8 Antworten

Da kann ich den einen oder anderen Punkt beisteuern.

Hast du in der letzten Zeit mal Termine gemacht?

Ganz egal ob beim Facharzt oder Handwerker.

Die Antwort ist immer die selbe, ja gerne aber nicht mehr in der ersten Jahreshälfte.

  • Nur weil die Leute kaufen, heißt das nicht, dass sie keine Probleme haben. Viele Autos sind nur geleast, oder auf Kredit gekauft und dann prahlt man damit. Manche kaufen sich teure Autos, doch haben dann kein Geld mehr für Essen, Miete, Stromrechnung usw...
  • Viele jammern auf hohem Nevue. Wir sind wirtschaftlich zwar nicht mehr "ganz Fit", doch es geht uns besser als 90% der Welt. Die hätten gerne unseren Wohlstand, unsere Demokratie, unsere Grundrechte, unseren Sozialstaat usw...
  • Die Medien dramatisieren vieles, denn durch schlechte Nachrichten verdienen sie mehr Kohle.
  • Der Großteil der Menschen (mich eingeschlossen 😄) weiß doch gar nicht, was Armut überhaupt ist. In der TV-Serie "Ausgesetzt in der Wildnis" kann man sich davon eher ein Bild machen. Wobei auch dort vieles Show ist.
  • Jeder Trend muss "Nachgeäfft" werden. Wenn jemand auf Tik-Tok Dubai-Schokolade isst, muss es jeder nachmachen. Was kommt als nächstes, die Fliegenpilz-Challence? 🤣

LG 👍

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das Auto ist des Deutschen liebstes Kind - er definiert sich drüber, auch wenn das Gegenteil behauptet, er will damit dem Nachbarn imponieren, weil er sonst nicht viel zu bieten hat und selbst wenn er sonst wo spart ... ach egal, eine große Karre muss er schon haben, das muss es schon sein. An allem würde der deutsche Häusler sparen, an seinem Auto allerdings nicht, weil er sich dann wohl brüskiert bei seinen Stammtischbrüdern vom Kleingartenverein oder es zumindest denkt, dass es so wäre. Ich kenne diese Denkweise und die ist da am schlimmsten, wo der Jägerzaun und der Gartenzwerg grüßen; früher war es der 190er-Mercedes, dann war es diese C-Klasse Serie, die immer so gerostet hat, heute ist es die B-Klasse oder der VW Golf Sportsvan "Highline" mit viel Chrom, "weil mir sind ja keine armen Schlucker, net". Mehr ist es nicht.

Und natürlich braucht in diesem spießbürgerlichen Idyll der Sohn aus Hausnummer 8 mit 19 Jahren ein eigenes Auto, koste es, was es wolle, und auch wenn Mama dafür wieder putzen gehen muss, weil der Nachbar aus Hausnummer 6 seiner Tochter auch eins gekauft hat, "weil mir wollen ja mithalten können und sind ja net arm, net". Ich habe inklusive solcher Sprüche Sachen erlebt, die man sich im Bezug auf Autos kaum vorstellen kann, aber die drehen da am Rad, so wie bei Fußball und bei Hunden, wo scheinbar jeder zum Allwissenden mutiert. Inwieweit die heutigen Führerschein-Kandidaten zu den "geburtenstarken" Jahrgängen zählen, die auf einen Schlag alle ein Auto haben, vermag ich nicht zu beurteilen.

Anderen Aspiranten wird es durch dubiose Kredite und Leasingangebote am Rande der finanziellen Machbarkeit erleichtert, sich ein Auto zu holen, das weit über ihren Möglichkeiten liegt und auch da wollen sie nur protzen und angeben. Solche Fälle habe ich in den letzten paar Jahren mehrfach mitbekommen. Ich kenne jemanden, der sich 2022 ein Auto in etwa diesem Preisbereich über eine Bank auf acht Jahre finanziert hat - eine Person mit geringem Einkommen, die sogar von der Hausbank nach diversen Vergehen als nicht mehr kreditwürdig eingestuft worden war; das Auto wurde vor einiger Zeit "abgeholt", weil die Raten nicht mehr flossen, jetzt hockt er in einem alten Octavia für 1.500 Euro. Ein anderer hatte 2021 einen VW für 56.000 Euro bestellt, den er trotz geringem Einkommen (ich glaube da waren es 1.700 Euro pro Monat, wovon noch 500 Euro Miete abgingen) seitens des Volkswagenswerks finanziert bekommen hätte - aber da hatten dann die Verwandten Angst bekommen und dafür gesorgt, dass die Bestellung annulliert wurde.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Gute Frage - es wäre ja auch fatal, wenn niemand etwas "auf der hohen Kante" hätte!

Viele Leute haben mehr als genug Geld! Aber immer mehr eben nicht!