Was bedeutet Gitarre für euch?
Für die einen ist eine Gitarre nur ein Werkzeug, andere haben einen ganz besonderen Bezug zu ihrer Gitarre.
Mich interessiert, wie das bei euch ist und warum?
- Habt ihr einen bestimmten Typ Gitarre und warum ausgerechnet diese?
- Habt ihr eher Mono-Kultur oder viele verschiedene?
- Habt ihr emotionalen Bezug zu euren Gitarren oder eher nicht?
- Betrachtet ihr sie als reine Werkzeuge oder hängt da mehr dran?
- Habt ihr Geschichten, die ihr zu erzählen habt?
- Seid ihr wählerisch in Bezug auf Form, Marke, Farbe, etc. oder ist es euch komplett egal?
8 Antworten
Ich hab tatsächlich nur zwei Stück und wechsle sehr wenig. Beim Kauf meiner neuen Gitarre hab ich der alten auch hinterher getrauert.
Marke etc ist mir tatsächlich egal. Ich teste im Musikhaus und was gefällt, passt.
Emotional ist meine Bindung nicht. Die Emotionen verbinde ich eher mit der Musik an sich, nicht mit der Gitarre. Trotzdem bleib ich bei meinen, weil ich die kenne. Keine Ahnung ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Schwer zu erklären.
Eine Dreadnought-Gitarre von Martin (nicht nicht so ein 5000€ Modell hahaha) und eine von Takamine. Ah und einen Klassiker hab ich noch: Yamaha C40. Die steht aber im Keller, war meine erste Gitarre, wie bei so vielen :)
Meine allerallererste Gitarre war so'n Billigteil für 70 €, die hat sich nach einem halben Jahr selbst zerlegt (die Bridge kam mit Teilen der Decke geflogen), meine erste E-Gitarre dagegen war eine Cort, die ich auch heute noch habe und die so zäh ist, dass man damit wahrscheinlich 'ne Zombieapokalypse überleben könnte.
Heute spiele ich bevorzugt auf meinen Lieblingsgitarren: Firebird V.
Und da Gibson dahingehend in der Regel für mich kaum bis gar nicht leistbar ist (und obendrein die Qualität seit 2015 gefühlt im freien Fall ist, während die Preise immer geisteskranker werden) habe ich Epiphone zu schätzen gelernt, die seit 2020 die Firebird genau so bauen, wie sie auch gebaut gehört. Ergonomisch angenehm mit Belly Cut, Pin am Neck und einem Neck-thru.
Bei mir war es tatsächlich eine Empfehlung des Musiklehrers - das Ding hat echt einiges ausgehalten, gerade am Anfang 😂
Traurig zu hören, dass die so schlecht geworden sind. Aber irgendwie beobachtet man das ja in so manchen Bereichen. Mich frustriert ja Marshall extrem. Deren Verstärker müssen Mal so gut gewesen sein. Jetzt liegt der Fokus wohl auf billigen Lifestyle-Produkten mit der alten Optik zu exorbitanten Preisen
Immerhin hat Epiphone qualitativ extrem zugelegt, wenngleich auch Epiphone ordentlich teurer geworden sind. Gerade bei Firebirds, Flying V und Explorer kann man Epiphone nun mit Fender oder MiM-Fender vergleichen.
Teilweise, wenn ich so manche Epiphone sehe, die heute das kostet, was mal 2011 oder so 'ne Gibson gekostet hat, einfach nur, weil da jetzt auch Gibson-Tonabnehmer drin sind und noch ein Tremolo draufgemacht wurde, dann denke ich, dass da auch ein wenig bei dem Preis nachgeholfen wurde, weil ich das Gibson schlichtweg nicht abkaufe, dass diese Teile ausreichen, um eine Made in China Gitarre so derart teuer zu machen.
Jedenfalls kann ich für die Standard Firebirds 'ne Lanze brechen, die sind großartig und ihren Preis in der Regel wert, auch, wenn ich einmal eine eher blöde Erfahrung gemacht habe. Aber neben dieser einen blöden Erfahrung habe ich ich umso mehr absolut fantastische Instrumente kennenlernen dürfen, die sich keineswegs hinter meiner 2011er Gibson verstecken brauchen (und diese eine Gibson war/ist meine absolute Traumgitarre)
Für mich sind meine Gitarren eher ein Werkzeug. Aber über die Jahre hat sich da schon eine Sammlung aufgebaut und letztendlich kommt es darauf an, um welche Gitarre genau es geht.
Letztendlich sind mir Marke und Form egal, obwohl ich ein ganz klare Tendenz zu Superstrats habe. Ich finde viele Gitarren auch optisch nicht ansprechend. Teilweise auch nur wegen vermeintlich unwichtigen Dingen, wie der Kopfplatte. Über die Zeit merkt man aber, was einem gefällt.
Einige meiner Gitarren sind Projekte, die daraus entstanden sind, dass ich Spaß daran hatte sie selbst aus verschiedenen Teilen zusammenzubauen.
Für mich kommt es darauf an, welchen Wert die Gitarre hat, ob ich das Spielgefühl mag und ob sie mir über einen längeren Zeitraum gefällt. Also werde ich einen Teil wahrscheinlich ewig behalten während ich kein Problem habe den anderen zu verkaufen. Das einzige was daran schade ist, ist das man oft unter Wert verkaufen muss, wenn man nicht ewig warten möchte.
Die einzige Gitarre, die ich definitiv für immer behalten werde war ein Geschenk. Das ist die, die ich im Laden einmal gesehen habe, immer haben wollte, aber mir damals selbst nicht leisten konnte.
Ich finde viele Gitarren auch optisch nicht ansprechend. Teilweise auch nur wegen vermeintlich unwichtigen Dingen, wie der Kopfplatte. Über die Zeit merkt man aber, was einem gefällt.
Das kenne ich nur zu gut, nur, dass das, was bei dir die Superstrat ist, für mich die Firebird V ist. Auch hier lässt sich das "vermeintlich Unrichtige" übertragen.
Ich finde Maestro Trems optisch überhaupt nicht schön und ich habe den richtig billig wirkenden Vogel von Epiphone nicht gemocht, jetzt ist dieser mit minimalen Abweichungen dem schöneren von Gibson ähnlich.
Auch mag ich die Studio nicht, hier aber nicht nur wegen der Optik.
Bis auf wenige Ausnahmen habe ich an einer Firebird keinen Headstock gesehen, den ich unpassend fand, wenngleich ich den Headstock präferieren würde, den man bei Gibson bis 2020 sah.
Wenn wir von Superstrats reden, die idR auch nicht meine erste Wahl wären, dann mag ich hier am ehesten Cort EVL-X4 und Cort EVL-X5. Auch, aber nicht nur, des Headstocks wegen.
Letztendlich sind mir Marke und Form egal
Bei den Marken bin ich ganz bei dir, bei der Form habe ich, abgesehen meiner klaren Lieblingsgitarren, durchaus ein gewisses Bedürfnis, weil ich mich sehr an dieses Spielgefühl gewöhnt habe. Ich mag zum Beispiel Les Pauls nicht, sie liegen mir nicht.
- Habt ihr einen bestimmten Typ Gitarre und warum ausgerechnet diese?
Ich habe zwei Konzertgitarren und eine Westerngitarre. Die Western zum Strumming, die bessere der beiden Konzertgitarren, eine Ortega, made in Spain, zum Fingerstyle.
- Habt ihr emotionalen Bezug zu euren Gitarren oder eher nicht?
Zu der Ortega ja. Hatte mit meinem Sohn einen schönen Vormittag bei musik produktiv in Ibbenbüren und wir haben dort zig Gitarren ausprobiert. Er fuhr glücklich mit einer Westerngitarre von Logan nach Hause, ich mit der Ortega.
- Betrachtet ihr sie als reine Werkzeuge oder hängt da mehr dran?
Ich liebe das Teil.
- Seid ihr wählerisch in Bezug auf Form, Marke, Farbe, etc. oder ist es euch komplett egal?
Bei Akustikgitarren favorisiere ich die braune Holzoptik.
Hi! Ich habe vor meiner "Schlagzeugkarriere" zunächst mit Gitarre angefangen auf einer akustischen Klampfe meines Opas. Das ging nur ein paar Wochen, dann hatte der Lehrer einen Unfall. Hat sich dann nicht weiter ergeben. Habe dann drei Jahre Klavier gelernt, aber immer noch ein bisschen geklampft und hatte mir auch gebraucht eine EGitarre besorgt. Nun ja, kurz gefasst bin ich mit ca 17 dann zu den Drums gekommen und habe mit 4 Schulkollegen die erste Band gegründet, die bestand ca. 12 Jahre. Parallel kam ich zu meiner heutigen Band, die es fast 35 Jahre jetzt gibt. Dazwischen liegen noch viele Jahre Schlagzeugunterricht.
Die Gitarre hat mich aber nie ganz losgelassen, vor inzwischen ca 5 Jahren habe ich wieder Lust bekommen, mich damit zu beschäftigen. Da ich aber wirklich ausser ein paar Akkorden noch nicht allzuviel vorzuweisen habe, wollte ich eine einfach zu handhabende Gitarre kaufen für den Neuanfang. Das wurde dann die Ibanez GRG170DX in blau, eine Stratform mit HSH Bestückung, deren Kauf eigentlich Plan B war. Plan A war eine Kerry King Wartribe, die ich optisch sehr cool finde, aber die passte wirklich Null zu mir, kam mir sperrig und wie ein Fremdkörper vor.
Beim Ausprobieren hatte ich noch die ESP LTD F50 dabei, in die ich mich total verliebt hatte, aber ich habe die 100 Euro mehr dann noch in was anderes investiert und die Ibanez genommen. Aber die F50 in BlackCerryRed verfolgte mich und als ich mitbekam, dass Thomann die nicht mehr anbietet, habe ich sie mir zu Weihnachten geschenkt, das war nicht zu verhindern 🙂.
Und später habe ich als drittes noch eine Ibanez Art 320 in Bluesunburst als LesPaul Gitarre gebraucht übernommen.
Unter dem Strich drei wirklich gute Einsteigergitarren für jemand, der eigentlich noch gar nicht spielen kann, aber so bin ich halt, Musik ist mein Lebenshobby und wenn ich altersbedingt mit Schlagzeug aufhören muss, dann hoffe und wünsche ich mir, dass ich mit der Gitarre noch ein paar Jährchen weiter Musik machen kann. 🙏🙂
Das ist meine Geschichte.
Gruss
Zu all meinen Gitarren habe ich einen persönlichen Bezug und jede Gitarre hat nicht nur eine Geschichte, sondern auch einen weiblichen Namen! :)
Ich spiele verschiedene Hersteller/Modelle ... je nach Lust, Laune und Musikrichtung. Die Gitarren klingen ja doch sehr, sehr unterschiedlich! Und spielen sich natürlich sehr unterschiedlich ...
Aktuell habe ich 27 Gitarren, wovon ich 25 regelmässig spiele. Die zwei Gitarren die ich nicht (!) spiele:
- Western Dreadnought aus den späten 60er mit Stahlsaiten (< groß/unangenehm)
- Brian May's Red Special (< signiert von Brian May/Queen)
Zu all meinen Gitarren habe ich einen persönlichen Bezug und jede Gitarre hat nicht nur eine Geschichte, sondern auch einen weiblichen Namen! :)
Oh, die Geschichten und Namen würden mich mal interessieren. Bisher hat nur eine Gitarre hier einen Namen, der ist jedoch durch Zufall geschehen. Geschichte hat die ein oder andere Gitarre auch.
Geschichte: Kapitel 1 - Der Anfang
Von meinem ersten Ausbildungsgehalt - als nicht Gitarrenspieler - habe ich mir meinen Sehnsuchtstraum erfüllt und mir eine E-Gitarre (Fender Squire, Sunburst) gekauft, die ich dann voller Stolz (und Coolness) im Bus - ohne Tasche, etc. - nach Hause geschleppt hatte!
Leider um dann festzustellen, dass eine E-Gitarre ohne Verstärker sinnlos ist und keinen Sound hat! :(
Vom zweitem Ausbidungsgehalt habe ich mir dann einen kleinen Verstärker gekauft! Und einen Gitarrengurt!: ) Der 15-Watt-Verstärker war beeindruckend mies! Und es klang nicht nach "Rock-Musik"... vom dritten Gehalt habe ich mir ein billiges Effekt-Gerät gekauft ... super! Soweit!
Jetzt musste ich natürlich ersteinmal Gitarre spielen lernen! Das Buch von Peter Bursch ist absolut empfehlenswert! War es damals schon, ist es heute auch noch!
Problem: Irgendetwas stimmte nicht! < und zwar meine Gitarren-Saiten! XD Also habe ich mir dann noch ein Stimmgerät kaufen müssen ... und Pleks! Und ein längeres Kabel! Und ein Gitarrenständer! Und eine Gitarrentasche! Und... < Verdammt! Das kostet alles GELD!!! *grummel
Zurück zur Gitarre und den Namen - unter dem Aspekt, dass ich viele Male und lange mit dem Bus zwischen meiner Wohnung und dem Musikgeschäft hin und her gependelt bin:
Ich hatte damals so einen der ersten - oder den ersten!? - mp3 Player: "Diamond RIO PMP 300" mit 16 MB Speicher (< ja, 16 MB und nicht 16 GB!!!) ... < bedingt Platz für Musik! Und das Aufspielen der mp3s war relativ kompliziert damals ...
Irgendwie habe ich es geschafft, dass ich mp3s auf meinem MP3-Player hatte ... dafür allerdings 6x die selbe mp3: "the_beatles_lucy.mp3" (< aka: "Lucy In The Sky With Diamonds"). Und irgendwie habe ich es nicht geschafft, das zu ändern!
Kurz: Wenn ich unterwegs war - auch und oftmals zum Musikgeschäft - habe ich "Lucy" gehört ... gefühlt hunderte Male! Und weil ich meiner Gitarre einen passenden, weiblichen Namen geben wollte, fiel mir als erstes der Name "Lucy" ein! ♥
Das Happy-End der Geschichte: "Lucy" (♥) geht es gut! :) Die Gitarre steht direkt hinter mir in meinem Büro! Immernoch! Meine damit: Die Gitarre habe ich während meiner Ausbildung (!!!) gekauft und mittlerweile bin ich Mitte 40!!!
Die bedeutendste Gitarre
...ist für mich meine Gibson Firebird V Ebony Black.
Nicht aber, weil da "Gibson" auf der Kopfplatte steht, sondern weil jene Gibson genau diese eine Firebird war, die ich 2011 im Musicstore in Händen hielt und testete, ihres Preises wegen aber zurücklassen musste.
Sie war die erste Firebird, die ich in der Hand hatte und die ich davor eigentlich gar nicht auf dem Schirm hatte. Ich merkte nur, dass mir weder die für Anfänger "üblichen" Gitarren was gaben, noch war ich wirklich zufrieden mit dem, was "typisch Metal" war. Mir fehlte einfach was.
Die Firebird V jedoch wurde meine Traumgitarre und bis heute hatte nie wieder das Erlebnis, dass eine Gitarre eine derartige Faszination und Anziehungskraft auf mich ausübte und mit keiner anderen fühlte ich mich bisher wohler, wenngleich ich mich mit Snakebyte, Mockingbird, Destroyer und Phoenix spielerisch arrangieren kann.
Jahre später finde ich genau jene Firebird von damals auf Kleinanzeigen wieder. Keine baugleiche, sondern exakt diese eine.
Die Gitarre mit dem Namen
Meine erste Epiphone Firebird Ruby Red sieht nicht nur umwerfend aus und fügt dem ohnehin ausdrucksstarken Erscheinungsbild einer Firebird mit dem metallischen Rot und ihrem tiefschwarzen Pickguard einen modernisierten Touch hinzu, die klingt auch richtig gut und hat einen melodiös "hölzernen" Klang. Mein Lehrer testete sie, wollte sie kaum aus der Hand legen und war begeistert, dass sich Epiphone so gut weiterentwickelt hat.
Er meinte, sie sei "zum Reinbeißen, wie ein kandierter Apfel."
Dadurch kam uns letztlich "Candy" in den Sinn 😆
"Candy" ist aber auch ein ziemlich cooler Name! ♥♥♥
P.S.: Ich soll beste Grüße von Lucy an Candy ausrichten! ;) *high5
Als Dank noch eine kurze Geschichte:
Habe mal bei einem Bauern mir ein paar Euro dazu verdient und geholfen seine "Hütte" auszuräumen. Und wie (manche) Bauern so sind: Er hat ein großes Feuer auf der Wiese gemacht und wir haben den ganzen Krempel reingeworfen und verbrannt ...
Auf einmal kommt Er mir mit einer alten, dreckigen, Flying-V-Gitarre von Gibson entgegen! Nach dem Motto: "Na, da schau her! Dat Ding brennt bestimmt gut!" *wtf
Konnte die Gitarre "retten"..! Lag leider schon im Feuer, ein Tonabnehmer ist geschmolzen ... aber: Auch diese Gitarre habe ich noch! Habe die Gitarre "Jennifer" genannt, weil ich beim Anblick der Gitarre im Feuer an den Song "Jennifer Lost The War" denken musste! < passt auch, weil die Gitarre ziemlich mitgenommen aussieht! Habe Sie nie repariert ... spielt sich aber gut und auch mit einem Tonabnehmer kann man spielen! XD
Was für Gitarren hast du? :-)