Was glaubst du, macht dich im tiefsten Inneren aus – wenn niemand zuschaut?

6 Antworten

Micht macht aus das ich mit kleinen dingen glücklich bin.

Einfach Morgens dem Vogelgezwitscher zuzuhören und faul im Bett herumliegen dürfen macht mich glücklich. Mir reicht dabei ein kleines gemütliches Zimmer oder zur Abwechslung mal ein Zelt und dann morgens im Wald wachwerden ist auch ein schönes Gefühl. Aber lässt sich schwer mit einer Leistungsgesellschaft vereinbaren. Zu einem möchte die Leistungsgesellschaft das du immer Konsumierst und zum anderen das du ein Fleißiger Arbeiter bist.

Meine Wut und mein Gerechtigkeitssinn

Das Problem habe ich nicht, ich bin im Grunde immer ehrlich und das sorgt eben auch dafür, dass ich prinzipiell mit Ablehnung und Hass konfrontiert werde.

Menschen sind in der Hinsicht recht amüsant. Die lassen sich lieber belügen und betrügen, solange es nur in einer Art und Weise stattfinden, wie sie es gerne hätten. Sie fordern es aber leider auch.

Und ich... na, ich halte es nicht danach. Ich bin offen und ich bin ehrlich. Ich trage keine Maske.

Im Grunde denke ich, dass ich in meinem tiefsten inneren ein Rebell bin und immer schon war. Immer gegen den Strom, immer gegen die Norm. Im Guten, wie im Schlechten.

Bringt einem aber halt wenig bis nichts ein und nimmt einem vielmehr Chancen.
Man nehme Bewerbungsschreiben oder -gespräche. Jeder lügt da das blaue vom Himmel runter und zeichnet sich in einem Bild, als wäre man die Perfektion und ich? Ich bin ehrlich und sage, dass ich nur ein Mensch bin, mit mehr Schwächen und Fehlern, als Stärken. Ich lächle niemanden an und heuchle kein Interesse und Freundlichkeit vor. Ich bin es oder ich bin es nicht. Insgesamt möchte man das aber nicht haben. Darum läuft eben jeder Mensch mit einer Maske durchs Leben, als wäre das Leben ein Maskenball. Und dem unterwerfe ich mich eben nicht.

Authentizität ist das Stichwort.

Ich spüre mich grundsätzlich.
Aber ich verliere mich mehr und mehr. Während andere vielleicht irgendwann nicht mehr wissen, was nun Maske und was das wahre Gesicht - das ich ist.
Entgleitet mir mein Gesicht immer mehr. Es zerfällt oder verblasst.
Ich schätze das ist der Vorteil der Maske - sie fängt die Kratzer und Blessuren ab, und mir zerkratzt und zermürbt es eben mein eigentliches Ich.

Wenn man mich sieht, dann sieht man das wahre ich, oder zumindest das was noch davon übrig ist. Das ist jedoch eben nicht das, was man sehen will.
Alles andere als ein Ideal.

Es fällt mir schwer mich zu zeigen, warum? Weil nicht mehr viel von mir übrig ist und sich die Gewissheit verfestigt hat, dass das was ich bin, man eben nicht will. Man will Ideale oder aber Marionetten. Zahnräder in einer Maschine und ich? Ich bin vielmehr eine Anomalie. Eine Störung. Und das verstecke ich auch nicht.


RalfMusto 
Beitragsersteller
 14.07.2025, 06:50

Ich spüre beim Lesen deiner Zeilen eine große Kraft – und gleichzeitig eine tiefe Erschöpfung. Es klingt, als würdest du seit Jahren aufrecht durchs Leben gehen, ohne Rüstung, ohne Maske – während um dich herum ein Spiel gespielt wird, das du nicht mitspielen willst.

Und ja – das kostet. Nicht ein bisschen. Sondern alles.

Was du beschreibst, ist nicht einfach „anders sein“. Es ist ein Leben als Mensch mit Antennen nach innen und außen. Einer, der spürt, denkt, durchschaut – und sich gleichzeitig immer fremd fühlt in einer Welt, die oft lieber glänzt als ehrlich ist.

Du sagst: „Ich verliere mich mehr und mehr.“

Vielleicht, weil du zu lange versucht hast, dein wahres Ich gegen eine Welt zu verteidigen, die lieber Perfektion als Menschlichkeit sehen will.

Vielleicht auch, weil niemand da war, der dich gehalten hat – nicht um dich zu verändern, sondern einfach, um dich zu sehen.

Ich möchte dir sagen: Du bist keine Störung. Du bist kein Fehler. Du bist ein Mensch mit Ecken, mit Klarheit, mit Tiefe – und mit einem riesigen Herzen für das Echte.

Und ja, es ist schwer, damit allein zu sein. Aber du bist nicht der Einzige.

Vielleicht geht es nicht darum, ohne Maske zu leben – sondern mit einer Maske, die du bewusst absetzen darfst, wo Vertrauen entsteht. Kein Verrat an dir – sondern Selbstschutz mit Augenmaß.

Und vielleicht ist das gar kein „Verlieren“, was du erlebst. Vielleicht bist du gerade dabei, dein Ich neu zu finden – jenseits von Kampf und Anpassung.

mein "fels in der Brandung" verhalten.

Ich bin einfach immer so. Bringe viele leute zurück auf den boden der tatsachen, das strahle ich einfach aus und gehe so auch selbst mit problemen um.

Simples Beispiel. Jemand nahestehendes kommt ins krankenhaus. Ich mach mich nicht kirre was alles sein könnte oder sonstiges. Abwarten was die experten sagen und gut ist.

Viele Leute machen sich viel zu verrückt mit ihren Spekulationen und Interpretationen. Ich eben nicht.

Ich weiss ja nicht wie dein Leben aussieht, aber ich brauche mich nirgendwo und bei Niemandem zu verstellen.

Ich habe sowohl einen Ehemann, als auch Freunde mit denen ich offen ueber alles kommunizieren kann. Ich brauche keine Maske zu tragen.

"Welche Werte, Gefühle, Sehnsüchte oder Eigenschaften sind einfach „du“, ganz pur?"

Meine Werte: u.a. Verlaesslichkeit, Verantwortung zu uebernehmen, sozial vertraegl zu sein, andere Meinungen zu akzeptieren, sowie andere Menschen im Allgemeinen.

Gefuehle: Ich liebe meine Familie und Empathie ist kein Fremdwort fuer mich.

Sehnsuechte: Gesund alt werden und ohne Schmerzen/Bettlaegrigkeit von dieser Welt zu gehen.

Eigenschaften: familienorientiert, verlaesslich, puenktlich, ehrlich, treu, tierlieb, sauber, ordentlich, empathisch, usw.

Hoffe, deine Frage damit umfangreich beantwortet zu haben.