? Freund in Not Unterstützung geben, aber wie lang?
Ein guter Freund von mir, den ich seit fast sechs Jahren kenne, hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Sein Vater ist gestorben, und seit dem hat er sich sehr verändert. Früher war er immer zuverlässig und hat weder geraucht noch Drogen genommen. Doch seit dem Tot seines Vaters ist er auf die schiefe Bahn geraten: Er raucht, hat seine Ausbildung verloren, und seine Mutter hat ihn sogar rausgeschmissen. Seit fast einem Monat habe ich ihn deshalb bei mir aufgenommen, da ich mit meinen Eltern in einem Haus lebe und ihm helfen wollte.
Langsam wird es jedoch für meine Familie und mich zur Belastung, das er so lange bei uns wohnt. Ich will ihn aber nicht einfach rausschmeißen, weil er mir als Freund sehr wichtig ist. Seine Mutter liegt mir ebenfalls am Herzen; sie war in meiner Jugend fast wie eine zweite Mutter für mich und schreibt mir regelmäßig, wie es ihm geht, und bittet mich, auf ihn aufzupassen.
Wie würdet ihr in meiner Situation handeln? Habt ihr Tipps, wie ich ihm helfen kann, ohne das meine Familie zu sehr belastet wird?
2 Antworten
Ich hatte auch Mal eine Tochter von meinem Ex Mann aufgenommen, habe es aber sehr bereut. Sie hat mich und die Kinder beklaut und irgend wann war es zuviel. Ich habe sie rausgeworfen auch wenn ihr Vater dagegen war. Irgend wann war auch er weg und hat vorher noch das Konto leer geräumt. Ich könnte also weder Miete noch Strom bezahlen und wir hätten beinahe auch unsere Wohnung verloren weil er schon 2 Monate lang weder Miete noch Strom bezahlt hat. Es ging zum Gericht und ich könnte ihnen versichern, das ich alles bezahlen würde. Der Strom war abgestellt und wir sind bei einem Freund unterkommen, bis wir wieder Strom hatten nach 3 Monaten. Alles wurde gezahlt von mir auch wenn ich keine Schuld daran hatte. Er wollte auch die Wohnungsschlüssel nicht zurück geben. Durch meinen damaligen Vermieter erhielt ich letztendlich die Schlüssel zurück. Heute leben ich allein die Kinder gehen ihren Weg und er hat für diese Wohnung keine Schlüssel, noch weiß er wo ich heute wohne.
Du musst deine Grenzen wahren.
Überleg dir mal genau, was dich an dem Zusammenleben mit ihm am Meisten belastet.
Ist es fehlender Wohnraum?
Fehlende Zeit für dich selbst?
Ist sein Verhalten eine Belastung?
Wenn du genau weißt, was dich/euch stört, könnt ihr evt. eine Lösung finden, die ihm erlaubt bei euch wohnen zu bleiben, aber euch gleichzeitig mehr Freiraum gibt (z.B. durch feste Abmachungen, indem er tagsüber mehrere Stunden außer Haus ist o.ä.).
Ich kann gut verstehen, dass du ihn nicht einfach rausschmeißen willst.
Auch ich habe eine Frau bei mir aufgenommen, die in großer Not war. Manchmal ist das belastend, aber insgesamt ist es für mich auch eine große Bereicherung. Ich habe meinen Frieden mit der Situation gefunden wie sie ist.