibst "sehr.. sehr anstrengend ist. Er ist zwar absolut nicht böse aber... ja... schon sehr unangenehm dann".. am Telefon ist das eins.
Live ne ganz andere Hausnummer.
Und die Whg ist nicht so gross, dass Ihr Euch aus dem Weg gehen könnt. Und 2 Kids.
Das dürfte sehr schnell sehr unangenehm werden, wenn Ihr dauerhaft zu 5t seid. Für Erwachsene schon eins, für Kinder (wie alt?) oft sehr happig.
Für Dich& Deine Lieben harte Zeiten& totale Belastung.
Schwester und Appartment ist auch kritisch, da gibts wohl gar keine Möglichkeit, sich aus dem Weg zu gehen. Also steht sie allein mit ihm da, wenn die Komischkeit wieder zuschlägt. Ehrlich? Echt hart.
M.E. beides nicht machbar ohne innerlich vor die Hunde zu gehen.
Also: nein.
Hört sich hart an, aber das ist purer Selbstschutz.
Er soll sich vorpbergehend bei seiner letzten Gemeinde melden.. vielleicht hat er auch Geld für eine günstige Unterkunft.
Da könnt Ihr ihn, wenn Ihr wollt, unterstützen, Amt, erst beim Kontakt herstellen.. dann bei Suche nach Bleibe.
Lasst Euch nicht auf was ein, was Euch fertig macht, auch nicht Vetrag unterschreiben, (grosse) Kosten übernehmen. Ihr bindet Euch sonst womöglich was ans Bein, was Euch emotional und finanziell fertig macht.
Und lasst Euch bloss nicht von irgendwem, der gar nicht in der Situation ist, ein schlechtes Gewissen machen!
Alles Liebe!
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich weiß es klingt so gemein was wir oben schreiben... aber wir haben auch einfach nur Sorgen und wissen wirklich nixht weiter.
Du solltest deinen Vater auf gar keinen Fall auf nehmen. Dadurch unterstützt du seinen Alkoholismus. Da kann er nur alleine rauskommen.
Evtl. könnte die Schwester zu euch und er in ihr Apartment. Aber auch das würde ich nur als absolute Notlösung sehen. Denn solange er irgendwo unterkommt, hält sich die Unterstützung vom Amt meist in Grenzen, und auch die Schwester könnte Problememit ihre ermieter bekommen, wenn "Papa" dort alleine haust.
Möchte er denn mit der Trinkerei aufhören? Falls ja, wäre die Psychiatrie (erst Entgiftung, dann Entwöhnung, danach Langzeittherapie, Adaption oder betreutes Wohnen) vielleicht ein Ansatz.
Vorübergehend könntet ihr ihm vermutlich auch ein günstiges Zimmer in einer Pension besorgen, in jedem Fall müsst ihr aber das Amt an Bord holen und vielleicht auch mal ernsthaft über eine Betreuung ("Vormundschaft") nachdenken. Denn er selbst schafft es offenbar nicht, seinen "Behördenkram" alleine zu regeln.
Ne er will und wird nicjt mehr aufhören zu trinken. Der man ist 66 und trinkt 41 Jahre... Er kann auch definitiv nicht in die Wohnung zu meiner schwerster... weder alleine noch mit ihr zusammen. Die zwei können sich ja schlecht ein Bett teilen.