Abneigung was Körperkontakt betrifft und keinerlei "romantisches" Interesse an Leuten?

8 Antworten

Über asexualität informierst du dich am besten über google oder wiki, falls das dort geschrieben dann mit deinen erfahrungen übereinstimmt kannst du dir sicher sein.

Ansonsten frag ich dich wie es mit den Gefühlen zu dir selber aussieht. Findest du dich schön, hast du das Gefühl dir 'Gesellschaft' findet deinen Typ schön? Magst du dich und deinen Charakter? Fällt es dir schwer mit deiner Meinung anklang zufinden?

Den oftmals muss man sich erst selbet kennen und lieben lernen bevor man diese Gefühle mit Anderen Menschen teilen kann. Besonders in deinem Alter kommt das oft vor und hat nichts mit asexualität zu tun. Pass also auf das du dich nicht in falsche Schubladen steckst.

Solltest du tatsächlich asexuell sein, musst du dringend lernen damit umzugehe, es ist schwerer ein gesundes soziales leben, welches sehr wichtig ist, zu führen. Du musst mit vielen Abweisungen rechnen und es wird dir schwerer fallen einen Partner zufinden, den dieser sollte ja mit dieser situation d'accord sein im besten falle selber asexuell sein. Ich will dir keine Angst machen aber asexualität ist kein Zuckerschlecken

Ähm, jetzt mal ohne psychologischen Pömps dazu: Es gibt Berührungsphobiker. Und es gibt auch Asexuelle, die nicht so auf Körperkontakt stehen, les ich oft genug im Aven-Forum. Ich bin asexuell und bei mir persönlich war das die ganze Pubertät über so, meine beste Freundin sagt mir heute noch, dass ich sehr berührungsphobisch war. "Umarmen? - Hölle, nein, geh weg >.<" Erst mit 16 hab ich mich zumindest an kurze Umarmungen gewöhnen können, mittlerweile bin ich sogar "relativ" kuschelig drauf, zumindest bei manchen Leuten (meine Freunde dürfen mich umarmen, mein bester Kumpel ganz nah bei mir sitzen), allerdings krieg ich immer noch regelmäßig die Krise, wenn meine Schwester Körperkontakt sucht.

Allerdings bringe ich die Berührungsphobie nicht mit meiner Asexualität in Verbindung. Missbraucht wurde ich 100% ig auch nicht.

Ob das bei dir der Fall ist, kannst nur du wissen, aber lass dir bitte nichts einreden, dass du plemplem wärst oder so. Manche Leute sind eben berührungsphobisch, egal ob asexuell oder nicht. Vielleicht ist der Prozentsatz bei Asexuellen höher, aber hier spekulier ich jetzt nur, das weiß ich nicht.

Manche Menschen sind nun mal so sehr introvertiert, dass sie von Berührungen generell überfordert sind. Leute die keine Liebesbeziehung wollen gab es auch schon immer: Früher wurden sie kauzige Akademiker oder gingen ins Kloster, um nicht heiraten zu müssen.

Manche Menschen sind auch einfach "Spätzünder". Es ist nichts Besonderes, erst mit Mitte 20 oder später den ersten Freund zu haben. Entweder weil man sich vorher nicht dafür interessiert, oder weil man sich in der falschen Szene bewegt und dort nie passende Leute trifft. Irgendwann trifft man doch auf die passende Subkultur und dann wird alles "ganz normal".

Heute gibt es ein paar Fachbegriffe für introvertierte, kontaktscheue Einzelgänger. Je nachdem, ob diese Eigenarten angeboren oder durch Erfahrung erworben sind, nennt man sie "schizoid", "schizotyp", "Asperger" und so weiter.

Solange du damit glücklich bist, sei einfach du selbst. Es gibt hierzulande zum Glück kein Gesetz, dass dir eine Beziehung vorschreiben würde.

Wenn du dich aber "falsch" fühlst und gerne offener wärst, dann kann dir vielleicht ein Sozialkompetenz-Training helfen. Oder ein probeweiser Besuch von Veranstaltungen auf denen du völlig andere Leute triffst als du bisher kennst. Zur Not kannst du auch einen Psychiater fragen, aber die wenigsten haben davon Ahnung.

EstherNele  22.01.2014, 15:30
introvertierte, kontaktscheue Einzelgänger. Je nachdem, ob diese Eigenarten angeboren oder durch Erfahrung erworben sind, nennt man sie "schizoid", "schizotyp", "Asperger" und so weiter

Das Asperger-Syndrom ist eine Spielart der autistischen Störung, man nennt die Betroffenen auch Asperger (sie selbst nennen sich oft auch kurz Aspis)

Die Asperger-Autisten sind nun gerade diejenigen, die oft ziemlich redselig sind, auch Kontakte suchen und im Allgemeinen gar nicht auf den ersten Blick auffallen.

Typisch "autistisch" ist bei ihnen das Fehlen von echter Empathie, das Nicht - Halten- oder Bewahrenkönnen von Freundschaften (sie variieren die Intensität ihrer Kontakte eher danach, ob sie denjenigen gerade "brauchen").

Mein erwachsener Sohn ist Asperger. Er hat einen Kumpel, ebenfalls Asperger, mit dem er im Sommer häufig Federball spielt. Im Sommer betrachten die beiden sich als Freunde und hängen viel zusammen. Im Winter grüßen sie sich gerade mal oder hören monatelang nichts voneinander, obgleich sie um die Ecke wohnen. Freundschaft also aus ganz zweckdienlichen Gründen.)

Nach dem, was die FS schreibt, halte ich sie weder für einen Aspi noch für eine kauzige Eigenbrötlerin.

Eine (von sicher vielen ) Möglichkeiten ist, dass man mit dem hormonellen Erwachsenwerden etwas langsamer dran ist. Wer in der Zeit vielleicht noch am Anfang seiner Pubertät steht, dem kommt das Verhalten Gleichaltriger, welche mit 17 ziemlich hormongesteuert agieren und sehr auf das jeweils andere Geschlecht fixiert sind, noch suspekter vor.

Ein Grund, warum - ohne jetzt an schwerwiegende Störungen oder Krankheiten zu denken - die Pubertät arg verzögert sein kann, ist zum Beispiel ... Untergewicht.

Ich habe als aktive Turnerin bei 1,73m Größe zum Abi mit 19 genau 46,5 kg gewogen und hatte - auf eine "weibliche Figur" bezogen - den Charme eines tapezierten Skeletts. Noch "verhungerter" geht kaum.

Meine erste Regel hatte ich mit 21 Jahren und auch das Interesse für das andere Geschlecht kam mit Anfang 20.

Unser Sportpsychologe hat das für völlig normal gehalten - aufgrund unserer körperlichen Entwicklung hält sich der Körper auch mit der Hormonproduktion zurück und damit waren wir mit Ende Teenie-Alter dort, wo andere mit 13,14 waren - am Anfang unserer Pubertät.

Ich erzähl das bloß, weil es eine Möglichkeit ist, welche viele Leute, auch Ärzte, gar nicht in Erwägung ziehen - dass die mentale Entwicklung (ja, auch die Vorstellbarkeit einer Liebesbeziehung) hormonell gesteuert ist und diese in der Pubertät der körperlichen Entwicklung folgt, aber nicht vorangeht.

Wenn aus irgendwelchen Gründen die körperliche Entwicklung gebremst wird, verzögert sich auch das mentale und hormonelle Erwachsenwerden. Und dazu kann auch gehören, dass ich noch eine andere, eine eher kindliche Art von Körperkontakt bevorzuge und mir das, was die Gleichaltrigen "tun", für mich (noch) gar nicht vorstellen kann.

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Die Menschen haben nun mal unterschiedliche Gefühle und unterschiedliche Veranlagungen bzw. Neigungen, Vorstellungen und Wünsche, auch was die Sexualität anbetrifft, welche Gründe es dafür auch immer gibt.

Möglicherweise hast Du recht mit Deiner Annahme, asexuell veranlagt zu sein; so etwas gibt es ja.

  • Dein Fall klingt ernst und rechtfertigt eine psychotherapeutische Behandlung. Ich rate ausnahmsweise wirklich dazu, einen Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie zu konsultieren.
  • Klassischerweise würde man eine Vergangenheit mit verdrängten Missbrauchserlebnissen vermuten. Ist in dieser Richtung jemals etwas vorgefallen? Wie stehst du zu Berührungen durch Deine Eltern oder Geschwister? Erinnerst Du Dich, wann Du das letzte Mal ohne negative Gefühle mit ihnen gekuschelt hast oder mit positiven Gefühlen in den Arm genommen wurdest? Versuche Deine Vergangenheit zu durchdenken und die zeitliche Entwicklung zu analysieren.
  • Ich vermute, dass das nichts mit Asexualität zu tun hat, sondern mit traumatischer Erfahrung. Ein Zusammenhang zwischen Berührungsängsten und Asexualität ist eigentlich regelhaft nicht gegeben.
cjohnson  22.01.2014, 22:11

Endlich. Endlich mal eine seriöse, vollständige, ernstgemeinte Antwort.

Daumen hoch.

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