Wie stehst du als gläubiger Mensch der veganen Bewegung gegenüber, die Fleischesser*innen gerne verteufelt? 🤔
Christliche Darstellung
12 Antworten
Ich bin Buddhist und befürworte eine Lebensführung, die das Leiden für alle Wesen verringert. Wenn das jedoch in Fanatismus ausartet, entsteht ebenfalls Leiden.
Man sollte also seine eigene Lebensführung überdenken und ggf. durch sein eigenes Beispiel ein gutes Vorbild sein - von sektenartiger Missionierung halte ich aber nichts
Ich selbst bin Lacto-Vegetarier, aber wenn ein Gast ein Steak mitbringen und darum bitten würde, dass ich es ihm zubereite, würde ich mein Bestes versuchen.
Als Fleischesser bewundere ich Vegetarier und Veganer für ihren starken Willen ihre Ernährung komplett umzustellen und ihren ethischen Standpunkt.
Ich hatte es in der Vergangenheit auch mal versucht, aber bin leider gescheitert bzw. wieder schwach geworden.
Hab auchmal versucht Milch mit Hafermilch zu ersetzen, aber ich kriege das echt nicht runter.
Ich esse aber viel Gemüse, nur moderat Fleisch und fast garkeine Wurst.
Sicher gibt es manche Fanatiker auf beiden Seiten.
Wenn man nicht zu verbissen an die Sache rangeht sollte man eigentlich aber gut auskommen miteinander.
Vom Verteufeln halte ich nichts, einfach ignorieren.
Sie haben den Willen Gottes wohl besser erkannt als viele Christen die wirklich meinen, Gott hätte Tiere erschaffen um sie ihnen als Nahrungsmittel zu geben und ihnen erlaubt gegen das 5. Gebot zu verstoßen und es ihnen nicht zum Schaden gereicht. Leider ein fataler Irrtum denn unseren guten Lohn erhalten wir durch gute Werke aus dem Glauben. Tiere zu züchten um sie töten um unsere Mägen mit ihnen zu füllen und ihnen dabei unsagbares Leid dabei zuzufügen sowie die Umwelt damit zu zerstören sind keine guten Werke und können daher keinen guten Lohn erwirken sondern schlechten Lohn diesen grausamen Werken entsprechend, auch wenn man nicht selbst tötet aber durch seinen seinem Fleischkonsum zu diesen Gräueltaten beiträgt.
" Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie sein Werk ist. " Offenbarung 22.12
🙄 Das Prinzip von Ursache und Wirkung, Karma genannt.
LG
Kommt drauf an ... Es ist immer eine Frage, wie man mir gegenübertritt. Wenn man mich in den ersten drei Sätzen verurteilt und beschuldigt, ohne meinen Standpunkt überhaupt angehört zu haben und dementsprechend gleich im voraus einen Austausch dadurch verhindert, begegne ich diesen Gruppen gleichermaßen respektlos, erst recht vor Jüngeren, die sich hochmütig herausnehmen, sich höher als die älteren stellen zu wollen.
Ich selber war mal lange Zeit jemand, der sich über carnivore Ernährung keine Gedanken gemacht hat, da ich in einer Generation aufgewachsen bin, wo Fleisch essen eine Selbstverständlichkeit war und dieses auch Tradition hatte in Form von aufwendig zubereiteten Braten und ähnliches, an dem man sich am Familientisch erfreute. Daher kannte ich es gar nicht anders. Selbst im Kindergarten hieß es schon, du mußt viel Fleisch essen, damit du groß und stark wirst. Besonders Grillhähnchen und viele Eier sollte man essen, da diese als besonders gesund damals galten. Vereinfacht gesagt, ich bin so aufgewachsen und sozialisiert worden.
Nun hat sich die Zeit geändert und ich bin ehrlich, das ich die modernen Werte und Moral für verächtlich und die 68er Auswüchse für Gift halte und daher auch eher als streng konservativ einzuordnen bin. Aber, ich bin auch jemand, der sich philosophischen Themen nicht verschließt und offen dafür ist, alles objektiv zu betrachten. Ich tauche gerne in tiefere Diskussionen ein, egal wie progressiv die Themen sind, und gebe ihnen stets eine Chance. So habe ich auch die Forderung nach einer verstärkten vegetarischen Ernährung für mich ergründet.
Meiner Erkenntnis nach haben bestimmte Kreise tatsächlich recht, wenn sie einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Tierwohl fordern und zu einer vegetarischen Wende aufrufen. Diese Einsicht kam mir erst, nachdem ich mich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hatte. Wenn man einige Bilder und Videos betrachtet, die den Umgang mit Tieren zeigen, sind die Zustände oft so unerträglich, dass man sie nur wenige Sekunden ertragen kann. Diese Situationen verdrängt man leicht, während man am Tisch sitzt und seinem Genuss frönt. Es ist jedoch offensichtlich, dass man sich Gedanken darüber machen sollte, besonders als gläubiger Mensch.
Vor einiger Zeit stellte ich mir die Frage, ob man Fleisch überhaupt noch essen muss oder ob die Alternativen inzwischen so gut und ausgereift sind, dass ein Wechsel zu einer fleischlosen Ernährung möglich wäre. Ich habe es getestet und festgestellt, dass es durchaus Fleischersatzprodukte gibt, die geschmacklich nahezu identisch mit echtem Fleisch sind. Ein Beispiel hierfür ist die Firma Mühlen, die hervorragende Produkte anbietet. Seitdem esse ich keine echte Wurst, Salami oder Mortadella mehr, sondern ausschließlich Fleischersatz, der mir sogar besser schmeckt. Auch Hackfleisch verwende ich nicht mehr, da man seine Bolognese, Chili oder sogar Burger wunderbar mit Fleischersatz zubereiten kann. Hier hat die moderne Technologie und gesellschaftlichen Anstöße tatsächlich ausnahmsweise mal etwas Positives hervorgebracht. Allerdings gibt es noch nicht für alles einen Fleischersatz. Grillhähnchen, Schweinshaxe und ähnliche Gerichte stehen noch nicht zur Verfügung, sodass man hier auf bessere Alternativen warten muss, bis die Technologie und Forschung weiter fortgeschritten sind.
Ich bin mittlerweile ein sogenannter Flexitarier, der nicht mehr jeden Tag Fleisch ist wie früher, sondern so wenig Fleisch wie möglich isst. Ich genieße Fleisch jetzt nur noch einmal pro Woche, und das funktioniert gut. An Feiertagen halte ich jedoch an den Traditionen fest, wenn man eingeladen wird. Ich denke, heutzutage "muss" man nicht unbedingt Fleisch essen. Solange es identische Alternativen gibt, wähle ich im Sinne des Tierwohls lieber die pflanzlichen Optionen.
Was ich aber so manch ein Vertreter vorwerfe, ist das sie nicht von einem verlangen können, das man das, womit man aufgewachsen ist, von heut auf morgen ändert, denn das gehört sich nicht. Und dann auch noch verurteilt zu werden ist einfach nur schändlich, denn wer die Vergangenheit nicht akzeptiert, wird niemals eine bessere Zukunft gestalten können und das sieht man heute nur zu gut, wohin das führt.
LGuGS :-)
Vielen Dank, gefällt mir das du auch Flexitarier bist :-)
Zuerst einmal stellst Du es als schwarz-weiss dar. Was so nicht stimmt.
Für mich ist klar, dass es mindestens eine so grosse Verteufelung der Veganer durch Fleischesser gibt wie umgekehrt.
Ein Kurisoum dazu: In einem Kanton der Schweiz hat die Politik beschlossen, dass man Werbung für pflanzliche Fleischalternativen weiter einschränken muss.
Hass ist immer und überall der falsche Weg.
Flexitarier beschreibt es auch so einigermaßen was ich mache, danke für deinen ausführlichen Beitrag LGuGS 🥰