Sollten KZ-Besuche Pflicht werden, um die Erbschuld zu begreifen?
Sollten Ausflüge in Konzentrationslager für Schüler, Kitas und andere Bildungseinrichtungen verpflichtend werden? Würde es helfen, dass die jüngeren Generationen ein besseres Verständnis dafür entwickeln, was unsere Vorfahren während des Zweiten Weltkriegs getan haben und warum Deutschland eine besondere Verantwortung trägt? Könnte ein solches Erlebnis das Bewusstsein für die Geschichte und die Erbschuld stärken und zu einer besseren Auseinandersetzung mit der Vergangenheit führen? Wie wichtig ist es, dass wir diese Geschichte an die nächste Generation weitergeben?
17 Antworten
Schon vor 40 Jahren war es an bayerischen Gymnasien üblich, ein Konzentrationslager zu besuchen.
Dieser Besuch fand üblicherweise in der 9. Klasse statt.
Ich fand das richtig so und befürworte das bis heute:
Wir müssen unsere Geschichte kennen, um ähnliche Fehler in Zukunft zu vermeiden.
Eine solche Erbschuld gibt es nicht.
Trotzdem ist das Wissen über die Entwicklung des Nationalsozialismus in Deutschland unverzichtbar, um durch persönliches Engagement einen Beitrag leisten zu können, dass sich diese Entwicklung nicht wiederholt.
Gähn, ist das nicht schon lange Pflicht ? Mich haben die Lehrer auch da hin gekarrt.
Wie viele Generationen sollen denn noch die Schuld eingetrichtert bekommen ?
Gut, da war was und die haben vor 80 Jahren den Krieg verloren. Und ? Ich bezahl nix. War nicht dabei.
Wir tragen keine Erbschuld und auch Kindergartenkinder sollten von den Gräueltaten der Nazis vorerst nicht verstört werden - wenn sie das überhaupt verstehen.
Der Besuch einer Einrichtung, die sich mit der NS-Vergangenheit beschäftigt, ist meines Wissens nach größtenteils Pflicht in den Oberschulen. Und das ist gut so.
Wir schauen uns diese Dinge nicht an, damit wir uns in Grund und Boden schämen. Wir schauen das auch nicht an um uns einzureden, dass wir daran eine Schuld tragen. Ebenso gibt es keine Erbschuld - was immer das heißen mag.
Wir schauen uns diese Zeit genau an, um eine Wiederholung oder eine Farce in der Zukunft zu verhindern. Es geht um das Verständnis für Manipulation, Massenmobilisierung, Propaganda, Radikalisierung und Völkermord. Wir sollen durch diese Besuche begreifen, wie schnell sich ein System für faschistische Ideologien aushebeln lässt und wie schnell gefährliche Worte zu Gewalt und Auslöschung führen können.
Und jede einzelne Generation sollte sich dessen bewusst sein und sich daran erinnern, dass solche unvorstellbaren Dinge möglich sind und sich niemals entwickeln dürfen.
Es gibt weder eine Erbsünde noch eine Erbschuld.