Welche Geschichte über dich selbst erzählst du immer wieder und was steckt wirklich dahinter?
Wir alle erzählen Geschichten über uns selbst. Manche sind wahr, manche sind geschönt, manche sind zu einer festen Erzählung geworden, weil wir sie so oft wiederholt haben.
Diese Geschichten können uns helfen, uns selbst zu verstehen, sie können uns aber auch in einer bestimmten Rolle festhalten.
Vielleicht ist es eine Anekdote aus der Kindheit, die immer wieder auftaucht. Vielleicht ein Satz wie „Ich bin halt so“ oder „Das ist typisch für mich“.
Manchmal steckt dahinter ein echter Kern. Manchmal ist es nur ein alter Glaubenssatz, den wir unbewusst weitertragen.
Welche Geschichte über dich selbst erzählst du immer wieder – und was steckt wirklich dahinter?
Glaubst du, dass diese Geschichte dich gut beschreibt, oder spürst du, dass sie dich begrenzt?
Hat sich diese Erzählung mit der Zeit verändert?
Und was würde passieren, wenn du sie loslassen oder neu schreiben würdest?
Vielleicht entdecken wir hier, wie viel Macht Worte und wiederholte Erzählungen über unser Selbstbild haben.
Und vielleicht ist heute der Moment, eine Geschichte neu zu beginnen.
5 Antworten
Ich erzähle eigentlich selten etwas von mir, aber wenn die Situation das ergibt dann gebe ich schonmal das ein oder andere Detail von mir preis.
Dahinter steckt eigentlich nichts, außer, dass der jenige mich etwas besser kennenlernen kann.
Eine Geschichte, die ich lange über mich erzählt habe, war: „Ich bin jemand, der immer stark sein muss.“
Ich habe sie oft wiederholt, manchmal mit Stolz, manchmal als Erklärung dafür, warum ich keine Hilfe annehme.
Erst viel später habe ich gemerkt, dass hinter dieser Geschichte auch Angst steckte. Angst, verletzlich zu wirken oder andere zu enttäuschen.
Heute sehe ich, dass Stärke nicht immer bedeutet, alles alleine zu schaffen. Manchmal ist es viel stärker, ehrlich zu sagen: „Ich brauche Unterstützung.“
Welche Geschichte erzählst du dir oder anderen immer wieder – und was steckt dahinter?
Hey,
wenn ich so darüber nachdenke, erzähle ich keine Geschichten über mich selbst bzw. ist das was ich sage, durchaus den Tatsachen entsprechend und das ist nun keine Selbstbeweihräucherung.
Wenn ich sage, dass ich Klatsch und Tratsch hasse, entspricht das den Tatsachen und auch wenn ich sage, dass ich nichts was mir anvertraut wird, weitergebe, außer ich habe explizit die Zustimmung des/der Anderen.
Deine Erkenntnis mit dem Annehmen von Hilfe durch Andere, finde ich gut, LG. :-)
Ich gebe immer wieder verschiedene Geschichten zum Besten.
Allerdings lasse ich die Leute wählen, ob sie die Wahrheit, die tatsächliche Wahrheit oder irgendwelche Ausschmückungen erwarten. Immerhin erzählt "man" ja, gerade in illustrer Runde, keine langweilige Geschichte.
Meine Vergangenheit macht mich zu dem Menschen, der ich heute bin. Die Geschichte neu zu erfinden, wäre schlichtweg gelogen.