Unterschiedliche Vorstellungen von Familienleben
Heute habe ich ein Thema mitgebracht, das mich sehr beschäftigt und belastet: die Situation mit meiner Familie.
Ich wohne mit meinem Mann und Kleinkind eine halbe Stunde von meinen Eltern entfernt. Wir sind nach dem Studium extra hergezogen, um einen stärkeren Zusammenhalt zu erfahren. Nur muss ich für jeglichen Kontakt betteln und nachfragen. Treffen sind immer nur auf Unterstützung ausgerichtet, aber mal jemanden auf ein Stück Kuchen besuchen oder weil man mich bzw. uns sehen möchte, gibt es nie. Dabei sind meine Eltern nicht berufstätig und haben den ganzen Tag Zeit. Mich verletzt es einfach; wir haben ganz unterschiedliche Vorstellungen von Familie. In der Vergangenheit habe ich immer und immer wieder für einen stärkeren Kontakt gekämpft, weil ich ein Mensch bin, der sehr gerne unter Leuten ist, sich austauscht, gegenseitig unterstützt etc. Alles hat mich Kraft gekostet... Ich bin nun aber kapituliert. Ich habe das Gefühl, dass mir nur noch der Kontaktabbruch bleibt. Es tut mir einfach nicht mehr gut, denn letztendlich endet es immer wieder in einer Enttäuschung.
Dem teile ich mit meinen Eltern zusätzlich in keinster Weise politische Ansichten mit. Ich musste mir schon anhören, ich sei linksversifft und hätte eine naive Vorstellung von der Welt. Zudem wurde diesbezüglich schon massiv über meine Person hergezogen. Ich selbst habe Politik studiert, und meine Eltern wählen die A*D. Ich kann damit schwer umgehen und kann Sätze, die da teilweise fallen, nicht einfach stehen lassen.
Ich sehe keinen anderen Ausweg als den Kontaktabbruch, weil ich das, was ich in einer Familie suche und brauche, niemals von meiner Familie bekommen werde.
Wie seht ihr das? Wie ist es bei euch?
10 Antworten
Hey!
Das klingt in der Tat nicht schön.
Am wichtigsten ist, dass es DIR und deiner kleinen Familie gut geht. Wenn das durch den Kontakt zu deinen Eltern nicht möglich ist, solltest du den wirklich abbrechen. Aber vl versuchst du noch ein letztes Gespräch, in dem du das auch klar machst. Aber lass dein Kind nicht darunter leiden. Ich selbst habe den Kontakt zu meinen Eltern schon vor vielen Jahren abgebrochen, weil sie mir nicht gut getan haben, aber ich habe immer dafür gesorgt, dass meine Kinder weiter zu Oma und Opa dürfen, also, denen das erlaubt. (Zu ihren Enkeln sind sie wunderbar).
Es ist traurig, wenn gerade die Eltern einem nicht gut tun, aber du bist damit nicht alleine. Wir können uns unsere Eltern leider nicht backen.
Ich wünsch euch dreien alles Gute!
Meine Eltern haben auch schon vor Jahren den Kontakt zu ihren jeweiligen Herkunftsfamilien abgebrochen.
Selbst möchte ich das zwar nie so machen müssen, aber wenn es menschlich oder von den Vorstellungen her nicht mehr passt, dann kann man auch nichts erzwingen, nur weil es sich um Blutsverwandtschaft handelt.
Mein erweiterter Familienkreis hat mich schon öfter herb enttäuscht, als Freunde es jemals taten. Ein paar Leuten in meiner Familie geht es immer nur um den eigenen Vorteil, um Geld und Besitz, ohne Rücksicht auf andere und daher fühle mich der Familie meiner Ehefrau auch mehr zugehörig als meiner eigenen.
Wenn sie nicht wollen. Dann haben sie schon.
Ich würde in der situation wohl noch nichtmal den kontakt aktiv abbrechen. Sondern schlichtweg mich einfach nicht mehr melden. Ist ja eh für die katz. Und hat vermutlich den selben Ausgang.
Und bei so unterschiedlichen politischen ansichten hilft manchmal schlichtweg nur die Politik aussen vor zu lassen und als Tabuthema zu erklären. Und eben über etwas anderes reden. Aber niucht jeder kann das wirklich gut.
Im endeffekt sehe ich hier auch keine wirklich sinnvollere Möglichkeit als den Kontakt zu beenden.
Brich den Kontakt ab. Du kannst Deine Eltern nicht mehr erziehen und machst Dich nur fertig. Und habe kein schlechtes Gewissen. Melde Dich einfach nicht mehr bei ihnen. Wenn sie sich bei Dir melden, dann gibst Du die Bedingungen vor. Und wenn Du Dich nicht treffen willst, hast Du eben keine Zeit.
entweder bist du derzeit voll aufgebracht und kannst so dich nicht ganz klar in Worte fassen.
die politischen Ansichten müssen nicht immer wieder im Familienkreis ausgetauscht werden, zumal diese ja nicht unter einen Hut zu bringen sind. du solltest darum bitten dies nicht bei Zusammenkünften nicht zum Thema werden zu lassen, sondern eben über euch, das Wetter und eben was miteinander verbindet, nicht trennt.
ein Kontaktabbruch ist doch schon der letzte mögliche Weg und dich in deinen Ansichten schlecht zu machen zeugt auch nicht wirklich, das die Eltern euch glücklich sehen wollen, von daher....