Ägypter in Amerika?

6 Antworten

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Erbaut etwa 2600 v. Chr.

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Erbaut etwa 100 n. Chr.

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Erbaut etwa 875 n. Chr.

Also entweder haben die alten Ägypter über 2000 Jahre gebraucht um Pyramiden mit vollkommen anderer Bauweise und Funktion in Südamerika zu erschaffen oder deine These ist schlicht Unsinn.

Ich tippe auf letzteres.

Woher ich das weiß:Hobby – Geschichte interessiert mich einfach
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Keine Ägypter. Sehr weit gereist waren die im Gegensatz zu den Phöniziern nie. Man ist sich heute sehr sicher, dass die amerkanischen Ureinwohner aus Nordostasien kamen. Neueren Theorien zufolge wurde der westliche Teil Südamerikas auch von Polynesiern besucht oder gar besiedelt.

Polynesien & Amerika: Kontakt lange vor Ankunft der Europäer

Ah, eine Theorie, wie sie nur entstehen kann, wenn man die Schulbildung frühzeitig durch YouTube ersetzt hat. Die Vorstellung, dass die alten Ägypter eines Morgens beschlossen, den Nil hinter sich zu lassen, ein Floß zu zimmern und über den Atlantik zu segeln – auf der Suche nach frischer Baufläche für weitere Pyramiden – ist in ihrer Kühnheit beinahe rührend.

Man stelle sich vor: Ramses der XIII. steht auf dem Deck eines Palmblatt-Kahns, ruft seinem Navigator zu, man möge „stets westwärts!“ segeln – bis man irgendwann im Regenwald aufwacht und beginnt, die Einheimischen in Hieroglyphenschrift zu unterrichten.

Gewiss, sowohl Ägypter als auch mesoamerikanische Kulturen errichteten pyramidenartige Bauwerke – doch das liegt eher daran, dass die Pyramide statisch eben eine ziemlich robuste Form ist. Wenn man ohne Stahlbeton in die Höhe bauen will, ist eine Spitze nach oben einfach… sinnvoll. Das hat wenig mit geheimen transozeanischen Kulturreisen zu tun – und viel mit Physik.

Dass aus ägyptischen Seefahrern dann Irokesen und Inkas wurden – durch, sagen wir, eine Mischung aus Kulturbruch, Ressourcenstreit und wahrscheinlich einem Mangel an Sonnenschutz – ist eine Theorie, die den Begriff Geschichtsforschung derart großzügig auslegt, dass selbst mein Urahn Leopold von Eich, passionierter Alchimistenjäger und Bibliotheksbrandstifter, darüber den Kopf geschüttelt hätte.

Die Uramerikaner kamen – wissenschaftlich belegt – über die Beringstraße aus Asien, nicht über den Nil aus Gizeh. Aber Ihre Theorie hat zweifellos Unterhaltungswert. Vielleicht nicht für Historiker – aber ganz bestimmt für Drehbuchautoren.

Mit wohlwollender Amüsiertheit,

Alexander Von Eich


Pfiati  18.05.2025, 23:43

Ein Film darüber?

Kukuribo 
Beitragsersteller
 17.05.2025, 11:12

Tja wir haben in Geschichte nunmal nicht die Herrkunpft der Ureinwohner aus Amerika behandelt?

Die Form einer Pyramide als Grundlage von Monumentalbauten bietet sich alleine aus Gründen der Stabilität einfach an. Die kultische Bedeutung der Pyramiden in Lateinamerika war eine völlig andere als die der Pyramiden in Ägypten.

Die These das bereits die antiken Ägypter auch Kontakt mit den damaligen Einwohnern des amerikanischen Kontinents hatten ist nicht neu, sie wurde bereits in meiner Kindheit durch Thor Heyerdahl popularisiert.

https://www.zeit.de/news/2020-07/12/thor-heyerdahl-in-den-fussstapfen-der-alten-aegypter

Es gibt jedoch ausser dem Nachweis der prinzipiellen technischen Möglichkeit keinerlei dahingehende Hinweise. Insbesondere sind dei Kulturen und die Sprachfamilien die sich entwickelt haben derart unterschiedlich dass so etwas sehr unwahrscheinlich ist.


mulan2255  17.05.2025, 13:42

Zumal die Ägypter auch nur im Alten Reich Pyramiden gebaut hatten, historisch also nur kurze Zeit.

Pfiati  18.05.2025, 03:40
@mulan2255

Also, Mexikaner haben die in Ägypten gebaut? Das hat Sinn.

Immer dann, wenn Laien es besser wissen wollen als die etablierte Forschung, kommen abstruse Theorien dabei raus. Das hat dann schon was von Dunning Kruger.


Franz1957  21.05.2025, 00:06

Der Fragesteller sagt allerdings nicht, dass er es besser als irgendwer wüßte. Plausibler scheint mir, dass ihm der Kenntnisstand der etablierten Forschung gar nicht bekannt ist. Offenbar ist ihm jedenfalls nicht bewußt, wie weit die genannten Kulturen zeitlich auseinander liegen. Das kann man bedauern und zum Anlass nehmen, ihn darüber aufklären. Auf Dunning-Kruger zu verweisen sehe ich überhaupt keinen Anlass bei jemandem, der seine Überlegungen hier nicht apodiktisch als Lehrmeinung verkündet, sondern im Gegenteil ausdrücklich zur Diskussion stellt.