250,000€?

7 Antworten

Für die Bank brauchst Du Sicherheiten. Das reine Unternehmen reicht als Sicherheit nicht aus. Sämtliche Förderkredite werden von der Hausbank des Kreditnehmers nach den in der Bank üblichen Sicherheiten geprüft.

Dabei wird die Bank immer zusätzliche Sicherheiten verlangen. Wenn der Vermittler schon negative Erfahrungen hat, dann braucht man sich nicht zu wundern und er will sich einfach nicht für jeden Kaufinteressierten mit den zusätzlichen Aufgaben eindecken. Die eben auch nicht immer zum Erfolg führen.

Dazu kommt bei Förderkrediten immer wieder die Nerverei, dass erst die Hausbank Bedingungen beispielsweise an den Businessplan stellt und dann die Förderbank wieder.

Es kommt also nicht nur auf das Unternehmen, sondern auch auf Deine Kompetenz als Geschäftsführer an. Beispielsweise stellen die meisten Anfragen zu kleine oder utopische Beträge in den Mittelpunkt.

Förderkredite werden auch von vielen Hausbanken nicht vermittelt. Denen ist der Aufwand zu groß. Immerhin muss eine vollständige Prüfung erfolgen und die kostet. Da will man nicht nur eine Bearbeitungsgebühr verdienen. Insbesondere weil die Hausbank trotzdem mit 20%, 80% oder der vollen Restschuld in der Haftung steht.

Soll es tatsächlich eine Übernahme sein, dann wird man viel Vorarbeit in Besprechungen mit der Bank investieren müssen. Es geht dabei aber nicht nur um einen herausragenden Businessplan, gute Bilanzen des zu übernehmenden Unternehmens, es geht um Dein Beraterumfeld genau so, wie Deine Kompetenzen. Die sowohl Branchenkenntnisse beinhalten müssen, wie auch allgemeine wirtschaftliche Kenntnisse. Dazu kommt noch das private Umfeld und Deine Mentalität. Zwar sollte ein Unternehmen logisch geführt werden, doch Psychopathen wollen die auch nicht als Vertragspartner.

Wichtig ist aus Deiner Sicht auch das Zeitfenster. Wenn Du eine Finanzierungszusage bekommst, dann rechne ich immer mit einer Bearbeitungszeit von sechs bis zwölf Monaten vom Antrag bis zur Zuteilung. Dazu natürlich noch die Vorbereitungen. Schnell geht da überhaupt nichts. Wer meint die Investition müsse sofort erfolgen hat schon in den Augen der Bank kein gutes Investment vorbereitet. Schließlich soll es auch in Krisenzeiten die Sicherung und auf alle Fälle den Schuldendienst leisten.

Den Banken ist das Geschäftsmodell von Pflegediensten sehr wohl klar. Sie haben immer schon mit Dienstleistern Verträge gemacht. Das ist Unfug. Nur sie sehen auch, dass die Verabreichung von Medikamenten drei oder sechs Euro bringt. Da rechnen sie aber ganz deutlich gegen. Fahrtkosten, Zeit im Sinne von Lohnkosten. Damit sind sie bereits da im Minus. Da hilft dann im Dialog kein "ja, aber". Also häufig sei das nur ein zusätzlicher Punkt bei Pflegeaufträgen. Dann machen die das Spiel mit der Idealkombination nicht.

Da muss man schon wissen, wie man die Fixkostendegression nutzt.

Neben den Förderdarlehen gibt es auch spezielle Banken, die sich gerade im sozialen Bereich engagieren. Auch da kann man sich schlau machen und ins Gespräch bringen. Doch sind die nicht unbedingt risikofreudiger. Sie haben höchstens einen genaueren Einblick, weil sie die Branche und Mitbewerber eben kennen.

Kann Dir nur empfehlen eine Aufstellung über Deine finanziellen Möglichkeiten zu machen, Abschlussunterlagen des Unternehmens zu besorgen und dann mit einem Unternehmensberater in die Diskussion zu gehen. Ob man ein solches Gespräch noch als Erstberatung ohne Gebührenrechnung durchführt glaube ich fast nicht. Aber wer hat gesagt, dass guter Rat immer nur kostenlos sein kann.

Viel Erfolg.

ScorpionKing38 
Fragesteller
 12.04.2015, 11:38

Das Problem ist, dass die ohne Kapitalnachweis keine Unterlagen rausgeben und das die Bank ohne richtige Unterlagen einen Kredit bewilligt.

Dirk-D. Hansmann  12.04.2015, 16:02
@ScorpionKing38

Nun ja, mal abgesehen von der Schwierigkeit für Dich. Jetzt mal anders herum. Du würdest sicher Deine Zahlen auch nur an die Interessenten geben wollen, die das Geld einfach haben. Es sei denn Du würdest an jemandem aus dem Umfeld des Unternehmens verkaufen.

Hast Du ausreichende Sicherheiten ohne das Unternehmen? Dann kann man überlegen.

Hast Du sie nicht, dann wäre es Wahnsinn mit so einer Belastung in die Selbständigkeit zu starten. Ich bin in meinen Beratungen immer auf Abstand zu Krediten. Sie gaukeln lediglich vieles vor.

Mir ist klar, dass für Laien es sich anders darstellt. Nur die Realität zeichnet ein anderes Bild. Du meinst, dass Du so ein sicheres Einkommen kaufst - Irrtum. Wer sagt Dir denn, dass nicht zwei von 10 Pflegekräften in sechs Monaten aussteigen? Sich selbständig machen und einen Umsatz "nur" in Höhe von zwei Gehältern pro Monat mitnehmen?

Unternehmenskäufe können sinnvoll sein. In dem Bereich sind sie es nicht. Der Markt ist in Bewegung, irgendwelche Patente, besondere Strukturen im Bereich Personal sind auch nicht zu erwarten (Stichwort Fachkräftemangel).

Dagegen stehen viele Jahre mit einer belasteten Liquidität. Die wegen steuerlicher Gesichtspunkte womöglich auch noch aus versteuertem Geld zu finanzieren sind.

Dazu kommt die Leitung eines Unternehmens mit größeren Risiken in die man nicht reinwachsen kann. Ausnahme man war bereits als Geschäftsführer tätig.

Versorge Dich mit einer ausreichenden Menge Eigenkapital als Startkapital. Lasse Dich bei der Gründung beraten und achte darauf, dass Dein Berater Dich nicht nur danach fragt wie groß es mal werden soll, sondern der mit Dir eine sinnvolle Zielgröße findet. Viele "Selbstplanungen" sind Opfer. Sie gehen von zu vielen falschen Chancen aus. In der Regel damit auch von einer zu kleinen Zielgröße, die bei der Korrektur sich auswirkt, als hätte man eine zweite Gründungsphase. Wachstum sollte sich allerdings nicht als Belastung darstellen.

Versuch es doch mal mit einem privat Darlehen beispielsweise über auxmoney 

tadeus2  11.04.2015, 14:02

250 Tausend. also 250000 oder mit anderen Worten: Eine viertel Million.

Wenn Du Werbung für einen zwielichtigen Privatkreditvermittler machst, hilfst Du dem Fragesteller nicht. Auxmoney verleiht einen Maximalbetrag von 25 000 Euro.

@scorpionking38 ...

... recht seltsam, wenn bei der Unternehmensnachfolge von einer Finanzierung durch die Bank abgeraten bzw. diese als nicht erfolgversprechend stigmatisiert wird. Es ist üblich, dass bei Gründungsvorhaben originär oder derivativ neben Eigenkapital Fremdmittelfinanzierungen zum Zuge kommen. Auch das hierfür Sicherheiten erforderlich werden ist genauso sicher, wie bei umfassenden Vorhaben auch Förderbanken in Betracht zu ziehen. Wie bereits einer der Antwortposter es benannt hatte, sollte man sich hier Unterstützungshilfen durch einen auf Gründung oder Firmenübernahmen spezialiserten Coach bedienen.

Orientierungshilfen bieten auch die IHKs, die KfW über die Beraterdatenbank sowie der Bundesverband deutscher Unternehmensberater e.V. Basisinformationen zum Thema Finanzierung mit und ohne Förderbanken, Sicherheiten und alles was zum erforderlichen Umgang mit Kreditinstituten zu tun haben könnte, kannst Du dir über die Literaturempfehlung

Existenzgründung - Finanzierung & Sicherheiten - ISBN 978-3-938684-03-0

gerne anlesen. Das ausgiebige Inhaltsverzeichnis kann via uvis-verlag.de/uv5100.htm eingesehen werden.

Weiterhin viel Erfolg und gute Gelingen - mfG Jürgen Arnold

Gibts bezüglich des Summe keine Probleme?

Was ist denn das für ein Vermittler?

Es ist Deine Existenzgründung. Da bekommst Du bei der Übernahme eines Betriebes auch Förderkredite. Suche Dir mal einen Gründercoach, oder einen Fachberater für Unternehmensfinanzierung.

Was der erzählt hat, ist für mich dubios, falls er keine vernünftige Erklärung nachliefert.

"Vermittler" finde ich auch seltsam, vermittelt er Dir den Kauf, oder wofür hast Du den?

ScorpionKing38 
Fragesteller
 11.04.2015, 14:19

Fand ich auch komisch, er meinte es sei seit 15 Jahren sein Job Pflegeunternehmen zu vermitteln etc...und er weiß das Banken solche Konzepte nicht verstehen und wie solche Pflegeunternehmen aufgestellt sind und daher am Ende doch keinen Kredit bewilligen. Ist aber ein seriöses Unternehmen, muss ich dazu sagen.