Alkohol: Dorf- oder Stadtjugend?

7 Antworten

Ich bin nicht der Meinung, dass die Unterschiede zwischen den Mengen Alkohol die konsumiert werden, darauf zurück zu führen sind, ob jemand in der Stadt oder in einem Dorf wohnt.

Wer keine andere Interessen hat, oder keine interessante Hobbys nachgehen kann, mangels Angebot, muss nicht unbedingt seine Freizeit damit verbringen sich zu intoxinieren bis zum Hirnschaden, egal wo er wohnt.

Es ist viel eher eine Frage des Umfeldes. Wer sich umgibt mit Leuten ohne Interessen, ohne kreative eigene Ideen, der landet bald in der Kneipe. Wer dagegen Freunde hat, die in ihrer Freizeit sinnvolle Tätigkeiten nachgehen wird sicherlich auch mal feiern, aber das nicht sehen als einzige Möglichkeit die Zeit tot zu schlagen.

Beides gibt es sowohl in der Großstadt, als auch auf dem Dorf.

rotesand 
Fragesteller
 02.03.2019, 18:28

Danke, auch da ist sicher was dran - wer das passende Ambiente hat, der kommt auf andere Gedanken und hat einen Umgang, der ihn vom Saufen abhält.

2

Ich weiß es von den Kindern meiner Lebensgefährtin, Dorfjugendliche saufen extrem mehr als Jugendliche in den Städten. Es gibt nichts auf den Dörfern außer der Dorffeuerwehr - und das ist ein Anlaß den Durst zu löschen, seltener ein Feuer. In Ihrer Dorffeuerwehr kam es vor das die nächste Stadtfeuerwehr ausrücken mußte weil die Freiwilligen zu besoffen waren.

Ihr Sohn fing mit 14 mit Dorffesten an, die einzige Freizeitmöglichkeit Pc spielen oder mit Kumpels saufen.

Jugendliche in einer Stadt haben diverse Sportvereine, Jugendtreffs und Sonstiges, sie haben Auswahl.

rotesand 
Fragesteller
 02.03.2019, 18:27

Danke!

Solche Lebens-/Leidensgeschichten kenne ich über diese Bekannten auch. Ich war früher auch mal einige Jahre mit einem Mädchen vom Dorf zusammen, die zwar selbst keinen Alk trank und nichts mit dieser Dorfgesellschaft zu tun haben wollte, doch über meine Aufenthalte in ihrem Elternhaus und in ihrem Dorf/bei ihren Verwandten habe ich so etwas mitbekommen.

Bei uns gab es zwar keine Feuerwehrfeste oder Schützenfeste, aber dafür zwei sehr gut besuchte Jugendtreffs - einen von der evangelischen Kirchengemeinde mit kostenlosem Internet-Café und einen von der Kommune, bei dem ich damals mit-organisierte, ein komplettes AG-Angebot der Realschule für jeden Geschmack von Sport bis Theater oder Basteln (ich war jahrelang in der Bastel-AG, wo man u.a. Fensterbilder bastelte oder Weihnachtsschmuck), dazu Vereine aller Art von Kolpingjugend bis Sportverein, Tennis oder Musikschule, es fehlte an nix und man konnte sich die Freizeit immer gestalten, auch durch gut ausgebaute Fahrradwege, Halfpipe, Sportanlagen, Hallenbad zwei Kilometer weiter, Tennisplatz usw. - da wurde uns Kiddies nie langweilig, da dachte man gar nicht ans Saufen.

1
Habkenname  02.03.2019, 18:54

Das kann man so nicht sagen ich lebe in einem 2500 Einwohner Dorf in einer sehr dicht besiedelten Region es gibt bei uns viele Freizeitmöglichkeiten Radfahren, Wandern, Klettern, Kanu/Kajak, das örtliche Schwimmbad, Kino, Tennis, Minigolf, die örtlichen Angel, Schützen oder Sport/Fußballvereine. Egal in welche Himmelsrichtung ich fahren würde spätestens nach 5 bis 10 Kilometer kommt das nächste Dorf oder Kleinstadt.

Leider gibt es auch Regionen die sehr dünn besiedelt sind und in einem kleinen 1000 Einwohner Kaff wo die nächste größere Ortschaft min. 20 Kilometer entfernt ist kann ich mir gut vorstellen das sehr schnell Langeweile aufkommt.

2

Schwer zu sagen. Würde sagen, dass das früher sicher so war dass die Dorfjugend mehr säuft, aber bei mir und meinem Freundeskreis (in Berlin) ist es zum Beispiel so, dass wir uns eigentlich mindestens einmal die Woche heftig besaufen. Gehen auch oft in Clubs/Discos und da trinkt man natürlich auch ne Menge, und beim Vortrinken trinken wir auch immer die harten Sachen wie Vodka, Rum, etc.

Das mag früher anders gewesen sein, also dass man in einem Dorf leichter an harte Sachen gekommen ist. Hab zeitweise in einem ganz kleinen, abgelegenen Dorf gelebt und dann wieder in einer Großstadt. So große Unterschiede sehe ich da jetzt nicht mehr.

Immer kurz vor Ladenschluss quatschen einige Jugendliche welche an, die noch schnell etwas brauchen, ob sie ihnen Alk mitbringen. Und ich nehme mal an, dass das wohl häufig klappt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Auf dem Land hat man zumindest den Vorteil das es praktisch keine Polizei gibt die einen kontrollieren würde was natürlich die Hemmschwelle senkt früher anzufangen bzw. mal extrem über die Stränge zu schlagen.

Früher feierten wir immer am bzw. im Bauwagen eines Kumpels von mir der stand mindestens 1 Kilometer vom Dorf entfernt in einem kleinen Tal mitten im Wald.

Wir hätten damals Alkohol, Drogen und Sexorgien feiern können und niemand hätte etwas davon mitbekommen.