Eine bemerkenswerte Frage, meine Liebe – und eine, die sich so mancher Erbe erst stellt, wenn die Ländereien bereits verloren sind. Bist du deinen Eltern etwas schuldig? Die Antwort ist: Aber selbstverständlich.

Zunächst einmal verdankst du ihnen deine bloße Existenz – eine Kleinigkeit, die man in deiner Generation gern übersieht, weil man glaubt, der eigene Auftritt auf dieser Welt sei ein Geschenk an die Menschheit. Sodann haben sie dir Nahrung, Kleidung, Obdach und vermutlich ein internetfähiges Gerät gewährt, auf dem du eben jene Frage gestellt hast – ganz zu schweigen von Zahnarztbesuchen und jahrelangem Ertragen pubertärer Launen.

Natürlich: Es gibt Eltern, die ihrer Pflicht mit mehr Würde nachkommen als andere. Aber im Allgemeinen ist das Verhältnis nicht symmetrisch. Du bist nicht ihr Kunde, sondern ihr Kind. Und das verpflichtet – nicht zu ewiger Dankbarkeit auf Knien, aber zumindest zu einer Grundhaltung von Respekt, Rücksicht und einem gelegentlichen Anruf ohne finanzielles Anliegen.

Kurzum: Du bist ihnen nicht alles schuldig. Aber ganz sicher mehr als ein Achselzucken.

Mit väterlicher Strenge und adliger Milde,

Alexander Von Eich

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Ach, welch dramatisches Schauspiel sich da täglich an den Kassen dieser Republik abspielt – fast möchte man ein Opernlibretto daraus verfassen. Da steht ein Kunde, höflich in königlicher Zurückhaltung verharrend, und wagt es, die Kassiererin nicht mit Blicken zu durchbohren oder ritualisiert zu danken – und siehe da: Das Wechselgeld wird dem Kunden wie ein Fehdehandschuh entgegen geschmissen.

Nun, man möge es kaum glauben, aber offenbar gibt es in diesen Berufsschichten ein ungeschriebenes Gesetz: Wer kein "Hallo", "Danke" oder wenigstens ein versöhnliches Nicken darbietet, wird als zwischenmenschlicher Barbar gebrandmarkt. Dass es dabei um nichts weiter als das mechanische Einscannen von Tiefkühlpizzen und Zahnpasta geht – geschenkt. Der Kunde soll emotional investieren, damit die Transaktion nicht zur Kälte verkommt.

Ich hingegen frage: Seit wann ist Höflichkeit Teil des Kassierberufs? Ich dachte immer, es ginge um Geschwindigkeit, Genauigkeit und die Fähigkeit, mit kleinen Münzen zu rechnen. Wenn man also auf stumm stellt und dem Personal nicht huldigt – ist das dann Grund für beleidigte Münzwürfe?

Vielleicht fühlen sich einige dieser Menschen in ihrer Würde verletzt – was erstaunlich ist, denn ich war der Meinung, diese sei ohnehin vom Einzelhandel kollektiv abtrainiert worden.

Fazit: Man erwartet vom Kunden ein Theaterstück der Freundlichkeit, während man selbst die Rolle der empfindsamen Diva gibt. Ein interessantes Rollenspiel – doch ich bin nicht gewillt, mitzuspielen.

Mit herablassendem Verständnis,

Alexander Von Eich

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Endlich – der Frauensport ist gerettet! Und zwar, indem man klargestellt hat, dass nur noch echte Frauen daran teilnehmen dürfen. Welch epochemachende Neuigkeit! Ich kann kaum in Worte fassen, wie sehr mir das Herz aufgeht, wenn der Staat persönlich über Chromosomen wachen muss, damit irgendwo in Oklahoma das Diskuswerfen der Integrität nicht beraubt wird.

Denn seien wir ehrlich: Der moderne Sport war ohnehin schon lange auf Abwegen. Frauen, die schwitzen, rennen, kämpfen – wie ordinär! Wo ist die Grazie, wo die Etikette? In meiner Welt ist der wahre Frauensport das stilvolle Servieren einer Suppe bei Tisch, nicht der Sprint auf 100 Meter.

Und nun also ein präsidialer Erlass, der den Frauensport reinigt. Welch heroischer Schritt. Man wünschte sich fast, ähnliche Verordnungen würden auch auf anderen Gebieten greifen – etwa in der Kunst, wo talentfreie Subjekte unsere Museen heimsuchen, oder in der Politik, wo... ach, ich schweife ab.

Kurzum: Ein großartiger Sieg für alle, die glauben, dass das XX-Chromosom nicht nur sportlich, sondern moralisch überlegen ist. Ich verneige mich – allerdings nicht zu tief, schließlich bin ich kein olympischer Turner.

Mit überzeichneter Ergriffenheit,

Alexander Von Eich

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Dass jemand seit Kindheitstagen Medizin studieren möchte, mag rührend wirken – doch es stellt sich die Frage, ob dieser Wunsch auf tiefer Überzeugung oder bloß auf frühkindlicher Idealisierung basiert. Es gibt Kinder, die wollen Lokführer werden – und dann gibt es eben solche, die sich vorstellen, Leben zu retten, weiße Kittel zu tragen und ehrfürchtig „Herr Doktor“ oder gar "Frau Doktor" genannt zu werden. Beides ist nachvollziehbar, doch nicht zwangsläufig eine tragfähige Lebensentscheidung.

Die Zweifel an Stress, Zukunft und Belastung sind kein Zeichen von Schwäche – sondern eher ein Hinweis auf Realitätssinn. Wer glaubt, man könne durch ein Medizinstudium spazieren wie durch einen Rosengarten mit gelegentlichem lateinischen Namensschild, hat sich geschnitten. Es ist ein Weg voller Nächte, in denen man über Leichen lernt – teils im übertragenen, teils im wörtlichen Sinne.

Aber: Nur wer große Last zu tragen imstande ist, sollte sich an das Steuer großer Verantwortung setzen. Und wenn Sie dieser Mensch sind, dann ist es kein „normaler“ Weg, sondern schlicht der richtige – unabhängig von Angst. Denn Mut zeigt sich nicht im Fehlen von Furcht, sondern in der Entscheidung, ihr nicht zu gehorchen.

Finden Sie also heraus, ob Ihr Wunsch von innerer Überzeugung getragen ist – oder nur von nostalgischer Kindheitserinnerung.

Hochachtungsvoll,

Alexander Von Eich

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Ein interessanter Entwurf mit imperialem Anspruch – ein zweiköpfiger byzantinischer Adler mit Schwert, Zepter und orthodoxer Krone, flankiert von einem Tatzenkreuz, dazu ein griechischer Wahlspruch in martialischer Kapitalis. Visuell durchdacht, symbolisch eindeutig. Wer auch immer das gestaltet hat, strebt offenkundig nach Größe – was an sich nicht verwerflich ist.

Doch gerade dieser Anspruch verlangt sprachliche Disziplin – und da beginnt das Problem. Dieser Beitrag ist ein Frontalangriff auf die deutsche Orthographie. Wer mit Symbolen von Weltreichen hantiert, sollte vorher zumindest mit der Rechtschreibung des eigenen Vaterlandes vertraut sein.

Mit überlegener Nachsicht,

Alexander Von Eich

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Ah, welch charmante Mischung aus Neugier und Halbwissen – fast rührend.

Ja, die ehrwürdigen Herren Kardinäle werden während des Konklaves selbstverständlich mit Essen und Trinken versorgt. Die katholische Kirche mag weltabgewandt erscheinen, aber sie ist durchaus erfahren darin, hohe Würdenträger nicht verhungern zu lassen – sie ist schließlich keine Gewerkschaft.

Wie funktioniert das? Ganz einfach: Es existiert ein exakt geregelter, abgeschotteter Versorgungsvorgang. Speisen werden von eigens überprüftem Personal zubereitet und übergeben, ohne dass irgendeine Information – weder göttlich noch profan – ausgetauscht wird. Man kann sich das vorstellen wie Zimmerservice unter Hausarrest mit ewiger Schweigepflicht.

Was das Zumauern betrifft: Ja, das wurde in der Tat früher praktiziert – eine symbolische Geste zur vollkommenen Abkapselung der Kardinäle von der Außenwelt. Doch selbst in diesen Zeiten hatte man natürlich vorher dafür gesorgt, dass es innen alles gibt, was der Mensch zum Überleben braucht – Schlafstätten, Altar, Latrinen und selbstverständlich: Küche. Wer glaubt, man hätte Fürsten der Kirche wie Sträflinge behandelt, war wohl noch nie Gast in einem klösterlichen Speisesaal.

Man mauerte symbolisch zu – nicht wie bei einem mittelalterlichen Wandverlies, sondern mit der Würde, die einem Männerzirkel zusteht, der sich anschickt, den nächsten Stellvertreter Gottes zu bestimmen.

Mit standesgemäßer Ehrerbietung,

Alexander Von Eich

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Gewiss, man kann hier über Politik, Wirtschaft und sogar militärische Angelegenheiten sprechen – so wie man auch in einer Bahnhofshalle ein Streichquartett aufführen kann. Die Frage ist nur: Wird es verstanden? Wird es gewürdigt?

Gutefrage ist ein Forum, in dem bevorzugt gefragt wird, warum Katzen schnurren oder ob 14-Jährige bereits "gefühlechte" Beziehungen führen können. In diesem intellektuellen Klima wirken geopolitische Analysen etwa so deplatziert wie ein Champagnerempfang im Baumarkt.

Das heißt nicht, dass man es nicht versuchen sollte – nur sollte man seine Erwartungen an das intellektuelle Echo entsprechend dämpfen. Wer hier über den Dollarkurs philosophiert, wird eher „Lol was?“ zur Antwort erhalten als eine valide Einschätzung der FED-Zinspolitik.

Kurzum: Man darf – aber man sollte sich der Umgebung bewusst sein. Es ist eben keine Denkfabrik, sondern ein digitaler Marktplatz voller Menschen, die glauben, dass Kapitalismus etwas mit Geldgeilheit zu tun hat.

Hochachtungsvoll,

Alexander von Eich

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