Abschaffung von gesralterischen und musischen fächern - pro / contra

3 Antworten

Das ist ein ziemlich schwieriges Thema, zumal ich auch der Meinung bin, dass gestalterische und musische Fächer aus verschiedenen Gründen unverzichtbar sind (hobbyfoto hat da bereits einige Punkt meiner Meinung wiedergegeben).

Aber es gibt einen Punkt, der meiner Meinung nach ein großes Problem in diesen Fächern darstellt - und das ist die Notengebung. So nützlich diese Fächer in vielerlei Hinsicht im persönlichen Bereich auch sein mögen, ist es doch sehr schwer, diese zu Bewerten. Ich schätze, das einfachste Fach dabei ist Musik, weil man eine Menge Musiktheorie hat, wo tatsächlich Wissen gefordert ist. Aber vieles in diesen Fächern hängt einfach von Talent und Veranlagung ab und das kann und sollte man nicht bewerten, weil es einfach nicht möglich ist, ein Bewertungssystem zu finden, wo tatsächlich alle unabhängig von diesen Dingen gleich bewertet werden.
Wenn du also nach Argumenten für die Abschaffung dieser Fächer suchst, solltest du dich wohl hauptsächlich in diesem Bereich bewegen, weil der einfach deutlich die meiste Angriffsfläche bietet.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen :)
LG, Ria

Es gibt deutlich mehr Pro-Argumente.

Pro:

  • Eine objektive Bewertung ist in den meisten dieser Fächer unmöglich (Ausnahme: Religion, wenn wirklich nur das Wissen und Können/Textverständnis bewertet wird).

  • Es mangelt nicht an Künstlern auf dem Arbeitsmarkt, sondern an MINT-Leuten (Naturwissenschaftler), folglich sollte man mehr Raum für diese Fächer schaffen.

  • Sport/Fitness kann erst recht nicht bewertet werden. Der eine läuft wie ein junges Reh und der andere eben wie eine schwangere Elefantendame. In der Schule geht es primär um Wissensvermittlung und nicht um Körperkult (dem hängen schon genug Menschen an, siehe Solarien, Muckibuden etc.)

Kontra:

  • diese Fächer (außer Sport) gehören zum Kanon der humanistischen Bildung, sind also wichtige Kulturgüter.
hobbyfoto  05.07.2014, 13:47

Die Schwierigkeit, manche dieser Fächer zu bewerten, kann doch kein Grund für die Abschaffung sein, da müsste man sich halt mal die Mühe machen und nach Lösungsmöglichkeiten suchen, statt einfach alles wegzuschieben, was unbequem und anstrengend werden könnte. Künstlerkarriern und vor allem ein Musikhochschulstudium kann durch den Schulunterricht sowieso nicht vorbereitet werden, das ist auch gar nicht die Aufgabe. Aber nicht jeder geht auf Eigeninitiative in seiner Freizeit zum Sportverein oder lernt ein Instrument. Und dann den Zugang zu kultureller Allgemeinbildung in der Schule vom Bedarf auf dem Arbeitsmarkt abhängig zu machen, ist doch einfach fatal.

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wueselduesel  05.07.2014, 21:11
@hobbyfoto
Die Schwierigkeit, manche dieser Fächer zu bewerten, kann doch kein Grund für die Abschaffung sein, da müsste man sich halt mal die Mühe machen und nach Lösungsmöglichkeiten suchen, statt einfach alles wegzuschieben,

Man hat auch mal versucht eine Lösung für die Quadratur des Kreises zu finden und musste dann feststellen, dass das unmöglich ist. Wenn ein Schüler im Fach Deutsch eine unsaubere Formulierung benutzt, dann kann man im zweifelsfall eine Zweitmeinung einholen. Grammatik und Co. sind ja schließlich ziemlich genau definiert und ob etwas ein Rechtschreibfehler ist oder nicht klärt ein Blick in den Duden. Bei der Mathematik ist es sowieso sonnenklar. Bei dem Fach Geschichte kann man auch einen anderen Fachmann fragen oder anderweitig die Quellen prüfen. usw.

Und bei Kunst? Lehrer A: "Ich finde das Bild nicht schön, dafür bekommst du ne Fünf!" Lehrer B: "Also ich finde es schön, bei mir wäre es eine Zwei."

Welche objektiven Kriterien hat man denn da?

Künstlerkarriern und vor allem ein Musikhochschulstudium kann durch den Schulunterricht sowieso nicht vorbereitet werden,

Eben. Genau darum geht es ja. Wer ein zeichnerisches Talent hat, der hat es - oder eben auch nicht. Man kann Talent nicht erlernen. Genau aus diesem Grunde sollten dieses Fächer nur im freiwilligen Rahmen bzw. als Wahlpflichtfächer in der Schule am Start sein.

Aber nicht jeder geht auf Eigeninitiative in seiner Freizeit zum Sportverein oder lernt ein Instrument

Ja und? Es geht auch nicht jeder aus Eigeninitiative angeln.

Und dann den Zugang zu kultureller Allgemeinbildung in der Schule vom Bedarf auf dem Arbeitsmarkt abhängig zu machen, ist doch einfach fatal.

Fatal (im wahrsten Sinne des Wortes) wird es beispielsweise dann, wenn die Autoindustrie wegbricht. Dann kollabiert alles, u.a. auch die Sozialsysteme und wir haben Mord und Totschlag auf den Straßen. Damit das nicht passiert brauchen wir in erster Linie MINT-Leute. Im Kapitalismus geht es eben hauptsächlich darum Kohle zu scheffeln bzw. aus den fremden Volkswirtschaften Kohle in die eigenen Kassen umzuleiten.

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hobbyfoto  05.07.2014, 23:37
@wueselduesel

Hallo wueselduesel,

Richard von Weizsäcker hat mal gesagt "Kultur ist nicht die Sahne auf dem Kuchen, sondern die Hefe im Teig", genauso ist es! Das, und alles, was daraus folgt, haben Sie anscheinend leider überhaupt nicht begriffen. Wir kommen hier jetzt nicht weiter, ich halte es an dieser Stelle für das Beste, wenn wir die Diskussion beenden.

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wueselduesel  06.07.2014, 08:42
@hobbyfoto

Ihre selbstherrliche Arroganz in allen Ehren, aber wir reden anscheinend von zwei verschiedenen Dingen. Sie meinen irgendwelche Kulturgüter, die man unbedingt allen Menschen zuteil werden lassen (oder aber: aufzwingen) muss und ich rede über Sachzwäge. Wenn wir feststellen, dass die Kinder immer mehr Belastungen an der Backe haben und zu nix mehr kommen, dann muss die Schulzeit zusammengestrichen werden. Es geht nicht an, dass schon die Jüngsten ein höheres Arbeitspensum als ein 40 Stunden Arbeiter haben. Wenn man streicht, dann die (beliebige Formulierung auswählen): Mädchenfächer, Spaßfächer, Hobbyfächer, Sinnlosfächer, also Sport, Religion und Kunst. "Glauben kannse inne Kirche" sagt ein altes Ruhrgebietssprichwort. Das kann man erweitern: "Glauben, sprinten und malen kannse zu hause". Und wenn man mal ganz ehrlich ist: In der Schulzeit waren diese Fächer die nervigsten und sinnfreisten. In Religion bekam derjenige eine gute Note, den der Lehrer sonntags in der Kirche gesehen hat, in Sport die Damen mit den tollsten Oberweiten (wenn es eine Sportlehrerin war: Die Leute mit den Markenklamotten und trendigsten Haarschnitten) und in Kunst wurde sowieso nur gewürfelt bzw. nach dem persönlichen Gusto entschieden (selbsterklärend, wie sollte es auch anders gehen?).

Neulich erst schrieb mir hier jemand, dass wir bald einen Mangel an Fachkräften (neben Ingenieueren und Pflegern) in der Gastronomie zu befürchten haben. Man stelle sich das mal vor: In der Gastronomie! Undenkbar! Naja, der aufgeklärte Geist würde sich jetzt denken: So what? Dann gibt es eben eine oder zwei Fressbuden weniger, wo ist denn das Problem? Andere "Mangelberufe" sind da deutlich wichtiger bzw. deren Mangel ist deutlich gefährlicher.

Kommen wir doch lieber mal zurück zu den Fakten statt irgendwelche absurden Politikerzitate rauszuhauen. Ich wiederhole die Frage nochmal: Welche objektiven Kriterien hat man denn da? In der Biologie bspw. gibt es feste Kriterien: Entweder es ist Adenin oder es ist Guanin und ein zweiter Fachmann kann bei unklarer Notenvergabe korrigierend eingreifen, wenn Schüler XY sich ungerecht bewertet fühlt und den Test anzweifelt. So. Wie macht man das im Fach Kunst?

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hobbyfoto  06.07.2014, 15:03
@wueselduesel

Ich erkläre es mal am Beispiel Musik: Es gibt jede Menge Inhalte, die eindeutig nachvollziehbar sind und die nichts mit Talent zutun haben, sondern die man einfach lernen muss, wie in anderen Fächern auch. Und es ist allgemeine Praxis, auch entsprechende Arbeiten zu schreiben, wo die Fragen so gestellt werden, dass niemand auf ein besonders musikalisches Gehör angewiesen ist. Da geht es dann um Aufgaben zu Musiktheorie, schriftliche Bestimmung von Notennamen, Intervallen, Akkorden, Notenwerten, Fragen zu Instrumentenkunde usw., je nach Lehrplan/Rahmenrichtlinien. Die Antworten sind richtig oder falsch, man bekommt Punkte oder eben nicht. Das ist genauso eindeutig definiert wie bei Adenin und Guanin. Hören Sie doch bitte mal auf, so einen Quatsch zu behaupten, dass es in diesen Fächern keine Bewertungsmöglichkeiten gibt.

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wueselduesel  06.07.2014, 19:16
@hobbyfoto
Ich erkläre es mal am Beispiel Musik:

Thema verfehlt. Es ging um Kunst. Das die Bewertung im Fach Musik deutlich fairer ausfällt hat nie jemand bezweifelt - deshalb habe ich das oben auch gar nicht erst erwähnt. Onkel Schopenhauer läßt grüßen.

Es gibt jede Menge Inhalte, die eindeutig nachvollziehbar sind und die nichts mit Talent zutun haben, sondern die man einfach lernen muss, wie in anderen Fächern auch.

RICHTIG. Das war aber nicht die Frage. Es ging ja um Kunst. Und genau da liegt eben der Hase im Pfeffer. Ach egal, ich löse das Rätsel mal einfach auf: "Und das hier hätte Ihr Preis bzw. Ihr argument sein können trommelwirbel" .... Im Kunstunterricht kann man auch Kunstgeschichte besprechen. Es gibt sicher den einen oder anderen Lehrer, der den Schwerpunkt auf Kunstgeschichte legt, Kanon hin oder her. Da läßt sich nichts gegen sagen, da geht es dann tatsächlich nur um Wissen. Diese Lehrer kann man aber mit der Lupe suchen.

Hören Sie doch bitte mal auf, so einen Quatsch zu behaupten, dass es in diesen Fächern keine Bewertungsmöglichkeiten gibt.

Ein Kartentrick ist nur dann verblüffend, wenn das Gegenüber ihn noch nicht kennt. Ich kenne leider die guten alten Schopenhauerschen Kunstgriffe. Sie haben hier gerade Nummer 17 vorgeführt. Sehr schön - nur kenn ich es halt schon. Ich habe mit keinem Wort von Musik gesprochen (sondern von: Kunst, Sport und Religion), das wird einfach ignoriert und man kommt einfach mit nem ganz anderen Bereich um die Ecke, weil man einfach nicht zugeben möchte, dass es keine objektiven Bewertungskriterien für Kunstwerke gibt. Bricht da gerade eine kleine Welt zusammen? Nicht traurig sein, das bietet Raum für Veränderung. Open minds will dominate.

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hobbyfoto  06.07.2014, 21:05
@wueselduesel

Ich stelle fest: Musik kann drinbleiben, obwohl es zu den gestalterischen Fächern zählt. Yep, Ziel erreicht! Und für Ihre Shitstorms suchen Sie sich in Zukunft bitte andere Adressaten.

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wueselduesel  07.07.2014, 15:36
@hobbyfoto
Ich stelle fest: Musik kann drinbleiben, obwohl es zu den gestalterischen Fächern zählt

Naja, sagen wir mal so: Es ist nicht ganz so problematisch wie die anderen drei Fächer, aber im Grunde genommen genauso überflüssig.

Yep, Ziel erreicht!

Welches Ziel? Hier geht es doch um nix. Keine Sorge, keiner nimmt Ihnen ihre verbeamtete Traumstelle weg! Richtig arbeiten werden Sie in diesem Leben nicht mehr müssen, keine Sorge.

Und für Ihre Shitstorms suchen Sie sich in Zukunft bitte andere Adressaten.

Jetzt wirds richtig peinlich.... Wer hat denn bei wem einen Zusatzkommentar geschrieben und somit den Stein ins Rollen gebracht, hm?

Aber egal, gut gebrüllt Löwe. Gesprungen wie ein Tiger und gelandet wie ein Bettvorleger

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Da könnt ihr lange suchen, es gibt gar keine sinnvollen Argumente FÜR eine Abschaffung. Diese Fächer vermitteln die wirklichen kulturellen Werte. Sie legen in den SchülerInnen einen langfristigen inneren Haushalt an, der jenseits von materiellen Maßstäben liegt. Sie sind unverzichtbar für die individuelle Persönlichkeitsbildung, in diesen Fächern liegen die identitätsstiftenden Faktoren für jeden einzelnen Menschen und damit für eine Gesellschaft insgesamt. Sie verhindern letztendlich die geistige Verwahrlosung. Der kulturelle Kahlschlag schreitet sowieso schon viel zu schnell voran. Da kann man wirklich nur hoffen, dass ihr mit Eurer kurzsichtigen und primitiven Denkweise in der Minderheit seid und dort auch bleibt!