Abitur trotz niedriger Intelligenz?

8 Antworten

Ja, ich habe das Abitur (2008). Und ging bis zur mittleren Reife auf eine Realschule (2005).Insgesamt kann ich auf Basis dieser Erfahrungen sagen, dass das Niveau eines Gymnasiums nicht wesentlich höher ist als das einer Realschule. Freilich steigt es an, aber das tut es ja auf jeder Schulform von Schuljahr zu Schuljahr. Somit sollte mit einer guten mittleren Reife ein nahtloser Übergang möglich sein (bei mir selbst hat sich der Notendurchschnitt von der mittleren Reife zum Abitur um 0,2 Notenpunkte auf 1,3 verbessert).

Für das Bestehen des Abiturs ist keine außergewöhnlich hohe Intelligenz notwendig. Intelligenz hilft in der Bildungskarriere grundsätzlich immer, das ist schon richtig. Aber seit vielen Jahren schon bewegt sich die Abiturientenquote bei über 50% eines Jahrgangs. Rein rechnerisch ergibt sich daraus die Konsequenz, dass eine normale Intelligenz und eine entsprechende Motivation völlig ausreichend sind.

Letztendlich hilft nur, es zu versuchen. Wenn man am Abitur scheitert, hat man ja immer noch die mittlere Reife und kann den Weg gehen, den man auch ohne den Ausflug in die Oberstufe gemacht hätte. Verloren ist also nichts (ja ok, ein, zwei Rentenbeitragsjahre, aber die machen das Kraut nicht fett). Wenn man das Abitur gar nicht erst probiert, beißt man sich jedoch vielleicht für den Rest seines Lebens in den Ar***. Nur mal ein anderes Beispiel: Dieses Jahr hat die europäische Raumfahrtagentur neue Astronautenstellen ausgeschrieben. Da mich das immer schon gereizt hat, habe ich mich darauf beworben. Leider bin ich schon am Anfang aufgrund eines Sehfehlers daran gescheitert. Aber so habe ich es wenigstens versucht und werde mich nicht in 50 Jahren darüber ärgern, dass ich diese Chance an mir habe vorbeiziehen lassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo,

die wenigsten Mitschülern in meinem Jahrgang waren Überflieger. Die Meisten haben das Abitur mit Fleiß und Ausdauer geschafft.

Dass du dich selber für unklug hältst...

ist sicher nicht die Beste Ausgangsposition.

Wenn du ehrgeizig genug bist, kannst du alles schaffen.

Leg los und versuche es...

Abbrechen kannst du jederzeit, im Gegensatz zu jederzeit anfangen oder nachholen... vor allem, wenn du älter als 20 bist.

Wahnsinnig intelligent muss man nicht sein. Mittlerweile machen 40% aller Schüler in Deutschland Abitur.

Die Frage, die ich mir stelle: Woher der zwanghafte Wunsch, Abitur zu machen? Wenn man sich nicht für besonders intelligent hält und auch nicht so sehr vor Selbstbewusstsein strotzt und vermutlich auch nicht studieren will.... wozu das ganze?

Auszubildende werden fast überall händeringend gesucht.

Ich an deiner Stelle würde mich noch einmal kritisch mit meinem Wunsch auseinandersetzten und überlegen, ob das der richtige Weg ist.

HelenaKrueger 
Fragesteller
 06.10.2021, 23:57

Der Weg wäre der richtige und studieren möchte sie ja unbedingt. Außerdem ist sie sehr Wissendurstig und interessiert.

0
Noone3141592  07.10.2021, 00:00
@HelenaKrueger

Okay. Wenn das der Fall ist, dann hau rein. Abi ist kein Problem, da kommen die größten Pappnasen durch. Im Studium später braucht man vor allem Selbstdisziplin und die Fähigkeit, sich selbst zu organisieren und motivieren. Intelligenz ist auch da nicht der wichtigste Punkt.

Kann es vielleicht sein, dass du deinen eigenen Intellekt unterschätzt?

0

Man muss schon nachdenken, es reicht für Klausuren nicht, nur auswendig zu lernen.

Ich würde aber sagen - lass es die Person erst mal versuchen, vielleicht mit einem Coach/ Nachhilfelehrer, der ihr besonders auch Arbeitstechniken beibringt und ihr hilft, wenn wie irgendwo gar nicht weiterkommt oder in die falsche Richtung denkt.

Allerdings: Sie muss lesen können und aus Büchern lernen können und den Stoff der vorherigen Schule größtenteils beherrschen, sonst hat sie keine Chance.

Und sie muss wohl jeden Tag systematisch lernen, weil/ wenn ihr gar nichts zufliegt, wenn sie in keinem Fach begabt wäre.