8 h Arbeitswoche + Freizeit + Schlaf?
Wenn man Vollzeit arbeiten geht und 8 std schläft bzw angenommen einen Fahrtweg zur Arbeit von 1 Stunde hat wie soll man dann sein Privatleben bei 7 std unter einen Hut bekommen? Dazu zählt ja: Essen, Freizeitaktivitäten, Freunde, Partner, man selbst und seine Bedürfnisse. Da reichen 7 std pro Tag doch nicht und der Stress ist vorprogrammiert? Alle sagen was von Work Life Balance. Meiner Meinung nach ist das gelogen weil das überhaupt nicht der Realität entspricht aber der Mensch brauch doch von allem etwas um gesund zu sein oder?
11 Antworten
Du hast geschrieben, dass du sensibel bist. Daraus schließe ich, dass du viel Erholung brauchst und wollte dir vorschlagen, dich über Hochsensibilität, ihre Ursachen und Strategien zur Bewältigung zu erkundigen.
Ich kann dir auch das Buch
Auch alte Wunden können heilen
von Dami Charf empfehlen.
Darin beschreibt sie, dass jeder Mensch im Laufe seiner Kindheit, Jugend und auch im Erwachsenenalter traumatisiert wurde und wird.
Und sie beschreibt auch die Gründe, warum viele Menschen im Berufsleben so erschöpft sind, sich nach Freizeit sehnen, aber nie richtig aus dieser Erschöpfung heraus finden und was man dagegen tun kann.
Zu deiner Frage kann ich beschreiben, dass es mir auch immer so erging wie dir. Ich habe von Beginn an gesagt, dass ich nicht mehr als 20 Stunden Arbeit in der Woche schaffe.
Aber ich war zufrieden mit meinem Einkommen und habe mir halt nicht so viel geleistet wie andere.
Allerdings habe ich auch das Problem, dass mir das Geld im Rentenalter fehlen wird.
Ich bin der Meinung, dieses System hat eine Menge Strukturfehler, die Menschen wie mich eben nicht berücksichtigen.
Darum finde ich das System unfair. Es können nicht alle Menschen gleich leistungsstark sein und ich meine die Ursachen dafür liegen im Menschen selbst begründet. Ich meine, es gibt sehr viele Kranke, die andere ebenso krank machen und psychisch oder auch körperlich schwächen.
Auf was möchtest du dann verzichten? Schlaf oder Arbeit?
Jeder Vollzeitbeschäftigte schafft neben der Arbeit auch den Rest. Ich habe neben meiner Arbeit 3 Pflegebedürftige, 3 Kinder und einen Hund.
Es geht alles, wenn man möchte
turnmami du verteidigst gerade das system obwohl du ganz genau weißt es tut dir nicht gut, auch wenn niemand fragt. du bist sklave und findest das auch noch in ordnung so
Stimmt. Ich finde es gut. Jeder verdient sich seinen Lebensunterhalt selber und träumt nicht von Reichtum und Geld ohne eigene Arbeitsleistung...
Boah! Respekt! Das schafft aber lang nicht jeder. Da bist du eine Ausnahme! Powermensch! :)
Naja...das Leben ist leider unfair und Freizeit, wie Hobbies, eine Beziehung etc. muss man sich eben leisten können.
Vielleicht spornen deshalb viele Eltern ihre Kinder zum Studium an, in der Hoffnung, dass sie es später besser haben.
Ja, aber man kann eine Arbeit finden, die einem Spaß macht und seine Kraft und sein Herzblut wiedergibt. Außerdem muss auch eine Art Gleichgewicht in der Welt herrschen und es ist leider so, dass es nicht allen Menschen auf der Welt gut gehen kann.
Klar kann man das. Die meisten arbeiten aber nicht das was sie gerne arbeiten würden. So entstehen Burnout und Depressionen.
Selbstredend. Deswegen liegt meine Betonung erneut auf dem Wort "kann". Wie du schon sagtest, ist auch ein erfüllender Beruf Luxus.
Ich finde 7 Stunden Freizeit werktags enorm (!) viel. Was willst du denn täglich alles tun? Das sind ja pro Woche inklusive Wochenende 67 Stunden! Plus der ganze Urlaub und die vielen Feiertage …
Viele Freizeitaktivitäten macht man mit dem Partner zusammen, Sport und andere Freizeitaktivitäten passieren nur mehrfach die Woche und nicht täglich, Freunde treffen ebenso. Ich finde das schon ganz schön komfortabel und entspannt. Die Work-Life-Ballance-Diskussion ist doch wohl eher eine für Menschen, die deutlich mehr als 40 Stunden die Woche arbeiten gehen.
Wenn man viele verschiedene Interessen hat und evtl noch einen Nebenjob machen will, oder machen muß, kann man die 7 Std Freizeut täglich schon ausfüllen. Außerdem sind in ihrer Rechnung darin Dinge wie putzen und Körperpflege ja beinhaltet. Sooo viel bleibt da wirklich nicht übrig pro Tag.
Nebenjob ist keine Freizeit. Hier ging es nach meinem Verständnis um ein Angestelltenverhältnis mit geregelten Arbeitszeiten. Verschiedene Interessen knubbeln sich ja nicht alle in denselben Tag, ebenso putzen. Keine Ahnung, was alles unter Körperpflege fällt, aber das sind doch alles Kleinigkeiten im oben genannten komfortablen Zeitbudget.
stimmt, Nebenjob ist keine Freizeit. Aber wenn man das aus Interesse vielleicht auch machen will? Arbeiten in einer ganz andeten Branche, oder Selbständig? Was mich stört an 40 Std Angestellung ist dieses Festgelegte, fühlt sich an wie versklavt sein. Man darf nichts mehr. Sogar im Vertrag steht, daß man für Nebentätigkeiten den Chef um Erlaubnis fragen muß. Wenn einen die 40 Std Anstellung inhaltlich nicht ausfüllt? Was soll man denn dann machen?
Versklavt finde ich ganz schön harte Worte. Immerhin bezahlt jemand diese Arbeitskraft und muss wohl auch damit planen dürfen. Viele mögen auch das zeitliche Korsett, die Regelmäßigkeit. Für andere gibt es ja in vielen Branchen auch Gleitzeit, die auf vieles eingehen kann.
Eine Nebentätigkeit muss meistens nur angemeldet und nicht genehmigt werden, es sei denn, sie ist innerhalb derselben Branche. Das finde ich aber auch wieder sehr nachvollziehbar!
Wenn die Arbeit nicht ausfüllt, finde ich auch hier, liegt der Ball beim Arbeitnehmer. Warum wurde das gelernt? Warum auf die Stelle beworben? Das Gespräch mit dem Chef und die gemeinsame Suche nach neuen Herausforderungen wirkt oft Wunder. Oder auf andere Herausforderungen bewerben. Denn nichts ist demotivierender als Langeweile im Job.
tja, ist deutlich, daß ich das Falsche gelernt habe, mein Job macht mir nur bedingt Spaß. Aber die Arbeit richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Die Bereiche, die ich gerne mache, werden kaum nachgefragt. Und die Bereiche, die mir keinen Spaß machen, sind immer ganz hoch in der Nachfrage (weil die nämlich so langweilig sind, daß die keiner freiwillig machen will, und sobald man ein Stüfchen höher ist in der Hierarchie man die weiterdelegieren will) Es gab schon so manche Kollegen, die es satt hatten, immer den Deppenjob zu machen, die die Branche gewechselt haben. Aber mir fällt keine Alternative ein, in der ich annähernd so viel verdienen kann. Daher komme ich aus meiner Branche nicht weg; will aber auch nicht direkt weg. Es ist schon sehr wertvoll, das beruflich zu machen, was man gelernt hat, auch wenn sich das im Nachhinein als die falsche Wahl herausgestellt hat. Ist alles nicht immer so einfach.
Hast du ja. Kalkulatorisch hat man rund 230 von 365 Tagen im Jahr zu arbeiten. Der Schlaf ist ja auch deine Freizeit, Ausgleich und Regeneration.
Über ⅓ des ganzen Jahres hast du also zu 100 % frei. An allen anderen Tagen hast du auch zu ⅔ frei. Oftmals sind es nichtmal 40-Stunden-Wochen, dann wird das Verhältnis noch krasser. Ich glaube, man muss sich privat einfach nur ein kleines bisschen organisieren, dann ist das Leben doch ganz schön stressfrei.
Ein typischer Tag von mir:
8h Schlaf
8h Arbeit
1h Fahrtweg
2h Kochen / Essen
1h Duschen/Zähne putzen/anziehen etc.
2h Einkaufen
2h Wäsche waschen / Putzen / aufräumen
= 24h
Arbeit ist übrigens selten 8h... meistens kommen noch Überstunden dazu.
Und der Fahrtweg ist auch meistens länger wegen Stau/viel Verkehr.
ja, viel zu viel Zeit für Hausarbeit. Das Problem hab ich auch, und X andere. Man sollte seine Ansprüche an die Sauberkeit der Wohnung runterschrauben können...
interessant - das Buch werd ich mir mal vornehmen, danke!