Über Vokabeln...

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Vokabeln pauken ist der sinnloseste Weg, eine neue Sprache zu lernen. Okay, ganz am Anfang muss man irgendwo anfangen, aber ab einem bestimmten Punkt würde es viel mehr Sinn ergeben, sich der Sprache als Ganzes zu widmen, statt "Wörterlisten abzuhaken".

Wer sich mit einer zweiten, dritten, vierten Sprache wohl und sicher fühlt, lernt nebenbei und kann jederzeit einzelne die Begriffe nachfragen, nachschlagen oder einfach aus dem Zusammenhang erraten, die er atsächlich braucht.

Wer keinen Draht zur neuen Sprache findet, ihre Melodie nicht hört, ihre Eigenheiten nicht spürt, wird sie auch mit dem größten Vokabelwissen nie sprechen, lesen oder hören, sondern ausschließlich übersetzen.

Mit all den Fehler, die Google & Co. mit übermenschlicher Vokabelkenntnis immer noch machen.

Zum Beginn der Oberstufe in meinem Ösi-Gymnasium (in DE: 9. Klasse) habe ich meine Vokabelhefte vor allen Mitschülern demonstrativ zerrissen und deklamiert, bis zur Matura (Abitur) keine mehr lernen zu wollen.

Das sorgte zwar für allgemeines Kopfschütteln, aber ich habe es bis zum Ende durchgehalten und so gehandhabt.

Heute bereue ich das ungemein, weil Vokabel der Schlüssel zum Erlernen und Verstehen einer Fremdsprache ist.

Die Matura habe ich zwar dennoch ohne Schwierigkeiten bestanden, aber die Termini musste ich mir später - und viel mühsamer - aneignen.

Zu Deinen Zweifeln darf ich bemerken, dass auch in der deutschen Sprache Wörter "einfach so" geschrieben sind. Eine diesbezügliche Hinterfragung macht daher wenig Sinn.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung