Wie denkt ihr über die Weltentstehung

16 Antworten

Hallo Whattowear,

wenn man nach dem Ursprung des Universums fragt, sollte man folgendes in Betracht ziehen: Das Prinzip der Kausalität zeigt, dass aus dem Nichts nichts entstehen kann!

Das kosmologische Standardmodell zur Frage der Entstehungsursache des Universums ist der Urknall (obwohl inzwischen nicht mehr alle Wissenschaftler damit einiggehen). Daran schließt sich die Frage an, was vor diesem Ereignis war.

Da gibt es z.B. das "Inflationsmodell" des Physikers Alan Guth, eine Theorie, die besagt, die gesamte Materie sei vor dem Urknall unendlich klein gewesen (Singularität). Dann sei sie mit Überlichtgeschwindigkeit kurz nach dem Urknall expandiert. Allerdings erklärt diese Theorie nicht, was diesen Urknall bewirkt hat und woher die stark komprimierte Materie gekommen ist.

Dr. Andrej Linde drückte es in einem Artikel der Zeitschrift Scientific American so aus: „Eine solche anfängliche Singularität zu erklären, wie der Urknall sie darstellt, ist noch immer das widerspenstigste Problem der modernen Kosmologie.“

Bewiesen ist allerdings, dass das Universum einen Anfang hat. Doch gibt es keine klaren Anhaltspunkte, wie es zu diesem "Anfang" kam. Robert Jastrow, Professor der Astronomie und Geologie an der Columbia-Universität, schrieb:

"Der astronomische Beweis für einen Anfang versetzt die Wissenschaftler in eine unangenehme Lage, denn sie glauben, daß jede Wirkung eine natürliche Ursache hat . . . Der britische Astronom E. A. Milne schrieb: ‚In bezug auf den Stand der Dinge [am Anfang] haben wir nichts anzubieten; bei dem göttlichen Schöpfungsakt ist Gott unbeobachtet und unbezeugt‘ “ (The Enchanted Loom—Mind in the Universe).

Wie dieser Wissenschaftler zum Ausdruck bringt, kann aus wissenschaftlicher Sicht nicht ausgeschlossen werden, dass die Entstehung des Universums auf einen gewollten Schöpfungsakt zurückzuführen ist!

In diesem Zusammenhang sind auch die im gesamten Universum herrschenden vier fundamentalen physikalischen Kräfte erwähnenswert: Gravitation, Elektromagnetismus, die starke Kernkraft und die schwache Kernkraft.

Die physikalische Theorie der Feinabstimmung der Naturkonstanten zeigt, dass selbst die minimalste Abweichung bei einer dieser Kräfte dazu geführt hätte, dass das Leben sowie die Natur als ganzes niemals hätte entstehen können. Als Beispiel möchte ich einmal die Gravitation herausgreifen.

Die Stärke der Gravitation ist entscheidend verantwortlich dafür, dass die Sonne überhaupt scheinen kann. Dr. Reinhard Breuer schrieb in dem Buch Das Anthropische Prinzip: Der Mensch im Fadenkreuz der Naturgesetze:

„Bei geringeren Schwerkräften würden die Sterne kleiner ausfallen, der Schwerkraftdruck in ihrem Innern würde die Temperaturen nicht genügend hoch treiben, um Kernverschmelzungsreaktionen in Gang zu setzen: Die Sonne könnte nicht scheinen.“

Man könnte sich nun fragen: Warum existiert überhaupt diese Feinabstimmung, die nach Ansicht einiger Wissenschaftler eine unabdingbare Voraussetzung für das Leben ist? Könnte es einen "Jemand" geben, der die allseits bestimmenden Gesetzmäßigkeiten festgelegt hat?

Das sind Fragen, die wissenschaftlich nicht beantwortet werden können. Hier ist aus meiner Sicht ein Schnittpunkt zwischen Wissenschaft auf der einen und Spiritualität auf der anderen Seite. Die Entscheidung, welcher Seite man den Vorzug gibt, kann nur jeder für sich persönlich treffen!

LG Philipp


Gott hat uns und das Universum meiner Ansicht nach geschaffen. Ich bin Christ.

Ich glaube, dass diese Welt durchdacht und geplant wurde, ich glaube nicht, dass die Erde "einfach so" entstanden ist. Auch gibt es die Meinung, dass für den Urknall ein Eingreifen von Gott nötig ist.

Wenn Du mehr wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar. Laut vielen evangelischen Kirchen auch.

Ich denke, dass der biblische Schöpfungsbericht kein naturwissenschaftlicher Bericht ist. Die Intention der Autoren war meiner Ansicht nach eine andere. Man muss den Kontext betrachten, in dem der Schöpfungsbericht entstanden ist. Beim Entstehungszeitpunkt waren vermutlich viele Israeliten im Exil in Babylon. Hier lernten sie andere Religionen kennen, in denen z.B. die Sterne Götter waren. Der biblische Schöpfungsbericht hat nun das Ziel zu zeigen, dass die Sterne vom Gott der Bibel geschaffen wurden und somit keine Götter sein konnten. Das Ziel des Schöpfungsberichts ist damit nicht, eine naturwissenschaftliche Erklärung abzugeben, sondern zu zeigen, dass der Gott der Bibel alles alleine geschaffen hat und die Natur oder die Sterne keine Götter sind.

Ich sehe die Entstehung der Welt als ein Zusammenspiel von göttlichem Wirken und Wissenschaft. Die Wissenschaft erklärt die Komplexität des Universums mit Theorien wie dem Urknall und der Evolution. Das Universum expandiert, Galaxien entstehen, Sterne werden geboren und sterben. All das lässt sich durch physikalische Gesetze beschreiben und wirkt wie ein präzises Uhrwerk.

Gerade weil diese Ordnung so extrem komplex ist, sehe ich darin einen tieferen Plan und einen tieferen Sinn. Ich glaube, dass Gott, wie ihn Jesus uns vorstellt, die entscheidende Rolle in diesem Prozess spielt. Vermutlich hat Gott die Dinge bewusst mit einem klaren Ziel in Bewegung gesetzt, eben durch den Urknall.

Wenn man Wissenschaft als Erklärung für das „Wie“ und den Glauben als Antwort auf das „Warum“ sieht, respektiert man beide Perspektiven. Es ist die korrekteste Anschauung, die nichts von beidem vorschnell ausschließt. Das Universum kann aus einem liebevollen, schöpferischen Impuls heraus entstanden sein, der es uns ermöglicht, die Welt wissenschaftlich zu verstehen und der gleichzeitig Raum für einen größeren theologischen Sinn lässt.


Was würdet ihr sagen, sie ist die Welt entstanden und allgemein das Universum?

Nach Quantenphysik gab es nie ein Nichts, es gab immer ein Etwas, auch wenn das sehr sehr wenig war.

Wenn man Materie, Zeit und Raum entfernt, dann hat man nicht Nichts - sondern es fluktuieren Quanten die sich sofort gegenseitig auslöschen.

Aber wie in der Quantenphysik üblich gab es irgendwann einen Symmetriebruch, einst löschten sich Teilchen und Antiteilchen nicht gegenseitig aus - *zack* Urknall, Entstehung aus dem "Nichts", Expansion von Raum.

Nach manch Quantenphysiker mußte es sogar "früher oder später" dazu kommen, die Entstehung unseres (und vielleicht auch vieler weiterer) Universen war quasi unvermeidlich.


Hinterfrager1  06.11.2024, 10:18

Hört sich an wie Science-Fiction

Sturmtaucher2  06.11.2024, 13:41
@Hinterfrager1

Nicht verwunderlich.

Science-Fiction bedeutet ja ursprünglich

"Utopie oder Darstellung einer zukünftigen Welt auf wissenschaftlicher Grundlage"

Ich bin leider nicht so gebildet wie ich gerne wäre über dieses Thema, aber ich bin fest davon überzeugt davon, dass es keine Gott gibt/gab. Die Welt ist durch den Urknall entstanden, oder durch was anderes Natürliches.
Ich denke, dass mit der Zeit immer mehr an diesem Thema geforscht wird und es ist ja heutzutage schon so, dass viele Leute die Kirche verlassen. Durch die Forschung wird das immer so weiter gehen.

Hoffe ich konnte dir helfen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung