Warum rücken Menschen so ungern von einer widerlegten Ansicht ab?
Die einen vergöttern Politiker, für die sie sich irgendwann einmal in Unkenntnis der Tatsachen entschieden haben. Die anderen vertreten Verschwörungstheorien oder Parolen mit knackigen Worten, die längst widerlegt sind und haben doch keinerlei Beweise, die das sture Festhalten an unlogischen Dingen begründen könnten.
2 Antworten
Weil sie dann zugeben müssten dass sie im Unrecht sind und das wollen sie nicht
Weil es diesen Leuten nicht um Tatsachen oder Wahrheit geht, sondern um Ideologie, Grüppchenbildung, Feindbilder und Identität.
Solche selbstbezogenen Deutungen stiften im Chaos der unendlichen Vorgänge der Vergangenheit Sinn, bieten Orientierungshilfe und Handlungssicherheit. So werden Gefühl und Bewusstsein der Zusammengehörigkeit, wird kollektive Identität beglaubigt, der Daseinssinn einer Gemeinschaft gestiftet. (...)
Widersprechende Bilder anderer Gruppen sind für sie falsch oder bösartig und bestenfalls kurios. Solche Geschichtsbilder sind faktenarm, hochselektiv, aber urteilsfreudig und gefühlsstark. Daher ist die Geschichtsforschung mit ihrem kritischen Instrumentarium ein Feind der Geschichtsbilder - mögen Historiker ihrem Bann auch nicht selten erliegen.
https://www.bpb.de/themen/erinnerung/geschichte-und-erinnerung/39810/geschichtsbilder-zeitdeutung-und-zukunftsperspektive/