8-jährige Tochter hat Angst vor (Welt-) Krieg
Hallo liebe Community,
wir alle wissen, was für schreckliche Dinge derzeit auf der Welt abgehen...
Meine Jüngste, 8 Jahre / 3. Klasse, bekommt aus Radionachrichten beim Autofahren, Nachrichtensendungen bei Oma/Opa und Zeitungsblättern bei uns am Frühstückstisch vieles mit (was die beiden Älteren seltsamerweise null interessiert).
"Problematisch" dabei ist, dass sie sehr intelligent und wissbegierig ist, sowie eine starke Begabung zur Sprache und zum Textverstehen hat, so dass sie absolut versteht, wie viele Todesopfer es z.B. bei einem Attentat gibt...
Der Begriff "Tod" als solches ist ihr klar, wir hatten im letzen Jahr leider einige Todesfälle, auch habe ich mit meinen Kindern immer schon relativ offen gesprochen.
In den letzten Wochen plagt sie sich mit Angst vor Krieg auch bei uns in Österreich.
Wir sind "so gut es geht" religiös (katholisch), und ich versuche abends vor dem Einschlafen mit einem "freien" Abendgebet für verschiedene Anliegen sowie einem Gebet für den Frieden (unter Einbeziehung von Frau Merkel, B. Obama, unserem Pfarrer und Papst Franziskus) die Angst "wegzubeten".
Bisher funktioniert es recht gut - ich würde aber sehr gerne wissen, wie es Eueren Kindern damit geht und wie Ihr damit umgeht.
Danke und viele liebe Grüße,
melancholia
15 Antworten
Na ja, ich finde die Antworten hier, derjenigen, die meinen Krieg nütze keinem, eher speziell.... Mir persönlich erscheint die momentane Lage auch bedrohlich!
Trotzdem würde ich dies einem jüngeren Kind nicht unbedingt so sagen, sondern zeigen, wie weit weg die Kriege sind und versuchen das Hier und Jetzt zu geniessen. In solchen Gesprächen merken Kinder auch oft, was in ihrem Umgang zu friedvollen Lösungen in Konflikten unter Kindern führen könnte....
Hallo Schmurmi,
du bekommst den Stern stellvertretend (auch) für alle anderen, die meine Frage ernst genommen und kein Religionsbashing betrieben haben.
danke & glg
mel
Hallo
ich bin noch Schülerin und 19 Jahre alt. In dem Alter habe ich mich auch schon für solche Themen interessiert. Das liegt aber auch daran, weil Kinder sehr viel mitbekommen, wenn die erwachsenen Radio oder Nachrichten hören.
Ich habe mir damals immmer Nachrichten angesehen, die speziell für Kinder sind, z. B die Nachrichten auf KIKA. Vielleicht könnte sich deine Tochter ja auch die Nachrichten auf KIKA oder andere Nachrichten für Kinder ansehen. Dort wird das verständlicher erklärt und einiges wird natürlich auch weggelassen. Wenn deine Tochter sich weiterhin Nachrichten ansieht, förderst du damit, ihre Wissbegierigkeit. Ich persönlich finde es gut, wenn sich Kinder in jungen Jahre schon für solche Themen interssieren.
Jetzt zu ihrer Angst und wie du ihr diese nehmen kannst. Erkläre ihr das ganze doch verständlich. Es hat jetzt zwar schon 2 mal einen Weltkrieg gegeben. Allerdings glaube ich nicht, dass es nochmal einen weiteren Weltkrieg geben wird. Wir leben in Deutschland und Deutschland gehört zur EU. Die EU hat unter anderem ein Ziel Frieden in der Welt zu schaffen, also auch dafür zu sorgen, dass es keinen weiteren Weltkrieg mehr geben. Natürlich kann es irgendwo in der Welt immer wieder zu Krieg kommen.
Also versuche ihre die Angst zu nehmen, in dem du ihr erklärst, wie unwahrscheinlich ein 3. Weltkrieg ist.
Mit Nachrichten usw. schauen kannst du ihr Interesse an gewissen Themen fördern. Wenn sie etwas nicht versteht kannst du es ihr ja erklären
LG Micky
Ich halte dich für so klug das du ihr die Angst mit einfachen Argumenten nimmst. Wem nutzt ein 3. Weltkrieg? Niemandem, das müsste sie verstehen.
Ohne Polemik zurückgefragt: Wem haben der 1. und der 2. WK genützt? Ich sehe solche Entwicklungen eher aus der Perspektive der Zivilbevölkerung, der Opfer...
lg mel.
Leider falsch! Die "Sackgasse" des kapitalistischen Wachstumswahns wird zwangsläufig irgendwann zum Krieg führen!
Könnte schon sein, dass Bayern mal wieder Österreich angreift... ;.) nee scherz. Ich würde mit deinem Kind mal Kindernachrichten ansehen. (z.b. logo im KIKA) hier wird alles kindgerecht erklärt.
Mit die paar Bayern wer' ma schon fertig :-)
Danke für den Tipp mit logo!
lg mel
Wenn deine Tochter so intelligent ist, solltest du, statt nutzlose Gebete zu beten, lieber mit ihr darüber reden, wie unwahrscheinlich ein 3. Weltkrieg heutzutage ist, da alle zu viel zu verlieren haben und viel zu abhängig voneinander sind.
Der schießt sich selbst in den Schuh, wenn er versucht, die Weltherrschaft zu erlangen.
Ehrlich gesagt wäre ich froh, selbst so vernünftig argumentieren zu können. Wenn ich genug fundierte politische Bildung hätte würde ich es tun - deshalb frage ich ja.
Für wirtschaftliche Zusammenhänge ist sie noch zu jung.
lg mel.
Für wirtschaftliche Zusammenhänge ist sie noch zu jung.
Und für Gebete zu klug.
Auch wenn ich selbst zweifle: solange es hilft, mein Kind ruhig schlafen zu lassen, finde ich es legitim.
Sie hat auch in der Schule Religionsunterricht. Wenn sie sich später dagegen entscheidet, hat sie sich ihr eigenes Bild gemacht.
Tja, das Problem ist nur, dass so ein indoktrinierendes Verhalten das Denken beeinflusst und damit die Entscheidung sehr frühzeitig beeinflusst.
Einem intelligenten Kind die Intelligenz mit Religion wieder auszutreiben, ist nicht so wirklich klug. Das soll jetzt kein Feldzug werden, nur ein Denkanstoß. Ich finde, dass man mit solchen Beruhigungs-Maßnahmen die falschen Zeichen setzt.
Ich finde die Idee gar nicht schlecht. Ich hatte katholisches Unterricht in der Grundschule, evangelischen bis zur Oberstufe (Gymnasium) und dann in der Oberstufe zwei Jahre Ethik. Selber bin ich nun Atheist, kenne aber die Religionen und hab mir selber alles anschauen können. Bei mir hat das nicht die "Intelligenz" (wie man die wohl definiert?...) ausgetrieben, sondern mich dazu gebracht, mich mit dem Thema auseinander zusetzen und offen aber "kritisch" zu denken und zu hinterfragen.
Die Kriegsgefahr besteht immer: ein Grund ist die Wachstumabhängigkeit des Kapitalismus, denn es gibt keinen unendlichen Wirtschaftswachstum. Der daraus entstehende Verdrängungskampf auf Kosten von Mensch und Natur wird zwangsläufig zum Krieg führen.
Religionen sind auch keine Lösung, weil sie mit ihren eigenen festen Ansichten(z.B. die Huldigung einer von Menschen erfundenen übernatürlichen "Person") selbst schon genug Konfliktpotenzial erzeugen(Ausnahme eventuell der Buddhismus)
würde ich nicht so sagen... denk mal an Kim jong un... dem ist alles wurscht.