Suchst du auch den Sinn in jedem Geschick oder Missgeschick, das dir passiert?

9 Antworten

Moin,

Leben passiert. Es lebt weil es das kann und nicht weil es einen Zweck erfüllen muss.

Die Verwechslung von Sinn- mit Zweckfragen entsteht erst durch Ziel- und Wertvorgaben konkret konfigurierter soziokultureller und sozioökonomischer Leitstrukturen der Gesellschaft in der man "lebt".

das führt zu einer falschen / vertauschten Aufreihung von "Bauanleitungen" für persönliche Lebensentwürfe.

Man glaubt, einen "Sinn" finden zu müssen um zu "wissen" was man wozu anstreben soll.

Falsch rum.

Sinn entsteht aus Erfahrung, die aus (Selbst-)Erleben, also der Erzeugung von Informationen durch Wahrnehmen, Verarbeiten, also proaktivem Machen entsteht - Ergebnis offen. - Nicht umgekehrt.

Moritz Schlick, Philosoph und Mitglied im sog. "Wiener Kreis" (= Logischer Empirismus - die knallharte Variante) hat das Erkenntnisergebnis seiner Teilnahme so zusammen gefasst: " Der Sinn des Lebens ist das Leben selber" - fertig.

Das unsere Gesellschaft ihrer Steuerungs-, Optimierungs- und Mehrwertschöpfungsparadigmen dem Individuum hierfür kaum Spielraum lässt erklärt sicher die lawinenartige Zunahme psychischer Belastungsstörungen - ändert aber an der logischen relevanz des Grundsachverhaltes nichts. - Eben keine "artgerechte Haltung" für Menschen. ;-)

Nö. Was passiert, passiert.

Suchst du auch den Sinn in jedem Geschick oder Missgeschick, das dir passiert?

Nicht wirklich, da ich mir für gewöhnlich der Konsequenzen meiner Entscheidungen recht gut bewusst bin und daher nicht nach irgendwelchen Ausreden zu suchen brauche.

Nein, ich bin aber auch generell kein Sinnsucher.

Dinge passieren und Sinn wie sie sind. Man muss nicht immer alles zerdenken oder hinterfragen.