Wieso hat Jesus, laut der Bibel zu Gott gebetet, wenn er doch selbst Gott ist?
10 Antworten
Ich bin (bibel)glĂ€ubiger Christ und glaube (wie ein groĂer Teil der Christen) nicht daran, dass Gott eine Person ist. Ich glaube daran, dass Gott eine Einheit aus 3 eigenstĂ€ndigen Personen und als solcher ein Gott ist. Die drei Personen sind der Vater, der Sohn (Jesus Christus) und der Heilige Geist. (Das nennt man auch die Dreieinigkeit). Deshalb konnte Jesus auch zum Vater beten.
An mehreren Stellen in der Bibel steht geschrieben, dass Jesus Gott ist. Aus dem folgenden Bibelvers geht hervor, dass der Vater Jesus als Gott bezeichnet:
Von den Engeln zwar sagt er: »Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen«; aber von dem Sohn: »Dein Thron, o Gott, wĂ€hrt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das Zepter deines Reiches ist ein Zepter des Rechts. HebrĂ€er 1:7â-âŹ8
Jesus akzeptierte die Anrede Gott:
Und Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus spricht zu ihm: Thomas, du glaubst, weil du mich gesehen hast; Johannes 20:28â-âŹ29a
An genĂŒgend Stellen im neuen Testament (um ein weiteres Beispiel fĂŒr die Gottheit Jesu in der Bibel zu nennen) bekam Jesus zudem Anbetung (wie sie nur Gott empfangen darf),
und nahm sie an:
Und als sie gingen, um es seinen JĂŒngern zu verkĂŒnden, siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrĂŒĂt! Sie aber traten herzu und umfassten seine FĂŒĂe und beteten ihn an. Da sprach Jesus zu ihnen: FĂŒrchtet euch nicht! Geht hin, verkĂŒndet meinen BrĂŒdern, dass sie nach GalilĂ€a gehen sollen; dort werden sie mich sehen! MatthĂ€us 28:9â-âŹ10
Jesus wird in der Bibel als "das Wort" bezeichnet, welches wiederum als "Gott" bezeichnet wird:
Im Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, ja, das Wort war Gott. Von Anfang an war es bei Gott. Alles ist dadurch entstanden. Ohne das Wort entstand nichts von dem, was besteht.
...
Er, das Wort, wurde Mensch und wohnte unter uns. Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit wie sie nur der Eine und Einzige vom Vater hat, erfĂŒllt mit Gnade und Wahrheit. Johannes 1:1â-âŹ3â, âŹ14
Wenn Jesus von "Gott" als jemand anderem gesprochen hat, dann muss er offensichtlich seinen Vater und ggf. auch den Heiligen Geist gemeint haben (was nicht ausschlieĂt, dass Jesus selbst auch am Gottsein mitbeteiligt ist)
UnabhĂ€ngig davon ist Jesus innerhalb der Dreieinigkeit Gottes dem Vater untergeordnet. (Jesus sagte ja beispielsweise auch, dass der Vater gröĂer sei, als er oder an anderer Stelle in der Bibel steht geschrieben, dass der Vater das Haupt des Christus ist.)
Liebe GrĂŒĂe!
Jesus hat zum Vater gebetet. Jesus ist der Sohn. Der eine Gott hat mehre in Beziehung miteinander stehende Personen und eine kann mit der Anderen reden.
Er war ein Mensch und von Gott beauftragt, deshalb hieĂ er auch "Menschensohn". Er sagte selbst, dass er in Verbindung zum Vater steht und nur dem Willen seines Vaters folgt und deshalb diese Taten vollbringt.
"Denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um zu tun, was ich will, sondern um den Willen des Vaters zu erfĂŒllen, der mich gesandt hat." - Johannes 6:38
Hallo AkhiOgi,
Du hast völlig Recht, das ergibt keinen Sinn! Jesus hat deswegen zu Gott gebetet, weil er selbst nicht Gott ist! Im Johannesevangelium beispielsweise sind viele Aussagen Jesu zu finden, die eindeutig belegen, dass er und sein himmlischer Vater zusammen keine Gottheit bilden! Einige dieser Aussagen möchte ich hier einmal wiedergeben und kommentieren:
"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann gar nichts aus sich selbst tun, sondern nur das, was er den Vater tun sieht. Denn was immer jener tut, das tut auch der Sohn in gleicher Weise" (Johannes 5:19).
WÀre Jesus Gott, dann könnte er auch all das tun, was sein Vater zu tun vermag. Jesus ahmt nur seinen Vater auf vollkommene Weise nach. Daher wir er auch "Bild Gottes" genannt (2. Korinther 4:4).
"Denn so, wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gewÀhrt, Leben in sich selbst zu haben" (Johannes 5:26).
WĂ€re Jesus Gott, dann hĂ€tte er schon immer "Leben in sich selbst" gehabt und es brauchte ihm nicht "gewĂ€hrt" zu werden. Dieses Vorrecht hat er jedoch von seinem Vater erhalten, wodurch eindeutig zum Ausdruck kommt, dass er nicht, wie es im Athanasianischen Glaubensbekenntnis heiĂt, ebenso "allmĂ€chtig" ist wie Gott.
"Was ich lehre, ist nicht mein, sondern gehört dem, der mich gesandt hat. Wenn jemand SEINEN Willen zu tun begehrt, wird er erkennen, ob die Lehre von Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede" (Johannes 7:16,17).
Auch hier wird deutlich, dass es sich bei Gott und Jesus nicht um eine Gottheit handeln kann. Jesus spricht hier von "mein" oder "aus mir selbst" im Unterschied zu dem, was von Gott ausgeht, nĂ€mlich "sein Wille". Wenngleich Jesus stets darum bemĂŒht war, den Willen seine Vaters eins zu eins umzusetzen, heiĂt das nicht, dass er sich nicht von seinem Vater unterschieden hĂ€tte.
"Aber ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und er mich gesandt hat (Johannes 7:21, Hoffnung fĂŒr alle).
Auch hier geht es wieder um zwei handelnde Personen, die nicht auf gleicher Stufe stehen: Der eine (Gott) sendet den anderen (Jesus) aus, damit dieser hier auf der Erde seinen (Gottes) Willen ausfĂŒhrt (ein Ă€hnlicher Gedanke steht in Johannes 8:42, wo steht, dass Jesus "nicht aus eigenem Antrieb" gekommen ist).
"Die Dinge, die ich zu euch spreche, rede ich nicht aus mir selbst; sondern der Vater, der in Gemeinschaft mit mir bleibt, tut seine Werke" (Johannes 14:10).
WÀre Jesus Gott, dann hÀtte er durchaus "aus sich selbst reden" können! Das wollte Jesus aber bewusst nicht tun, da er in enger Gemeinschaft mit Gott bleiben wollte und "Gottes Werk" zu seinem Werk machte! Hier noch eine letzte Aussage Jesu aus dem Johannesevangelium:
"Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott" (Johannes 20:17).
Wenn hier Jesus seinen himmlischen Vater als "meinen Gott" bezeichnet, so kann er wohl selbst nicht gleichzeitig dieser Gott sein! WĂ€re Jesus selbst Gott, dann hĂ€tte er ganz sicher seinen Vater nicht seinen Gott genannt! Dann hĂ€tte er nĂ€mlich ĂŒberhaupt keinen Gott ĂŒber sich!
Allein diese wenigen Belegstellen aus dem Johannesevangelium zeigen in aller Deutlichkeit, dass Jesus selbst niemals "Gott" sein kann! Etwas anderes ist, dass Jesus in Johannes 1:1 "Gott" genannt wird. Hier wird der Begriff "Gott" in Àhnlichem Sinn angewandt, wie er auf Richter im alten Israel angewandt wurde (siehe Psalm 82:1,6).
Auf diese nahm Jesus Bezug, als er sagte: " Steht nicht in eurem GESETZ geschrieben: âIch habe gesagt: âIhr seid Götter.â â? Wenn er diejenigen âGötterâ nannte [Richter in Israel], gegen die das Wort Gottes erging, und die Schrift kann doch nicht ungĂŒltig gemacht werden, sagt ihr da zu mir, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: âDu lĂ€sterstâ, weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?" (Johannes 10:34-36).
Die Richter in Israel wurden aus dem Grund als "Götter" bezeichnet, weil sie als ReprÀsentanten und Sprecher Gottes eingesetzt waren. In Àhnlichem Sinn wird er Begriff "Gott" auch auf Moses angewandt (siehe 2. Mose 4:16).
Wenn also schon Menschen in der Bibel verschiedentlich als "Gott" bzw. "Götter" bezeichnet wurden, dann kann dieser Begriff doch zu Recht auf den höchsten ReprÀsentanten Gottes, auf Jesus Christus angewendet werden! Dennoch sprach er von sich selbst nie als von "Gott", sondern immer nur als von dem "Sohn Gottes", da er wusste, dass er eben nicht Gott, der AllmÀchtige, ist.
Wenn man all das in Betracht zieht, wird deutlich, dass die Bibel nirgendwo die Dreieinigkeit Gottes lehrt! Durch diese Lehre wird ein falsches und verzerrtes Gottesbild erzeugt, das die Menschen daran hindert, in ein enges VerhÀltnis zu Gott zu gelangen.
LG Philipp
Jesus ist ewiger Gott!
Jesus hat aber in seiner Zeit als Mensch auf himmlische Privilegien verzichtet, die Er vorher hatte und nach seiner Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt wieder erhalten hat:
- "Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entĂ€uĂerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner Ă€uĂeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz" (Philipper 2,5-8).
Deshalb hat Jesus zum Vater gebetet, konnte am Kreuz vom Vater verlassen werden usw.
Das alles hat Jesus fĂŒr uns auf sich genommen, damit wir die Vergebung der SĂŒnden und das ewige Leben in Gottes Herrlichkeit haben dĂŒrfen.
Weil Gott uns liebt!
Also ist Jesus der Gesandte Gottes, wenn er doch sagt, dass er von Gott gesandt wurde, um seinen willen zu erfĂŒllen...