Sport in der Schule?


12.03.2025, 07:56

Ich sollte noch erwähnen, dass es anderen auch so geht und es ihnen nicht gut.


12.03.2025, 07:59

Was ich auch nicht verstehe, ist, dass der Unterricht bzgl. Sport nicht getrennt wird. Die Mädchen werden wie Gegenstände behandelt.

17 Antworten

Sport sollte eigentlich ein positives Schulfach sein, wo gerade Pubertierende sich austoben sollten und die Fitnes gefördert werden sollte. Es sollte den Bewegungsmangel, gerade bedingt durch viele virtuelle Tätigkeiten der Schüler, vorgebeugt werden.

Es "sollte", leider hast du recht, Sport war für mich ebenfalls ein nur nerviges Fach und ich war damals immer froh, wenn die Stunde vorbei war. Die meisten Lehrkräfte nutzten das Fach, um sich eine schöne Pause zu gönnen. Es gab sogar eine Lehrkraft, die während des Sportunterrichts die Zeitung las.

Ich war schüchtern und dementsprechend wurde ich von den Mitschülern behandelt. Teamgeist im Sport zu fördern, in der Praxis Fehlanzeige. Bewertung eher willkürlich und eigentlich auch für so ein Fach sinnbefreit. Gerade Sportunterricht sollte didaktisch besonders betreut werden, um sinnvoll und nützlich zu sein. Das war es früher nicht, bin Jahrgang 1959 und scheint es immer noch nicht zu sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Giovanni47  12.03.2025, 11:37

Oh ja, das kannte ich auch. Ich habe mich immer gefreut wenn mal eine Turnstunde ausgefallen ist. Zeigen durfte ich das natürlich nicht.

Ich fand Sport in der Schule schrecklich. Es war mein absolutes Hassfach, egal in welcher Klassenstufe ich war oder wie alt ich war. Und das, obwohl ich in meiner Freizeit schon gerne für mich Sport gemacht habe. In der Klassengemeinschaft (oder später zusammengewürfelt in der Oberstufe) habe ich es aber echt als Bestrafung empfunden.

Es gab einige MitschülerInnen, die grundsätzlich nicht nett zu mir waren und dadurch, dass ich solche Angst vor dem Schulsport hatte (ich musste aber immer mitmachen) und nicht sonderlich gut darin war, wurde sich da über mich lustig gemacht. Manche SportlehrerInnen klären solche Situationen nicht, sondern machen dann selbst mit. Das war sehr schade. Wobei es aber auch eine Lehrerin in meiner gesamten Schullaufbahn gab, die Verständnis dafür hatte und erkannte, dass ich Angst vor dem Unterricht an sich hatte, was meine Leistungen oft negativ beeinflusst hat. (Wenn man mitten in einer Angstattacke ist, sind viele Dinge schwieriger, weil man stark zittert, man mit Übelkeit etc. zu kämpfen hat...)

Auch waren die jeweiligen Themen oft schwierig umzusetzen. Beim Turnen gab es einige, die im Verein waren und für andere war es das erste Mal und dann wurde sich darüber lustig gemacht, wenn es dann noch nicht toll aussah. So kann man das auf andere Sportarten übertragen.

Grundsätzlich ist der Gedanke, Bewegung in den Alltag einzubauen, gut. Aber ob es unbedingt auf diese Art und Weise sein muss...

Sport an sich ist wichtig. Schulsport ist es nicht.

Es ist gut und richtig, insbesondere heutzutage, Kinder aus ihren Zimmern und von Elektrogeräten wegzubekommen und sie dazu zu bringen sich zu bewegen bzw. ihnen eine Form der Bewegung anzubieten, die ihnen Freude bereitet und zwar so viel, dass sie die auch wirklich ihr Leben lang durchziehen können.

Ob das dann aber Tennis ist oder Wandern oder Fahrrad fahren, ist im Endeffekt dem Körper egal. Dem Schulsport, der auf Leichtathletik ausgelegt ist, ist es das nicht.

Und ich denke genau da ist das Problem. Wenn Schulsport überhaupt eine Daseinsberechtigung hat, dann geht es darum wirklich eine Art der Bewegung zu finden, die zu einem selbst passt und das auf die eigene Art und Weise auf- und auszubauen.

Davon hat man am Ende wirklich was, das über die zwei Stunden Sport pro Woche hinausgeht. Davon einen Handstand (nicht) zu können hat man in aller Regel eben nichts. Aber wie gesagt... das ist ein Problem der Ausgestaltung des Schulsports. Eine Existenzberechtigung hat Sport in der Schule irgendwie... nicht in der aktuellen Ausgestaltung aber Grundsätzlich schon.

Ich bin selbst noch Schülerin und gehe gerne zum Sport. Klar werden mehr oder weniger immer dieselben Sachen gemacht aber das ist ja in anderen Fächern auch nicht anders. Ich mache auch im Verein Sport und bräuchte das eigentlich nicht aber wenn ich mir viele Mitschüler und Mitschülerinnen ansehe, würde denen etwas mehr Sport auch gut tun. Ich meine jetzt nicht nur wegen des Gewichts auch Haltungsschäden durch Muskelverkürzungen und Unbeweglichkeit schon als Teenager lassen nichts Gutes für die kommenden Jahrzehnte erwarten. Unsere Lehrerin ist auch mega cool und es macht Spaß bei ihr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Was Du auf den Sportunterricht beziehst, gilt für alle Unterrichtsfächer. Es gilt für alles, was den Schülern aufgezwungen wird. Da es in der Schule nichts gibt, was nicht aufgezwungen ist, gilt Deine Vorwurf für den gesamten Schulalltag. Es ist nur so, dass Dich einiges im Lehrplan weniger stört und Du damit besser klarkommst und darum hast Du unterschiedliche Empfindungen, was die einzelnen Fächer betrifft.

Was für Dich für den Sportunterricht gilt, trifft bei anderen Schülern auf andere Fächer zu. Und manchmal ist es gar nicht das Fach selbst, sondern der Lehrer, mit dem man nicht klarkommt.

Das wird so lange so bleiben, bis jeder selbst entscheidet, womit er sich in der Schule beschäftigt und wer ihm dabei helfen soll, wenn das erforderlich ist.

Gruß Matti