Sollte finanzielle Bildung ein Pflichtfach in der Schule sein?

7 Antworten

Ist dir das Konzept "Eltern" bekannt? Wenn ja, welche Rolle sollten diese deiner Ansicht nach dem Zeugungsakt im Leben eines Kindes spielen? Vielleicht, ihrem Kind Wissen und Fähigkeiten für ein eigenständiges, gutes Leben mit auf den Weg zu geben? Oder nehmen wir Eltern nach der Zeugung und Geburt komplett aus der Rechnung raus und überlassen Kinder vollständig staatlichen Institutionen?


100kMindset 
Beitragsersteller
 15.07.2025, 12:56

Eine sehr spannende und wichtige Frage. Aus meiner Sicht — auch als Unternehmer, der sich intensiv mit Verantwortung und langfristiger Entwicklung beschäftigt — haben Eltern nach der Zeugung und Geburt eine zentrale und unersetzbare Rolle im Leben eines Kindes.

Eltern sind die ersten und wichtigsten „Mentoren“ eines Menschen. Sie legen die Basis für Werte, Disziplin, Eigenverantwortung und die Fähigkeit, selbstständig zu denken und zu handeln — Fähigkeiten, die weder eine Schule noch der Staat in diesem Umfang vermitteln können.

Natürlich können und sollen staatliche Institutionen unterstützen, etwa durch Bildung und soziale Sicherung. Aber den emotionalen Rückhalt, die Vorbildfunktion und die individuelle Förderung kann kein System leisten, das auf viele Kinder gleichzeitig ausgerichtet ist.

Insofern: Eltern haben nicht nur die Verantwortung, ihrem Kind Wissen und Fähigkeiten für ein gutes, eigenständiges Leben mitzugeben — sie haben auch die Chance, die nächste Generation zu befähigen, mutig, kreativ und eigenverantwortlich zu handeln. Genau das ist auch der Kern jedes nachhaltigen Erfolges — ob privat oder unternehmerisch.

HappyMe1984  15.07.2025, 12:57
@100kMindset

Exakt. Und genau dazu gehört es eben auch, dem Kind einen guten Umgang mit Geld und das nötige Wissen rund um Finanzangelegenheiten im privaten Bereich mit auf den Weg zu geben. Genau so gesunde Ernährung, Körperhygiene, Haushaltsführung und, und, und. All das sind nicht Aufgaben von Schulen, sondern eben von Eltern!

In der Schule sollte man schon lernen, wie man lebt und was passiert wenn man sich nicht so verhält. Das nennt sich Erziehung.

Theoretisch ist es die Aufgabe der Eltern dieses Wissen zu vermitteln. Wenn diese allerdings selbst Probleme mit dem Umgang mit Geld habe, kann das aber natürlich nichts werden.

Insofern ja, ich fände dass das eine gute Idee wäre. Allerdings sollte man das in das Fach Wirtschaft integrieren.


100kMindset 
Beitragsersteller
 15.07.2025, 13:02

Da stimme ich Ihnen im Kern zu: Die Eltern sollten diese Kompetenz vermitteln, weil sie die ersten Vorbilder und Lehrmeister sind. Aber wie Sie richtig sagen, scheitert es oft daran, dass viele selbst nicht über die nötigen Kenntnisse oder den richtigen Umgang mit Geld verfügen.

Deshalb ist es aus meiner Sicht umso wichtiger, dass Schulen hier aktiv unterstützen und das Thema strukturiert, praxisnah und frühzeitig in den Lehrplan — idealerweise im Fach Wirtschaft — integrieren. So können wir sicherstellen, dass jedes Kind, unabhängig vom Elternhaus, eine faire Chance bekommt, finanzielle Bildung zu erlernen und verantwortungsvoll mit Geld umzugehen.

Es gibt auch Eltern. Meine Mutter hat mir den Umgang mit Geld ganz gut beigebracht. Primär: Man kann nur ausgeben, was man auch hat. Das man gewisse Dinge einmal finanziert ist etwas anderes. Aber ich lebe mit der Devise ganz gut. Mit Mitte 30 finanziere ich zum ersten Mal ein Auto, zahle aber einen höheren Betrag an. Dispo noch nie genutzt und auch sonst nichts finanziert. (Und ich bin definitiv kein Großverdiener)

Meine Mutter handhabt das ähnlich. Bei meinem Vater ist das als Selbstständiger im beruflichen Kontext halt etwas anders.

Wenn ich dran denke, wie bei uns in der Schule das Thema Bewerbungen behandelt wurde, dann hätte ich ehrlich Angst vor einem Schulfach "Finanzen" mit verstaubten Ansichten.

Wenn man es falsch vorgelebt bekommt, dann wird das ein Schulfach ohnehin nichts dran ändern. Ich kenne genügend Erwachsene jeglichen Alters, deren Dispo immer ausgereizt ist ist und die grundsätzlich vieles auf Pump bestellen, weil sie es jetzt sofort haben müssen.

Und hätte es bei mir aus gewissen Gründen nicht ein Neuwagen sein müssen, dann wäre es erneut ein älterer Kleinwagen geworden, den ich direkt bezahlt hätte.


100kMindset 
Beitragsersteller
 15.07.2025, 14:24

Vielen Dank für Ihren Beitrag — Sie sprechen einen sehr wichtigen Punkt an: Solide Finanzgewohnheiten, die einem von den Eltern vorgelebt werden, sind enorm wertvoll. Wer gelernt hat, nur auszugeben, was man hat, legt eine sehr gute Basis für ein sorgenfreies Leben. Gleichzeitig glaube ich aber auch, dass man für mehr als „nur Durchschnitt“ manchmal bewusst kalkulierte Risiken eingehen muss. Ob Selbstständigkeit, Investitionen oder Weiterbildung — wer sich finanziell wirklich unabhängig machen will, kommt meist nicht ganz ohne Mut und Eigeninitiative aus. Beides zusammen — gesunde Grundhaltung und die Bereitschaft, Chancen zu ergreifen — führt oft weiter als nur eines allein.

Eine Steuererklärung zu machen, gehört zum Leben. Das sollte man schon in der Schule lernen.